Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Vorsitzender des Staats- und Ministerrates, aus Anlass des Geburtstags von Elian Gonzalez und des vierten Jahrestages der Ideenschlacht, gehalten in der Grundschule „Marcelo Salado" von Cardenas am 5. Dezember 2003, im „Jahr der ruhmreichen Jahrestage von Martí und der Moncada"
(Stenographische Dienst des Staatsrats)
Liebe zu dieser bewegenden Veranstaltung eingeladene Schüler, Lehrer, Familienangehörigen und sehr geehrte Gäste!
Um zu sprechen, muss die Kehle gut in Ordnung sein, nicht wahr?, und ich musste in den letzten Tagen ich weiß nicht wieviel Stunden sprechen. Ihr Kinder der Grundschule bittet mich jetzt, dass ich rede. Wisst ihr denn, was ihr tut? Habt ihr es gut bedacht? Und wenn ich zwei Stunden lang zu euch spreche? (Lachen)
Sagt mir mal: Worüber soll ich zu euch sprechen? (Ausrufe von: „Über alles!") Über alles? Ich bin aber nicht Professor für Universalgeographie (Die Kinder bitten ihn zu sagen, wie er sich in der Schule gefühlt hat.) Nun gut: sie ruft viele Erinnerungen in mir wach. Vor ein paar Minuten habe ich gedacht: ich bin das erste Mal vor vier Jahren und einem Tag in diese Schule gekommen, d.h., morgen werden es genau vier Jahre sein.
Ich dachte auch, dass diejenigen, die am 6. Dezember 1999, vor vier Jahren, in der ersten Klasse waren, jetzt schon die fünfte besuchen. Mal sehen, könnten einmal diejenigen, die in der fünften Klasse sind, die Hand heben? (Sie heben die Hand.) Ihr erinnert euch an damals, nicht wahr? (Ausrufe: „Ja!") Hebt bitte mal die Hand, wer in der sechsten ist (Sie heben die Hand.) Gut, die aus der fünften und sechsten waren anwesend. Die aus der ersten, zweiten, dritten oder vierten Klasse waren 6, 7, 8 bzw. 9 Jahre alt. Hier können sich sicherlich viel an jene Tage erinnern.
Es sind fast alle Lehrer da, die schon damals in dieser Schule unterrichteten. Es sind auch 16 Jugendliche anwesend, die das noch nicht waren, sie studierten in der 12. Klasse, um ihr Abitur zu machen.
Wißt ihr, warum diese Junglehrer hier sind? Das war Ergebnis der Ereignisse, die Anlas zu jenem Besuch waren, den ich dieser Schule abstattete.
Ihr habt mich gefragt, wie ich mich fühle; ich vergleiche es mit dem, was ich an jenem Tag fühlte und wie sich die Lehrer, das Personal und alle jene, die wir uns an jenem Tag hier versammelten fühlten. Vielleicht konnten wir uns in jenem Augenblick nicht einmal die riesige historische Bedeutung vorstellen, die jene Ereignisse haben würden und die nachfolgenden Geschehnisse, über die wir tagelang sprechen könnten.
Tränen, Schmerz, Traurigkeit herrschten hier. Und warum? Es war eine große Ungerechtigkeit begangen worden: eines der Kinder dieser Schule war leider abwesend. Sein Vater, seine Großeltern, seine Familienangehörigen erlebten Tage von schrecklichen Leiden, hervorgerufen von den Geschehnissen, die zur Abwesenheit dieses Jungen geführt hatten.
Die Schule sah nicht so wie heute aus, schön gestrichen, mit einigen Verbesserungen, die es damals nicht gab. Von der Bausubstanz her war es eine gute Schule, aber wie bei vielen anderen Schulen war es nötig, sie zu streichen und einige andere Arbeiten durchzuführen.
Ich werde euch jetzt nicht erläutern, warum die Schule nicht so schön war, wie sie es heute ist, und warum viele Schulen nicht so waren, wie sie es heute sind. Ich werde es euch nicht erläutern, weil ihr es eines Tages erfahren werdet, ihr werdet entdecken, welches die Ursachen waren, weshalb unsere Kinder, die Kinder von Kuba, seit Jahren eine Betreuung erhalten, wie sie niemals in dieser Hemisphäre oder an jeglicher Stelle der Welt geboten worden war.
Ihr habt von der Revolution sprechen gehört; ich werde euch nicht erläutern, was eine Revolution ist, sondern einfach nur erzählen, dass als das, was wir Revolution nennen, siegte, d.h. seinen Gegner in hartem Kampf besiegte, gab es im Land mehrere hunderttausend Kindern, die keine Schulen hatten; eine Million Erwachsene, die weder lesen noch schreiben konnten; Millionen von den anderen, die nicht einmal die sechste Klasse erreicht hatten, und die Meisten von denen, die in irgendeine Schule gehen konnten, hatten nur die zweite, dritte oder vierte Klasse beendet. Nur einer von zehn erreichte mit großen Anstrengungen die sechste Klasse, oder darüber hinaus.
Die meisten Kinder konnten nicht bis zur fünften, sechsten Klasse lernen, weil sie Kinder von Arbeitern, Bauern, von einfachen Leuten waren, und benötigt wurden, um der Familie zu helfen, zum Unterhalt beizutragen, Lebensmittel, Anziehsachen, Schuhe zu kaufen, obwohl viele von ihnen barfuß oder in Lumpen gekleidet liefen, denn ich wiederhole, sie waren sehr arm.
Schulen wie diese, und nicht von der Qualität wie dieser, habe ich, als ich so alt wie ihr war, nie gesehen; ich habe nie so einen Nachmittag wie dieser gesehen; niemals so eine Freude wie diese; niemals sah ich hunderte und aber hunderte Kinder das tun, was ihr heute nachmittag hier getan habt; niemals sah ich so eine schöne Aufführung; niemals sah ich so viele Kinder mit so unendlich viel Anmut auftreten; niemals sah ich Lehrerinnen, wie die drei Kunstlehrerinnen, die an dieser Schule unterrichteten, sogar bekannte und berühmte, welche unsere Kunsthochschulen absolvierten.
An jenem Tag, an dem die Revolution begann, von der ich euch sprach, gab es nichts, dass man so bezeichnen könnte: Kunsthochschule. Man konnte kaum davon träumen, dass Jahre später junge, so gebildete, so vorbereitete Menschen, mit so großen Fähigkeiten hier sein würden, vielleicht eine Stunde, eineinhalb, und allen so viel Freude geben würden, euch, den Lehrern, dem Personal, den Gästen, den Journalisten — ich bin sicher, sie haben auch genossen, was hier geschehen ist — und, außerdem so einer Gruppe von lieben Familienangehörigen von Personen, die große Ungerechtigkeiten erlitten, die gegen ihre geliebten Familienangehörigen begangen wurden: gegen Söhne, Väter, Brüder, um die sie in diesen Jahren ohne Waffenstillstand gekämpft haben.
Als ich erwähnte, dass einer der Schüler dieser Schule aufgrund einer großen Ungerechtigkeit abwesend war, dann wißt ihr, die ihr sehr intelligent seid, worauf ich mich beziehe, aber es ist nicht der einzige Fall: ein Geschöpf, das jetzt fünf Jahre alt ist und heute Nachmittag unschuldig unter euch gemischt ist, ist Opfer einer riesigen Ungerechtigkeit geworden, der es sich kaum bewußt ist. Tausende von Kindern sind Opfer von Ungerechtigkeiten geworden; Tausende von Kindern, von Müttern und anderen Menschen starben in diesen Meeren als Ergebnis eines Gesetzes, das wir als mörderisches Gesetz bezeichnen, das geschaffen wurde, um die Revolution zu bedrängen, geschaffen, um die Revolution zu zerstören, ohne dass das Weinen, die Trauer eine Rolle spielen, die im Schoße unseres geliebten und heroischen Volkes durch dieses brutale Gesetz gesät wurden.
Es ist auch nicht der einzige barbarische Akt, der gegen unser Volk begangen wird; es ist einer der vielen barbarischen Akte, die während fast einem halben Jahrhundert begangen wurde, und die noch weiter begangen werden.
Eben heute kamen Kabelnachrichten von dort an, sie beziehen sich auf 10 Bürger unseres Landes, die gerade ertrunken sind, einschließlich, wie behauptet wird, eine Frau und ein Kind. Ergebnis dieses mörderischen Gesetzes und der Politik der mächtigsten Gewalt, die je auf der Welt existiert hat, und die während 45 Jahren versucht hat, die Revolution zu vernichten, ohne es erreichen zu können.
Ich sage heroisch, wenn ich von unserem Volk spreche, denn niemals in der Geschichte wurde ein so ungleicher Kampf ausgefochten, und niemals konnte ein so großer Sieg im Kampf gegen die Aggressionen einer so mächtigen Gewalt durch ein so kleines Land errungen werden.
Ich sprach hier von einem Mädchen — ich erwähne es nicht — die heute auch mit Familienangehörigen von Opfern von ebenso monströsen Handlungen gekommen ist. Man sagte mir: „Schauen Sie, sehen sie jenes Mädchen? Das ist das Mädchen Soundso, sie ist schon fünf Jahre alt." Das Mädchen und die Mutter sind beide da. Und ihr würdet euch wundern, wenn ich euch sage, dass dieses Mädchen ihren Vater nicht kennenlernen konnte, dass dieser Mutter verboten wird, den Ehemann zu besuchen, der dort, im Schoß dieses mächtigen Imperiums ist, da er die heilige Pflicht erfüllte, vor Plänen zu warnen, die terroristische Mafias gegen unser Land durchführten, die, von den Vereinigten Staaten aus organisiert, angeleitet und bezahlt, Bomben in den Hotels legten; diejenigen, die hierher kamen, um Touristenzentren zu beschießen, in denen Tausende von Bürgern aus Cardenas und Matanzas arbeiten, um die Wirtschaft des Landes zu ruinieren; dieselben Banden, die eines Tages ein kubanisches Flugzeug mit 72 Menschen an Bord in der Luft zersprengten; dieselben Mörder, die von jener Macht gedingt, ausgebildet und ausgerüstet wurden, um Männer, Frauen und Kinder unseres Volkes zu ermorden. Genauso, wie Söldnerkontingente, durch Kriegsschiffe, moderne Flugzeuge und Waffen der Regierung der Vereinigten Staaten unterstützt, unser Land in Giron, bzw. die Schweinebucht, überfielen, ein Gebiet, das zu dieser Provinz, zu Matanzas gehört.
Nun gut, um Information zu bekommen, die dabei halfen, die blutigen Terrorpläne zu kennen und ihnen vorzubeugen, sind fünf echte Helden, mit einem Verhalten, das für unsere Jugendlichen ewig ein Beispiel sein wird, dort eingesperrt, in strengsten Hochsicherheitsgefängnissen, in verschiedenen Regionen, einer von dem anderen getrennt, denn sie wollen ihnen nicht einmal erlauben, zusammen zu sein, zwei zu dreißig Jahren verurteilt und zwei zu lebenslänglich, einer davon zu doppelt lebenslänglich. Wenn jeglicher von ihnen hundert weiter Jahre leben würde, dann würde er die 100 Jahre im Gefängnis verbringen; wenn er 200 Jahre leben würde, würde er die 200 Jahre im Gefängnis verbringen; wenn er 1 000 Jahre leben würde, wäre er immer noch im Gefängnis.
Ihr könnt sicherlich verstehen, wie sehr uns solch eine Ungerechtigkeit schmerzt. Und ich habe nur einen geringen teil von nicht zu rechtfertigenden und monströsen Ungerechtigkeiten genannt.
Jedoch obwohl uns das schmerzt, entmutigt uns das nicht, denn wir leisten schon seit 45 Jahren mit Würde, Ehre, Mut und Standfestigkeit Widerstand im Kampf gegen die Regierung dieser Supermacht, die nichts weiter getan hat, als Niederlagen, Niederlagen und abermals Niederlagen gegenüber Kuba einzustecken.
Zufällig heute erschien eine Kabelnachricht über eine Mafia von hohen skrupellosen und beleidigend lügnerischen Funktionären. Sie waren im Weißen Haus versammelt — so nennen sie es — das Gebäude, wo sich diejenigen versammeln, die das Imperium leiten, und zwar in einer Kommission, die eigens dazu geschaffen wurde, um nach 45 Jahren fruchtloser Versuche und Niederlagen zu überlegen, wie man die Revolution besiegen kann und dies anzuwenden.
Diejenigen, die mehr Kenntnisse über die politischen Angelegenheiten haben, können wirklich darüber lachen, wenn sie sich das Schauspiel jener dort versammelten Kamarilla vorstellen und die Nachrichtenagenturen von magischen Formeln reden hören, die sie anwenden werden, um die Revolution zu besiegen. Ich denke, sogar die Kleinsten der hier Anwesenden können verstehen, was das bedeutet.
Ich kann euch versichern, dass sie solch abstoßende Pläne aus einem einzigen Grund ausarbeiten, sie wollen keine Gerechtigkeit, sie hassen die Gerechtigkeit, sie hassen die Unabhängigkeit der Völker, sie hassen die Freiheit, sie hassen die Armen, sie wollen erneut das wiederbringen, was es vorher hier gab. Und was es vorher hier gab, habe ich euch gerade gesagt.
Wenn man in jenes Land geht, dann trifft man mehrere Zehntausend Menschen an, die unter Brücken leben, und sich dort mit Zeitungen zudecken. Wenn ihr in jenes Land geht, dann seht ihr, dass es dort, trotzdem es das mächtigste und reichste der Welt ist, mehr als 40 Millionen Menschen gibt, die keinen Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen haben, Millionen Analphabeten gibt, die aus den Armenvierteln stammen, wo es nicht genügend und angemessenen Bildungsstätten gibt, wo Menschen leben, die wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Status als dem Hunger entflohener Immigrant diskriminiert werden, und die ohne Skrupel ausgebeutet werden und wo es keinen Geist der Brüderlichkeit und Solidarität gibt. Niemals werdet ihr dort eine Schule wie diese sehen, wo alle Kinder die selbe Möglichkeit zum Studieren haben, auch wenn die Eltern arm sind oder irgend eine Körper- oder Geistesbehinderung haben. Sie haben weder so eine Schule wie diese, mit einem Lehrer für je 20 oder weniger Schüler, noch werden sie sie je haben.
Die Kinder in erfolgreichen Schulen sind Kinder von Reichen, denn sie gehen in die besten, die luxuriösten, indem sie Tausende und Abertausende Dollar jedes Jahr zahlen. Sie haben keine Schulen, wo die Ausbildung für alle Kinder ohne Ausnahme kostenlos ist. Genauso wie sie keine kostenlose medizinische Betreuung bzw. Krankenhäuser oder medizinische Dienstleistungen für alle Kinder ohne Ausnahme haben. Die guten Krankenhäuser sind nur für jene sehr, sehr reichen, die jegliches Geldmenge bezahlen können, damit ihre Kinder oder Familienangehörigen medizinische Betreuung erhalten.
Ihr wißt, es gibt nichts Abscheulicheres als die Unterschiede, die Diskriminierungen. Woran sieht man das? Ich werde euch eine Angabe machen. In jenem Land, in jeglichem Armengebiet von mexikanischen oder haitianischen Immigranten, oder aus anderen Gebieten von Lateinamerika, sterben von je 1000 Lebendgeborenen 20, 25, 30 und noch mehr bevor sie das erste Lebensjahr erreichen. Die Kinder der Reichen haben drei-, vier-, oder fünfmal weniger Möglichkeiten zu sterben, als die Kinder der Armen.
In jenem so reichen Land, das mehrere Hunderttausend Millionen Dollar jedes Jahr für Waffen aufwendet, um zu zerstören und töten, sterben mehr Kinder vor Vollendung des ersten Lebensjahres als in Kuba.
In keinem Land von Lateinamerika gibt es kostenlose Schulbildung für alle Kinder. In keinem Land von Lateinamerika gibt es die gleiche medizinische Betreuung für alle Kinder. In Kuba gab es eine Revolution, die Gerechtigkeit hat walten lassen, die die Gleichheit und Würde für alle Bürger ohne Unterschied festgelegt hat. Es ist ein Land, wo man nicht ein Kind im schulfähigen Alter auf den Straßen vagabundieren bzw. betteln sieht; es ist ein Land, wo hundert Prozent der Kinder in eurem Alter, in der Primärausbildung, die Schule besucht und die sechste Klasse abschließt. Dies ist ein Land, das einzige der Hemisphäre, einschließlich der Vereinigten Staaten, wo hundert Prozent der Kinder die siebente Klasse beginnt; ein Land, wo 99,5% der Jugendlichen die neunte Klasse abschließt. Dies ist ein Land, in dem praktisch hundert Prozent der Kinder unter fünf Jahren die Vorteile eines Erziehungsplans durch das Programm „Erziehe dein Kind" genießen. Dies ist ein Land, das einzige der Hemisphäre, wo das Kind, seitdem es geboren wird, die Möglichkeit hat, gesund aufzuwachsen, einen Liter Milch und die ausreichende Ernährung täglich zu haben, und bezüglich des Studiums, von der Vorschule bis zum Doktor in Wissenschaften zu gelangen, ohne einen einzigen Centavo auszugeben.
Ich sehe die kleinsten Mädchen, die aus der ersten Klasse, und ich möchte ihnen eine kurze Frage stellen. Wieviel bezahlt ihr, um in dieser Schule zu studieren? (Sie antworten ihm, dass sie nichts bezahlen.)
Das ist das Land, welches dieses monströse Imperium zerstören will, von der Weltkarte verschwinden lassen will, denn dieses Land, dieses Volk, ihr habt euch in ein Beispiel für die anderen Länder von Lateinamerika verwandelt, die jedes Mal bei größerer Armut leben, mit mehr Problemen und weniger Mitteln für Bildung und Gesundheitswesen. Und sie, jene, die weder wollen, dass das Leben aller Bruderländer von Lateinamerika und der Karibik sich verändert, noch dass die Regierungen dieser Länder nein zu jeglicher Forderung des Imperiums sagen können, wollen nicht, dass es Kuba als Leuchtturm, als Stern, gibt.
Es ist absolut sicher, dass die anderen Länder sich verändern werden, einige haben schon begonnen tiefgreifende Veränderungen durchzuführen. Und die jetzigen Beherrscher der Welt wollen deshalb nicht, dass sich jener martianische Traum erfüllt, jener Entschluss, als er aussprach, dass er bereit war, ohne Vaterland zu sterben — das er nicht hatte, da es durch das mächtige spanische Kolonialheer besetzt war — aber ohne Beherrscher, und auf seinem Grab einen Strauß Blumen und eine Flagge haben wollte. Heute haben wir Kubaner Vaterland; wenn wir bei ihrer Verteidigung sterben müßten, würden wir mit Vaterland und ohne Beherrscher sterben (Beifall und Ausrufe).
Das Grüppchen von Idioten, die sich gestern im Weißen Haus versammelt haben, werden aus Bitterkeit sterben, aus Frust und werden selbst aus Verwunderung darüber sterben, zu sehen, wie dieses Land 45 Jahre Blockade überstanden hat, und sie bemühen sich zu versprechen, dass sie ein Bündel magischer Maßnahmen treffen werden, um die Kubanische Revolution zu besiegen. D.h. das Werk zu zerstören, das die Revolution in diesen 45 Jahren geschaffen hat, diese Freiheit zu zerstören, diese Freude zu zerstören, die wir heute gesehen haben, diese Zukunft zu zerstören, diese wachsende und wunderbare Kultur für alle Kinder von Kuba zu zerstören, die sie jetzt genießen und jedes Mal mit mehr, mit absolut gleichen Möglichkeiten genießen werden, um ihre Intelligenz ,ihre Talente und Berufungen so weit als möglich zu erreichen.
Dieser Kampf um die Unabhängigkeit und die Zukunft unseres Volkes hat lange Etappen erlebt, während fast einem Jahrhundert, seitdem 1868 der erste Unabhängigkeitskrieg begann bis zur letzten Schlacht am Ersten Januar 1959, bei der es seine volle Unabhängigkeit erreichte. Und hat die größte Freiheit erreicht, die je ein Volk auf der Welt erreichte. Denn kein Volk der Welt konnte während 45 Jahren „Nein!" sagen; kein Volk der Welt konnte dieser mächtigen Gewalt trotzen und während 45 Jahren „Nein!" sagen und heute mit mehr Kraft und Sicherheit als am ersten Tag, und ist bereit, ihr weiter 100 Jahre lang „Nein!" zu sagen, wenn das notwendig wäre, obwohl es nicht so lange notwendig sein wird, denn diejenigen, die dieses unersättliche und unhaltbare Monster handhaben, begegnen der wachsenden Opposition der Völker, einschließlich, und das ist sehr wichtig, der des US-amerikanischen Volkes selbst, dessen Vorgänger ausriefen, das „der Schöpfer" allen menschlichen Wesen heilige Rechte zugesprochen habe.
Wenn wir vom Imperialismus als Aggressor, imperialistische Supermacht, Monster sprechen, beziehen wir uns niemals auf das US-amerikanische Volk und werden das auch nie tun. Dieses Volk setzt sich aus Dutzenden von Millionen, hunderten von Millionen, schon fast 300 Millionen Menschen zusammen, die wie ihr seid: Kinder, Lehrer, Mütter, Väter, Menschen mit noblen Gefühlen, niemand könnte sie des Systems beschuldigen, in dem sie leben. Dieses System ist ein Ergebnis der Geschichte, ein Ergebnis der historischen Evolution der menschlichen Gesellschaft, die über Tausende von Jahren der Ungerechtigkeit sich in das jetzige globalisierte imperiale System verwandelt bzw. entartet hat, das jedes Mal unhaltbarer wird und das sich heute der Welt aufzwingt.
Ihr werdet sagen: und warum gibt es in anderen Ländern dieser Hemisphäre so viele Millionen Kinder ohne Schulen und so viele Millionen arme Kinder? Warum sterben jedes Jahr so viele Dutzende Kinder je alle tausend Lebendgeborene? Warum gibt es so viel Hunger? Warum gibt es so viel Armut? Warum gibt es so viel Diskriminierung? Warum gibt es so viele soziale Probleme? Warum gibt es Kinder, die barfuß sind? Warum tauchen jeden Tag in jeglicher Hauptstadt Heere von Kindern auf, die Frontscheiben säubern, Schuhe putzen, betteln, und das in einem Alter, wo sie in der Schule sein müssten, in der fünften, sechsten, siebenten oder achten Klasse lernen müssten? Ganz einfach auf Grund dieses Systems der Ausbeutung, der Plünderung der Völker, damit eine geringfügige Minderheit riesige Privilegien genießen kann.
Ihr werdet euch fragen: Aber wird das ewig so sein? Ich sage euch: Nein. Diesem Beherrschungssystem bleibt immer weniger Überlebenszeit, die Völker werden sich jener Ungerechtigkeiten bewusst, die Völker lehnen sich jedes Mal mehr gegen sie auf und stürzen Regierungen, und zwar immer öfter und oft ohne einen Schuss abzugeben.
In Bolivien, ein Bruderland — ihr habt es oft erwähnen gehört, denn dort kämpfte der Che eben gerade um Gerechtigkeit, darum, das schreckliche Leben der Völker Lateinamerikas zu verändern — fiel eine Regierung, ohne dass ein Schuss gegen sie abgegeben wurde. Die Regierungen sind schon so schwach und befinden sich in so kritischen Situationen, dass sie mit einem einzigen Hauch fallen.
Diese Bedingungen der Ungerechtigkeit haben dazu geführt, dass in Argentinien zwei aufeinanderfolgende Regierungen auf einen Hauch stürzten. Aufgrund dieser Ungerechtigkeiten hat in einem anderen großen Land ein Arbeiterführer, ein Dreher, der sich vorher dreimal um die Präsidentschaft beworben hatte, einen umfassenden Sieg erreicht, als eine bedeutende Mehrheit des Volkes ihm seine Stimmen verlieh. Wir haben das Beispiel des Brudervolkes von Venezuela, wo sich ein revolutionärer sehr tiefgreifender Prozess entwickelt.
Es gibt eine Situation der Labilität in fast allen Ländern von Lateinamerika, wo diejenigen, die dort im Weißen Haus daran arbeiten, Verbrechen gegen Kuba zu schmieden, Gangstermethoden verwenden; sie sind nervös, sie haben Befürchtungen, sie verzweifeln gegenüber der Realität von 500 Millionen Einwohnern, die sich in dieser Hemisphäre jedes Mal mehr wegen der unhaltbaren Lebensbedingungen auflehnen, denen sie unterliegen.
Ich kann euch versichern, dass dieses wachsende System der Plünderung nicht viel länger dauern kann. Und was fällt der terroristischen imperialistischen Mafia ein? Sich zu beeilen, zu erfinden, abenteuerlich zu suchen, wie sie das Beispiel Kubas, Leuchtturm der Würde, der unabänderlichen Standhaftigkeit, unlöschbares Licht des heroischen Widerstands, wegwischen können.
Heute verfügt unser Land schon über das beste Bildungssystem aller Länder. Es hat den höchsten Index von Lehrern pro Einwohner und die geringste Anzahl von Schülern pro Klassenraum. Es gibt keine einzige Grundschule mehr mit mehr als 30 Schülern pro Lehrer und Klassenraum. Der nationale Durchschnitt erreicht nicht 20 und in der Hauptstadt selbst, wo er vor zwei Jahren 37 betrug, ist er heute 18. Und alles das trotz Sonderperiode und Blockade.
Heute haben wir in der Mittelschule, wo ein außerordentlicher und neuer Erziehungsprozess vonstatten geht, 1 Lehrer für je 15 Schüler. Vorher war das System so, dass ein Lehrer eine Gruppe von 40 bzw. 50 Schülern in einem Fach unterrichtete und anschließend mehreren ähnlichen Gruppen; am Ende waren es 200 bzw. 300 Schüler insgesamt. Er kannte nicht die Namen der Schüler, denn das war unmöglich. Hatte keine engen Beziehungen zur Familie, die so viel zur Erziehung der Kinder beitragen kann und das in unserem Land jedes Mal mehr tut.
Es werden neue Methoden angewendet, bei Anwendung der modernsten Techniken, die die Kenntnisse vervielfältigen, die ein Schüler jedes Jahr erwirbt.
Jetzt beginnen die Kinder schon in der Vorschule den Umgang mit dem Computer zu lernen. Ich denke, dass unsere Kinder der Grundschule, die heute bezüglich der Kenntnisse der Sprache und der Mathematik einen hervorragenden Platz auf der Welt einnehmen, mit der Ganztagsschule im ganzen Land ihre Kenntnisse verdreifachen werden. Jetzt werden die der Mittelschule, die vorher keine Ganztagsschule hatten, ihre Kenntnisse vervierfachen.
Wenn ich euch etwas erzähle, werdet ihr mir nicht glauben. Oft, in den ersten Nachmittagsstunden und wenn die Zeit es mir erlaubt, sehe ich den Unterricht im Fernsehen, und erinnere mich, was ich gezeigt bekam, als ich in der zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten Klasse war, die Sprache, die Mathematik, die Geographie, die Geschichte usw. und wunder mich über die Dinge, die man in einer halben Stunde lernen kann.
Eben gerade gestern beobachtete ich so um 14 Uhr eine TV-Unterrichtsstunde Geographie, und ich kann euch versichern, dass ich in kaum einer halben Stunde einige Sachen über den Planeten, über die Erde, gelernt habe: Wie sie vor 350 Millionen Jahren war, wie sie vor 300 Jahren war, wie vor 250, und so weiter. Zuerst erscheint eine Masse, so als ob jemand z.B. Tinte auf ein Blatt wirft und es erscheint ein kompakter Fleck. Die Erde als Ganzes, war wie der Fleck vor 350 Millionen Jahren. Anschließend erläutert man und zeigt Bilder, wie die folgenden Etappen waren, wie diese Masse sich teilte und die jetzige Konfiguration des Planeten entstand, diese gesamte Landkarte, die ihr heute von jeden einzelnem der Kontinente beobachten könnt.
Anschließend erläutern sie, was die Erdkruste ist, welche die gesamte Erdkugel umgibt, unter der Meeresoberfläche und auf dem Festland, wie sie war, wie sie sich das Relief jedes einzelnen Kontinents herausgebildet hat, wie die Gebirge entstanden, und mit technischen Mitteln zeigt man heutzutage den Meeresgrund, seine Täler, seine Gebirge, wie die Bewegung dieser Kruste ausgehend von dem, was man Magma nennt und welches das größte Volumen des Planeten einnimmt, zustande kommt. Oder wie der Himalaya durch diese Bewegungen entstand, wodurch die Vulkane hervorgerufen werden, welche Faktoren die Erdbeben bestimmen. Und in dieser Zeit konnte ich Dutzende von Farbbildern sehen, mit allen Details, mit klaren Erläuterungen, und wie gern wäre ich jetzt in der siebten, achten und neunten Klasse.
Ich habe mich erneut gewundert, erneut glücklich gefühlt, als ich die Perspektiven der Methode, die wir bei der Ausbildung von fast einer halben Million Schülern unserer Mittelschulen anwenden, feststellte. Wir arbeiten weiter sehr aktiv daran, damit die Zulieferung eines kräftigen Imbiss zu Mittag auf alle Mittelschulen des Landes ausgeweitet wird. Wir hoffen, dass wir dieses Ziel zu Beginn des folgenden Schuljahrs im September 2004 erreichen können, d.h. in 8 oder 10 Monaten, ein Frühstück, das 41% der Proteine beinhaltet, die ein Kind dieses Alters benötigt, und außerdem kostenlos.
Was kann ein ehrenhafter Mensch, ein ernster Mensch, ein anständiger Mensch denken, wenn er ein Kabel über jene Banditen liest, die darüber diskutieren und Formeln ausdenken, wie man Kuba noch mehr erdrosseln, wie man die Blockade verschärfen kann, um zu verhindern, dass die Kinder immer mehr Bücher, immer mehr Lehrmaterial, immer mehr und bessere Lebensmittel haben?
Vielleicht ignorierten sie vollkommen, dass ich zwei Tage vor dieser grotesken und zynischen Zusammenkunft des vielbesprochenen Komitees einen konstruktives Treffen mit mehr als 600 Studenten und Dozenten aus 239 Universitäten der Vereinigten Staaten hatte. Ich kann euch versichern, dass jene jungen Leute, die an einem Programm teilnehmen, dass sich Semester auf dem Meer nennt und zweimal pro Jahr stattfindet, durch ihre menschliche Tugend und Anständigkeit beeindrucken. Es ist ohne Zweifel eine Jugend, die aus den Universitäten mit den größten Kenntnissen und politischen Kultur der Welt hervorkommen wird. In den letzten Jahren habe ich mich mit 4 000 von ihnen versammelt und ausgetauscht.
Es gab unter den Präsidenten der Vereinigten Staaten während dieser Revolutionsjahre jemand, der sich damit brüstete, in seinem ganzen Leben nur ein einziges Buch gelesen zu haben, und es kann irgend einen anderen geben, der vielleicht nur zwei oder drei gelesen hat. Vielleicht ist das seltsamste an Situationen wie diesen, dass Leute, die über eine Macht verfügen, die die Welt in wenigen Stunden zerstören kann — hört gut zu — mit einer Macht, die in der Lage ist, alle Nationen der Welt in wenigen Stunden zu zerstören, weniger politische Kultur besitzt — ich spreche nicht einmal von Gefühlen — als die Schüler dieser Grundschule „Marcelo Salado". (Beifall) Und ich übertreibe nicht, ich habe die Lehrer nicht mit einbegriffen, denn unsere Lehrer sind bei dieser Materie echte Weise gegenüber von jenen, die so eine monströse Gewalt innehaben und überhaupt keine moralischen und ethischen Prinzipien besitzen. Den Unterschied zwischen der Wahrheit und der Lüge gibt es für sie nicht.
Das ist die Realität dieser Welt: ein globalisiertes und unhaltbares System der Ausbeutung und Plünderung aller Völker der Dritten Welt, das sich nach barbarischen Normen ohne jegliche Skrupel richtet. Deshalb sage ich, wenn ich an die Treffen mit den jungen US-amerikanischen Studenten denke, dass die Henker, die ein Genozid gegen Kuba versuchen, nicht nur dem Mut dieses Volkes gegenüberstehen würden, seiner Entscheidung, zu siegen oder zu sterben, der Entscheidung, mit mehr Willenskraft, Entschlossenheit und Erfahrung als je die Verteidigung des Vaterlands und der Revolution fortzusetzen, sondern hätten es mit dem eigenen US-amerikanischen Volk zu tun, gegenüber dem wir eine wachsende Sympathie spüren.
Es lohnt sich, sich an die große, an jenem 5. Dezember begonnene Schlacht zu erinnern, denn ich kam in diese Schule am 6., am Vortage hatte der Kampf vor der US-Interessenvertretung begonnen, und zwar durch Tausend Jugendliche der wissenschaftlichen Studentenbrigaden, die nach Beendigung einer Versammlung zur US-Interessenvertretung marschierten und von einem Jeep aus die erste Anklage aussprachen.
Wir können nicht vergessen, wieviel Monate jene Schlacht gedauert hat, und wie am Ende 80% des US-amerikanischen Volkes sich dieser großen Ungerechtigkeit bewußt wurde und die Rückkehr jenes kleinen Kameraden unterstützte, dessen Abwesenheit uns allen, dem gesamten Volk von Kuba, soviel Schmerz und Kampfentschlossenheit verursachte.
Wir begannen eine schwierige Schlacht inmitten der Lügen und Verleumdungen gegen unser Land; aber wir waren entschlossen, sie zu gewinnen. Und wir hätten sie gewonnen, daran soll keiner zweifeln. Unser Volk hätte diese Schlacht ohne Gewalt, auf der Grundlage der Wahrheiten, von Argumenten, von Gründen gewonnen, und mittels der Möglichkeit, der Welt die Wahrheit zu übermitteln; und nicht nur die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten gab uns mehrheitlich recht, sondern die öffentliche Meinung der ganzen Welt.
Aber die Schlacht war begonnen worden und es war klar, dass wir nicht in jenem Moment anhalten konnten, als jene Ungerechtigkeit wiedergutgemacht worden wäre, denn das Wichtige, das Essentielle waren alle die Ursachen, die unserem Volk so viel Schaden zugefügt haben, die Verluste von so viel Menschenleben von Männern, Frauen, Jugendlichen, Kindern und Greisen: der häufige Missbrauch, die Bedrohungen, die Blockaden, die Söldnerattacken, die Sabotagen, der Krieg der reichsten und mächtigsten Gewalt der Welt gegen eine kleine Insel, 90 Meilen von ihr entfernt.
Sie konnten weder die Entwicklung der Revolution, noch ein menschliches Werk, das nicht Seinesgleichen in der Geschichte kennt verhindern. Dies ist ein Land der Ehre, des Schamgefühls, das einen Kampf mit erhabenen Prinzipien begonnen hat, denen es immer treu gewesen ist, seit wir den ersten Kampf gegen die Tyrannei begonnen haben. Ein Land, das während 25 Monaten Krieg niemals einen Kriegsgefangenen mißhandelt, der die Waffen niederlegte, diesen niemals geschlagen hat, niemals aufgehört hat, ihn respektvoll zu behandeln, oder einen Verletzten zu behandeln, und das oftmals vorzugsweise bei gravierenden Fällen. Wir gaben ihnen Arzneien trotzdem wir in der Sierra Maestra blockiert waren.
Man darf die Moral, die Prinzipien nicht vergessen. Unsere Prinzipien haben sich bis jetzt nicht verändert.
Wenn man im Fernsehen Nachrichten über Europa anschaut, sieht man jedes Mal, wenn es einen Streik oder sozialen Konflikt gibt, nichts anderes als Männer mit Schutzanzügen, die Tränengas bzw. mächtige Wasserstrahlen lancieren, riesige Pferde, die über die Leute herfallen und Schläge aller Art auf Bürger, die gegen alte und neue Missbrauchhandlungen protestieren. Unser Land kann es sich leisten, jeden einzelnen so zu bezeichnen, wie man ihn bezeichnen muß, sowohl die Banditen, die unzählige Verbrechen gegen Kuba begangen haben, als auch die scheinheiligen europäischen Regierungen, die Komplizen der Vereinigten Staaten bei ihren Aggressionen gegen Kuba sind, und uns androhten, eine „humanitäre Hilfe" zu streichen, die es nicht gab, die nichts weiter als eine schamlose Lüge war, die außerdem den Charakter eines Almosens annahm.
Sie kauften bei uns ungefähr für 500 Millionen Dollar und wir kauften bei ihnen mehr als 1,5 Milliarden. Wenn man auf konservative Art die Gewinne berechnet, die sie durch den ungleichen Austausch mit uns einnahmen, erhielten sie von Kuba nicht weniger als 400 Millionen Dollar Reingewinn. Die sogenannte „humanitäre Hilfe" wurde über Jahre diskutiert, und die Vertreter, die solche Hilfen diskutierten, logierten in den besten Hotels, reisten in den besten Fluglinien, ein Großteil der Gelder wurde hierzu aufgewendet, und außerdem beschlossen sie, was mit der Hilfe zu tun war und wie das zu tun war.
Ich gestehe euch, dass wir normalerweise die sogenannte „humanitäre Hilfe" aus Gründen der guten Erziehung, aus Höflichkeit annahmen, und dass wir keine dieser Hilfen, knauserige Ziffern, für alles das, was wir getan haben, gebraucht haben. Und mit dieser „humanitären Hilfe" versuchen sie, ihr schmutziges Gewissen der Jahrhunderte, die sie die Welt ausgebeutet haben und weiter ausbeuten, zu waschen.
Die in diesen vier Jahren der Ideenschlacht verwirklichte Heldentat haben wir ausschließlich mit unseren Ressourcen erreicht. Es ist kaum 1% der jährlichen Devisenausgaben, und es fand wirklich eine tiefgehende Revolution in vielen Lebensaspekten stattgefunden, die eine große Transzendenz haben werden.
Was ist es, was die Banditen, die Gauner, welche die Politik gegen Kuba ausarbeiten, und von denen mehrere eine beschämende Geschichte von Unsittlichkeiten, von Mittäterschaft mit der Terrormafia von Miami aufzuweisen haben, nicht wollen?
Sie wollen einfach nicht, oder sind erschrocken — anders kann man es nicht erklären — über das wachsende Ansehen von Kuba. Sie haben keinen auch noch so kleinen Punkt, um es anzugreifen. Sie müssen alles auf der Grundlage von Lügen und schamlosen Verleumdungen rechtfertigen.
Sie sind sogar so weit gegangen, uns zu beschuldigen, biologische Waffen zu produzieren. Ein Land, dessen Forschungszentren vollkommen auf die Forschung für die Arzneimittelproduktion gerichtet sind, um Menschenleben zu retten, das Impfstoffe entwickelt hat, die ich weiß nicht wie viele Menschen auf der Welt vor Krankheiten oder vor dem Tod schützen, das neue Mittel und Techniken entwickelt, um schwerwiegende Gesundheitsprobleme, die heutzutage die Menschheit erleidet, zu bekämpfen; das die geringsten AIDS-Kennziffern der Welt besitzt, das Lösungen zur Vorbeugung oder Heilung von bösartigen Tumoren sucht. Ein Land das in vielen Richtungen voranschreitet; ein Land, das trotzdem es über eine gesundheitliche Betreuung verfügt, die über der von jeglichem anderen steht, diese Dienstleistungen verändert, verwandelt und verbessert, was uns unvermeidbar nicht nur über die von den Vereinigten Staaten oder jeglichen anderen Industrielandes stellen wird, sondern dass wir bei diesem Vergleich ihnen drei Runden Vorsprung herausholen werden. Sie könne uns unmöglich erreichen. Das halten sie nicht aus; die Eitelkeit, der Stolz, die Anmaßung lassen das nicht zu. Nun, sie werden es aushalten müssen! Das verspreche ich im Namen des Volks von Kuba! (Beifall)
Ach! Sie hegen große Hoffnungen — und dort in den Kabelnachrichten steht es, unter vielen anderen zynischen Erklärungen — dass sich das bald lösen wird. Ach ja, denn sie berechnen die Lebenssekunden, die mir verbleiben, ohne dass die sehr Stupiden sich daran erinnern, dass es sich um einen revolutionären Leader handelt, der das Privileg gehabt hat, die Jahre, die er gelebt hat, trotz der unzählbaren in den Vereinigten Staaten geschmiedeten Mordpläne zu leben.
Außerdem haben sie das Pech gehabt, dass ich scheinbar Langlebigkeits-Gene besitze. (Beifall) Ich lebe unbesorgt und habe immer unbesorgt bezüglich der Fragen von Leben oder Tod gelebt. Es geht nicht um Mut; ich weiß gut worum es geht. Ich habe keine Autobiographie geschrieben, aber was ich an Erinnerungen aufbewahrt habe, könnte ich fast ein Gebäude wie dieses mit Compact Disc füllen. (Lachen)
Und warum sage ich, dass ich ruhig bin und jedes Mal ruhiger? – werden sich einige fragen. Einfach weil diese Revolution nicht von einem einzelnen Individuum abhängt, nicht von zwei, oder drei. Aber im Weißen Haus unterhalten sie sich, als ob sie den Tag kenne würden, an dem ich sterben werde. Beim Töten sind sie Experten, das weiß man. Ob ich mich ein bißchen mehr vorsehen sollte, um ihnen die Aufgabe nicht zu erleichtern? Niemand weiß, wieviel sie schon ermordet haben. Eines Tages wird man es erfahren, wenn bestimmte Dokumente freigegeben werden oder es jemand aufdeckt. Aber es ist besser, keine Zeit damit zu verlieren. Das war schon immer so.
Einer der Teilnehmer an der historischen Versammlung erklärte: „Wir sehen das Regime jedes Mal schwächer. Es hängt fast ausschließlich von der Persönlichkeit einer einzigen Person ab. Jene Person ist immer älter und um seine Gesundheit ist es nicht gut bestellt."
Das ist zum Lachen. Zu diesem Zeitpunkt festzustellen, dass eine Person mit jeder Minute die vergeht, älter wird, verdient einen Nobelpreis! Und was für eine große Ehre, was für eine Auszeichnung! Sie ist viel größer als die Freiheitsstatue, jene die am Eingang von New York steht, das riesige Monument. Ich befürchte, dass sie weiter wachsen wird, so weit, dass sie an den Mond stößt, und zwar die Ehre einem einzelnen Individuum anzurechnen, Ursache seiner Frustration, seines Scheiterns, seiner Niederlagen zu sein, der unerhörten Tatsache, dass das übermächtige Imperium an den angeblichen Fähigkeiten eines Individuums gescheitert ist, indem es ihm alles zuschreibt, was Ergebnis des unbeugsamen und außerordentlich heroischen Geistes seines Volkes ist.
Die Anmaßung macht sie blind und der Hass erlaubt ihnen weder zu sehen noch zu verstehen, was die ehemalige Halbkolonie heute ist, wo 90% der Personen Analphabeten oder Halbanalphabeten war, gegen dessen Kultur die Verrücktheit, die Impotenz und die Ignoranz derer, die das Imperium leiten, zerschellen.
Diesem Volk hat man während mehr als einem halben Jahrhundert gelehrt, dass die Unabhängigkeit, um die sie so sehr kämpften, nicht Werk von Cespedes, Agramonte, Martí, Gómez, Maceo und von so vielen anderen zehntausenden außerordentlichen Kämpfern wäre, nicht Ergebnis des Patriotismus eines Volkes wäre, das, als es etwas mehr als 1 Million Einwohner zählte — von denen ein Teil Spanier waren, und wo die Eigentümer der Großplantagen kubanischer Herkunft auf der spanischen bzw. der Annexionsseite standen —, und inmitten einer Sklavenhaltergesellschaft während 30 Jahren gegen feindliche Kräfte kämpfte, die bis zu 300 000 Soldaten erreichten. Ich bin aufrichtig überzeugt, dass kein Volk so eine Heldentat vollbrachte. Und als jene dekadente spanische Macht schon besiegt war, intervenierte die US-Regierung mit ihren Kräften dieses Land, und zwar mit dem größten Opportunismus der Welt und unter dem Vorwand eines humanitären Werks, und besetzte es 4 Jahre lang, bemächtigt sich aller seiner Reichtümer und verwandelt uns in eine Neokolonie unter den Klauseln der schändlichen Abänderung, die unserer Verfassung aufgezwungen wurde, und die ihnen das Recht gab, zu intervenieren und sogar ständig einen Teil unseres Territoriums zu besetzen und dieses auf Gutdünken auf unbestimmte Zeit besetzt zu halten, wie sie es noch in dem Militärstützpunkt Guantanamo tun, der heute in Weltgefängnis verwandelt ist, wo jegliche Legalität und das, was sie Menschenrechte nennen, verletzt werden. Uns schmerzt es, wenn auf der Welt von diesem schrecklichen Gefängnis gesprochen wird, das auf die Konzentrationslager der Nazis nicht neidisch zu sein braucht.
Als Konsequenz dieser Intervention halten sie immer noch mit Gewalt, diesen Militärstützpunkt besetzt. Sie besitzen in ihrem eigenen Gebiet Millionen Quadratkilometer. Sie haben dieses Gefängnis nicht dort angelegt, sondern hier, um Kuba zu demütigen.
Es gibt viele Länder die reklamieren, daß sich dort Staatsbürger von ihnen befinden, ohne Gerichtsverfahren oder jegliche Garantie, womit die elementarsten internationalen Normen verletzt werden.
Während das geschieht, wie ich schon erklärt habe, sind unsere fünf Genossen, die die terroristischen Aktivitäten gegen Kuba verfolgten und mit großem Risiko für sich selbst unser Land über diese kriminellen Verbrechen, die in den USA erzeugt und von dort aus geleitet werden, informierten und vorwarnten, harten und unmenschlichen Behandlungen in Hochsicherheitsgefängnissen unterworfen, unter erniedrigenden, widerrechtlichen, extrem willkürlichen Bedingungen, das alles dient nur dazu, die Bewunderung und den Stolz unseres Volkes, das beobachtet, wie sie unverbrüchlich ihre revolutionären Prinzipien und ihre Würde erhalten, zu vervielfachen.
Sie sollten sich sehr gut diese jungen Leuten anschauen und begreifen, daß sie hier Millionen wie sie finden werden. Gegen diese Insel könnten sie einen Regen von Nuklearbomben werfen, sie wird sich nie ergeben. Das ist ein Land mit heldenhafter Geschichte; ein Land, wo mehrere hunderttausend Einwohnern internationalistische Missionen erfüllt haben, die heute genügend militärische Kenntnisse haben, um es in eine Hölle für jeden Angreifer zu verwandeln.
Wir begannen die Kämpfe gegen das Batistaheer und seine Streitkräfte von über 85 000 Mann, mit nur einigen Gewehren, nur sieben. Die Geschichte ist gut bekannt: die Ehre, der Patriotismus, die Kapazität unseres Volkes, zu denken, zu meditieren, zu analysieren und sich an jede Art von Krieg anzupassen. Wir haben sogar schon im Jahre 1962 die Erfahrung durchlebt, unter der Bedrohung von hunderten von Nuklearraketen zu stehen. Wir haben aber nie einen einzigen Bürger gesehen, der deshalb schlaflose Nächte verbrachte oder sich beunruhigte.
Dieses Land verfügt über Millionen von Kämpfern und Millionen von Waffen, und es weiss ganz genau, wie sie im Falle einer Aggression benutzt werden müssen.
Es wäre sehr angemessen, wenn die intelligenten Strategen der Bedrohungs-, Blockade-, Erwürgungs-, und Aggressionspolitik gegenüber Kuba sich einige Minuten nehmen würden um nachzudenken, wie die Dinge in diesem Land sein würden, daß auch nicht einfach anzugreifen ist, und zwar aus verschiedenen Gründen: sie wissen, dass der Preis unbezahlbar wäre; sie wissen, daß das US-amerikanische Volk es nie rechtfertigen würde, weil, obwohl viele Lügen und Vorwände erfunden werden, um es zu täuschen, es sich immer mehr den Illegalitäten, Willkürlichkeiten, und Eroberungskriegen entgegenstellt; sie wissen, daß das US-Volk immer besser den Unsinn und die Unwahrheiten dieser Regierung begreift. Und ich warne euch, daß ich sie im Moment gut behandele. Die vorhandene Menge an Beurteilungselementen wäre genügend, um sie unauslöschlich in der Geschichte zu markieren. Der Tote kann noch mehr Sachen tun, bevor er stirbt!
Aber sie haben einen anderen unverschämten Unsinn gesagt. Die kleine Gruppe versammelte sich und ein Trottel hat öffentlich erklärt, daß sie nicht nur alles taten, um die Revolution so schnell wie möglich zu stürzen, es ginge nicht nur darum, sondern sie wollten auch auf jeden Fall verhindern, daß ein anderer revolutionärer Leader das Land regiere, dafür würden sie sorgen, eine klare Referenz auf eine militärische Aktion.
Es scheint, daß sie uns die von Miami herbringen möchten, wer weiss, welche Dämonen, welche Banditen, welche Verkommene es sein sollen, als ob man so mit der Möglichkeit rechnen könnte, dieses unbezwingbare Land zu regieren. Wissen sie es nicht, oder rauchen sie Marihuana — anders kann ich es nicht verstehen —, oder leben sie die ganze Zeit, indem Sie sich mit irgendwelchen Mischungen betrinken?
Sie sprechen, als würden sie wirklich glauben, daß diese Revolution Morgen fallen wird, daß dieses Land nicht überleben kann. Sie sehen den Grund, die Realität und die Kraft der kubanischen Revolution nicht!
In unserem Land werden auch Fehler gemacht, ich behaupte nicht das Gegenteil; und ich weise ständig daraufhin, warne und fordere zur Analyse auf, ich verlange Berichtigungen.
Wir kennen unsere Leute sehr gut. Unser Feind ignoriert, daß sie Millionen Leader antreffen werden; sie werden ein ganzes Volk in Leader umgewandelt vorfinden, sogar die Kinder; sie werden eine politische und revolutionäre Kultur vorfinden, wie sie bis jetzt kein anderes Land gehabt hat; sie werden finden, daß es nie einen politischen Prozess mit größerer Unterstützung gegeben hat, wie ihn diese Revolution genossen hat.
Sie werden endlich verstehen, daß es nicht mittels der Kraft, oder mit Feuerwehrwagen, oder mit Männern in Schutzanzügen, oder mit Tränengas, oder sieben Fuss hohen Pferden und Schlägen ist, wie wir hier in unserem Land die Ruhe erhalten, daß den unverbesserlichen Rekordinne hat, nie die Gewalt gegen das Volk benutzt zu haben.
Sie wissen, daß das die Wahrheit ist, genauso wissen sie, daß hier niemals jemand gefoltert wurde, daß hier nie jemand Opfer eines Todesschwadrons war und, dass solche Institutionen hier nicht existieren; sie wissen, daß hier nie außergerichtliche Hinrichtungen durchgeführt wurden; sie wissen, daß hier in den 45 Jahren der Revolution nie ein politischer Mord begangen wurde, was einen olympischen Rekord darstellt und sehr schwierig sein wird, in den folgenden Jahren nachzuahmen; sie wissen, daß bei den Unruhen von 1994, an jenem 5. August, kein Polizist bewegte wurde, kein Feuerwehrwagen oder etwas ähnliches. Ich war persönlich dort, auf dem Vordersitz eines Jeep´s und nachdem ich den neun Männern, die bei mir waren, ausdrücklich befohlen hatte, nicht die Waffen zu benutzen, stieg ich dort aus, wo sich eine Gruppe von wirklich verbitterten Menschen befand, von sehr am Rande der Gesellschaft lebenden Personen, denen man über den offiziellen subversiven Rundfunk von den USA aus angekündigt hatte, daß man sie in Booten abholen würde.
Sie ließen sich provozieren, waren sehr verärgert und begannen Steine zu werfen. Niemand bewegte sich, weil das Erste, was ich befohlen hatte war, daß keine zuständige Behörde auch nur einen einzigen Zug Soldaten oder Polizisten dorthin schicken sollte. Als ich dort ankam, wo sie waren, endeten die Unruhen in Sekundenbruchteilen. Es kamen viele Leute aus allen Richtungen und die Steinwerfer selbst begannen zu applaudieren. Wir gingen bis zum Hafeneingang, es war ein Meer von Menschen, niemand weiss, von wo sie kamen, wir wechselten in Richtung Malecón und gingen ihn eine ganze Weile entlang. Es war das einzige Mal, daß es in 45 Jahren eine Unruhe gab. Es gab keinen einzigen Schuss, es gab kein Tränengas, keinen einzigen Schlag, keine Verletzten. Es ist die Kraft der Moral, es ist die Kraft der Würde, es ist die Kraft der Prinzipien. Es ist das erste Mal, daß ich öffentlich über meine persönliche Beteiligung bei diesen Ereignissen spreche.
Deswegen glauben sie vielleicht, daß 15 Minuten nach meinem Tod die Revolution zusammenstürzen wird; sie wissen nicht oder wollen es nicht wissen, daß es Millionen von Menschen in diesem Land mit Kenntnisse gibt, die nicht Analphabeten sind, die mehr über Politik wissen, als jene Herren, viel mehr, unendlich mehr; die über die menschliche Psychologie wissen, die über den traditionellen Patriotismus unseres Volkes wissen, die fähig sind, das zu tun, was diese heldenhaften Genossen im Schloße des Monsters tun, die Gefangenen des Imperiums; sie wissen, dass dieses Land viele hunderttausende Männer zählt, die freiwillig an den schwierigsten Orten internationalistische Missionen durchgeführt haben, daß wir Heute 300 000 Professoren und Lehrern zur Verfügung haben, und das die Nachfrage für freiwillige Lehrer, um an jedem Ort der Welt zu lehren, eine sofortige Antwort von mehreren Zehntausenden haben würde.
Für Nicaragua stellten sich 30 000 freiwillig zur Verfügung, und als dort einer von ihnen Ermordet wurde stellten sich 100 000 zur Verfügung. Das ist dieses Volk: tötet einen Kubaner, und sofort kann man Freiwillige anfordern, um kämpfen zu gehen; tötet einen Kubaner, begeht eine große Ungerechtigkeit gegen einen Kubaner und es wird Millionen von Kubanern geben, bereit ihr Leben opfern, wenn es sein muß, um Gerechtigkeit zu fordern oder der Ungerechtigkeit entgegenzutreten.
Es gab Banditen hier, die von ihnen organisiert worden waren und auf deren Konto Tausende Menschenleben gehen; es waren Terroristen aller Art; und es waren die Arbeiter und die Bauern dort im Escambray-Gebirge, 10 000 in Batallonen organisierte Arbeiter und Bauern, die letztendlich auch den letzten Banditen fassten.
Die Banditen ermordeten Alphabetisierungsaktivisten wie Manuel Ascunce und Lehrer wie Conrado Benítez; sie drangen ins Land ein; im Überraschungsangriff warfen sie Bomben aus Flugzeugen, die kubanische Insignien trugen, auf unser Volk, und das inmitten der Alphabetisierungskampagne, der weltweit ersten dieser Art, die in nur einem Jahr das Analphabetentum beseitigte. Heute gibt es Hunderttausende, etwa 800 000 Professionelle mit Universitätsdiplom, Millionen mit Berufsausbildung und ein ganzes Volk im Lernprozess. Ein Land, das die Hochschulbildung allgemein zugänglich gemacht hat; ein Land, das sich um eine integrale Allgemeinbildung bemüht; ein Land, das die für seine volle Entwicklung und für die Unterstützung anderer Länder erforderlichen Mittel aus dem Grad seines Wissens schöpft.
Es ist bekannt, dass eine sehr große Anzahl Ärzte in den Ländern Afrikas, der Karibik und Lateinamerikas an den unwegsamsten Orten ihre Pflicht erfüllen. Sie wissen recht wohl, dass Kuba drei Viertel der haitianischen Bevölkerung medizinisch betreut. Sie haben Bataillone, Bombenflugzeuge, Panzer, Raketen. Sie und auch andere starteten mehr als eine Invasion in jenes Land, doch keiner hat jemals einen Arzt nach dort entsandt, sie können ihn gar nicht entsenden. Die Vereinigten Staaten und Europa zusammen, zahlten sie auch noch so viel, würden niemals die mehreren Hundert Ärzte aufstellen können, die heute die haitianische Bevölkerung betreuen.
Unser Land hat auf allen Gebieten ein starkes Humankapital geschaffen. Das Bildungswesen nannte ich bereits; ich könnte noch vieles andere anführen; ich nannte die Kämpfer, die solidarischen Kameraden, deren es in den Jahren der Revolution Hunderttausende waren, die gefahrvolle internationalistische Missionen übernahmen.
Sie wissen, oder sie müssten wissen, was Kuba eigentlich ist und sollten sich nicht mit so viel Dummheit und Blödsinn abgeben. Sie sollten sich doch besser damit befassen, Whisky zu trinken oder irgend welche anderen Drinks und nicht bei jenen Zusammenkünften des Weißen Hauses, die uns ohnehin nicht einschüchtern, ihre Zeit verschwenden.
Außerdem sollten sie wissen, dass wir rücksichtsvoll gewesen sind, Wortklauberei und Wortgeklingel vermieden und für sie aufgehoben haben. Wenn sie jedoch diskutieren und debattieren wollen, dann sollten sie sich mehrere Brustpanzer aus Edelstahl besorgen, denn es mangelt ihnen am Argument, an einer Idee, an Moral, am Anhaltspunkt; so sieht es aus. Dieser ganze Klamauk nun, die Drohungen, damit ja kein US-Bürger hierher kommt, damit sie nicht nach Kuba reisen, damit sie Kuba nicht besuchen. Ich weiß nicht, worauf jene Raserei basiert. War es vielleicht jenes Treffen — es war das sechste — mit den US-amerikanischen Studenten aus 239 Universitäten? Intelligente junge Menschen und keineswegs Kinder aus armen Familien; denn diese Art Aktivitäten kosten Geld, sie müssen bezahlt werden. Dieses Programm war eine ausgezeichnete Idee der Universität Pittsburg. An diesen Unternehmungen des Kennenlernens, was in der Welt passiert, nehmen Vertretungen von Hunderten der besten Universitäten der Vereinigten Staaten teil. Denn es ist wichtig, sehr gut zu unterscheiden, zu sehen. Jene Teilnehmer der Zusammenkunft im Weißen Haus würden es nicht wagen, sich mit diesen US-amerikanischen Studenten zu treffen.
Ich kann ihnen empfehlen, sich mit den mehr als 600 Studierenden und Dozenten zu treffen, mit denen ich vier Stunden lang im Kongresspalast gesprochen habe, und mit ihnen zu diskutieren, wenn sie wissen wollen, wie es in der Welt aussieht; wenn sie wissen wollen, wie es in Kuba aussieht und welche ihre Eindrücke sind und dass dieses nicht ein Volk von Fanatikern, sondern ein Volk gebildeter und zivilisierter Menschen ist; dass dieses vielleicht das einzige Land ist, in dem niemals eine US-amerikanische Flagge verbrannt wurde als eine der Handlungen, mit denen viele Menschen ihrer Leidenschaft oder ihrem erlittenen Unrecht Luft machen. Das ist hier niemals vorgekommen, denn die unsere ist eine Revolution mit Erziehungscharakter, eine Revolution mit Prinzipien, eine sich auf der Basis von Ideen gestaltende Revolution, die nicht das US-amerikanische Volk dessen beschuldigen darf, was seine Regierungen gegen unser Land unternehmen.
Sie hingegen geben allem Anschein nach die Schuld den Kindern, den Kranken, den alten Menschen, jenen, die leiden, denn was bezweckten sie sonst mit all den Maßnahmen der Blockadeverschärfung und anderen?
Ich sagte bereits, sie haben keine Vorstellung vom Umfang der Unterstützung der Revolution durch das kubanische Volk; und wir kennen ihn mit Millimetergenauigkeit. Seit vier Jahren betreiben wir tägliche Ermittlungen zur Meinungsbildung. Wir sehen, wie sich in diesen Jahren die Kenntnisse und das Bewusstsein unseres Volkes erweitert und vertieft haben. Wir sehen die Vorwärtsentwicklung sämtlicher Programme, der vielen Dutzenden sozialer, kultureller, erzieherischer und künstlerischer Programme.
Vor vier Jahren gab es noch keine Schulen für die Ausbildung von Lehrern in Kunstdisziplinen. Als ich nun heute Nachmittag diese jungen Kunstlehrerinnen sah, die aus diesen Schulen kommen — der einzige Ort, von den die Gefühle und Werte ausgehen können, die uns zu menschlichen Wesen machen, oder die Kenntnisse, die in uns produktive und kreative Fähigkeiten schaffen — dachte ich daran, wie wertvoll es doch ist, dass wir heute über 16 000 Studierende verfügen, die zum Studium an diesen Kunstlehrerschulen ausgewählt wurden und dass wir in den folgenden acht Monaten bereits mit den ersten Absolventen rechnen können.
Uns ist bekannt, was die Schüler des dritten Unterrichtsjahres dieser Schule in der UCI taten, der neuen Universität; der starke Eindruck, den sie dort hinterließen. Ihre Schüler sollen also nicht resignieren und sich nicht damit zufrieden geben, dass man ihnen andere Lehrer schickt, die nicht zu jenen zwanzig gehören, die dort waren. Bereits im nächsten Septembermonat wird es in unserem Land etwa 3500 geben. Nach deren Abschluss werden weitere 16 000 ihr Studium fortführen oder beginnen. So wird es also pro Jahr nicht weniger als 3500 Absolventen geben und eine jährliche Immatrikulation von etwas über 4000; denn wenn auch einige die Schule nicht beenden konnten, so werden wir doch nicht nur 4000 Neuaufnahmen haben. Wir kennen die verfügbaren Kapazitäten; die Schule wird stets voll ausgelastet sein.
Mit dem, was wir heute gesehen haben, kann man sich recht gut vorstellen, wie es sein wird, wenn wir über 10 000, über 20 000 Absolventen verfügen.
Doch noch etwas: Die Kunsthochschule erhält Unterstützung und Auftrieb. Es wird investiert. Sie genießt großes Prestige und wird eine der weltbesten Kunsthochschulen sein.
In unserem Land gibt es heute zum Beispiel in der Hauptstadt die Nationale Ballettschule, und 4100 Kinder aus einfachen Familien erhalten auf Beantragung ihrer Eltern an zwei Tagen pro Woche Unterricht im klassischen Tanz, erteilt durch Lehrerinnen, die zu den besten der Welt zählen. Gleichzeitig erhalten hier etwa 300 Schüler eine professionelle Ausbildung. Die Kapazität der Schule beträgt 300. Busse holen die Laientänzer und -tänzerinnen ab, fahren die von der Schule vorgeschriebene Route, also sie holen sie ab und bringen sie vollkommen sicher wieder zurück, und das trotz Blockade und allen anderen imperialistischen Lumpereien. Die Kosten liegen bei knapp 30 000 Dollar pro Jahr, auch bei dem verteuerten Brennstoff. Das heißt also, diese Möglichkeit für die Kinder, ganz gleich in welchem Stadtbezirk Havannas sie leben, bedeutet Transportkosten von nur annähernd sieben Dollar pro Kind und Jahr. Auch verbreitet und fördert die gleiche Schule der Ausbildung von Berufstänzern ein sehr wertvolles kulturelles und künstlerisches Wissen.
So etwas gibt es sonst nirgendwo. Damit sollten sich jene Personen befassen. Dafür sollten sie ihr Geld verwenden und nicht für Völkermord, Eroberungskriege auf der Suche nach Erdöl und anderen Rohstoffen, die sie unter ihre absolute Kontrolle zu bringen trachten.
Man schaue nach, ob sie etwas derartiges tun. Man überzeuge sich, was in den New Yorker Ghettos der Afroamerikaner geschieht, oder in den Städten Floridas und Kaliforniens, wo viele Millionen Menschen die Mittel für Bildung und Gesundheit entbehren müssen.
Es gibt keinen Anhaltspunkt, kein Beispiel, das sie der Welt nennen können, um mit dem Werk dieser Revolution verglichen zu werden. Es wäre dieser ein Vergleich zwischen Hölle und Himmel.
Heute empfinden wir den Mut und die Genugtuung darüber, für die Armen einen Himmel errichtet zu haben. Wir empfinden das Glück, für unsere Bürger die Tore der Hölle geschlossen zu haben. (Beifall) Wir empfinden das Glück, beim Kreieren eines Modells zu sein. Wir empfinden das Glück, Beweise dafür anzutreten, was der Mensch zu tun fähig ist; dass Gerechtigkeit möglich ist; dass der Intellekt, mit dem der Mensch zur Welt kommt, wird er gut ausgebildet, in die Nähe von Ergebnissen rücken könnte, die in der Menschheitsgeschichte bis heute reine Utopie sind. Wir empfinden die Genugtuung der Umwandlung einer Utopie in Realität.
Diese ist die Absicht, mit der wir alle jene widerwärtigen Meldungen jener widerlichen Kreaturen lesen, die zusammen kommen, um kriminelle Träume zu ersinnen. Wenn sie dann die für sie angenehme und für mich ruhige Nachricht erhalten, dass die bescheidenen Anstrengungen, denen ich mein Leben gewidmet habe, zu Ende sind, werden Millionen Kubaner, ebenso revolutionär wie wir und viel gebildeter und geschulter als wir, ein vereintes und kampferprobtes Volk, die Revolution weiter voran bringen.
Mit voller Klarheit sehe ich — es zeigt sich an allen Dingen —, dass die Kinder der ersten, der zweiten und der dritten Klasse wohl zu beneiden sind. Die Jahre vergehen. Es ist erst vier Jahre her, dass die Ideenschlacht begann; und für die Auflistung aller seitdem geleisteten Dinge, der Tausenden und Abertausenden von Aufgaben und Maßnahmen zur Umsetzung der begonnenen Programme benötigt man fast schon ein Telefonbuch.
Ich erwähnte die Schulen, an denen insgesamt 16 000 gut ausgewählte Studierende den Beruf eines Kunstlehrers erlernen. Ich könnte die Schule für Krankenpflege im Intensivkurs nennen, zu der es kam, als sich in der Hauptstadt eine Mangel an Pflegepersonal zeigte. Ich könnte die vier neuen Schulen für Sozialarbeiter nennen mit einer Kapazität von insgesamt 7200 pro Jahr plus die 14 000 Absolventen, die heute bereits arbeiten. Als die Ideenschlacht einsetzte, gab es davon noch gar nichts.
Ich könnte phänomenale Fakten nennen wie den der Reduzierung der Anzahl der Grundschüler pro Lehrer auf höchstens 20. Ich hätte die 2500 Schulen nennen können, die ihren Strom aus Solarzellen beziehen und hätte sagen können, dass es nicht eine einzige Schule gibt, der für ihre audiovisuellen Geräte, die Fernsehgeräte und die PC’s, der Strom fehlte. Man könnte die Projekte erwähnen, die wir in den zur Zeit laufenden Programmen des Gesundheitswesens zu Hunderten und, zählten wir die kleinen, zu Tausenden realisieren. Man könnte die 100 000 Studierenden der integralen Ausbildungsschulen für Jugendliche nennen. Nichts dergleichen gab es vor vier Jahren..
Wir könnten das in Beschäftigung umgewandelte Studium nennen und die Herabsetzung der Arbeitslosigkeit aus unter 4 %, was faktisch mit einer Vollbeschäftigung gleichzusetzen ist, und das in Zeiten, da die Welt eine sehr hohe und noch steigende Arbeitslosenzahl verzeichnet.
Wir könnten die Anzahl der Bücher nennen, die gedruckt wurden, die Anzahl der Schulen für Malerei und andere künstlerische Aktivitäten, die neu errichtet wurden und noch werden. Es könnte der Bildungskanal des Fernsehens genannt werden, einer der Kanäle des Landes mit dem stärksten Rating, und dass wir in drei bis vier Monaten einen zweiten Bildungskanal ebenfalls für das gesamte Land haben werden.
Wir könnten die Universität für Alle erwähnen. Wir könnten die Immatrikulation zum Hochschulstudium von mehr als 100 000 Studierenden erwähnen. Nichts dergleichen gab es vor vier Jahren.
Wir könnten erwähnen, daß gegenwärtig 29 000 Ärzte sich mit Arbeiten zur Erlangung eines wissenschaftlichen Grades befassen, dass einige Tausend von ihnen als internationalistische Gesundheitshelfer unter schweren und harten Bedingungen tätig sind und auch in jener Umgebung ihre Studienarbeit fortsetzen unter Zuhilfenahme neuer Methoden, die wir entwickelt haben, Videotechnik, Fernsehen, die erschöpfende Nutzung dieser Mittel, der Computer und interaktiven Erziehungsprogramme, wodurch die Kenntnisse vervielfältigt werden.
Bald werden wir von nicht nur 51 000 Fachärzten, darunter etwa 30 000 Fachärzte der integralen Allgemeinmedizin, unserer insgesamt fast 70 000 Ärzte sprechen. Wir werden von Hunderttausenden Ärzten mit wissenschaftlichem Grad sprechen. In unserem Land liegt die Pro-Kopf-Anzahl der Ärzte bereits viel höher als in den Vereinigten Staaten, liegt die Pro-Kopf-Anzahl der Lehrer viel höher als in den Vereinigten Staaten; und natürlich erscheint im Bruttoinlandsprodukt ihr Beitrag fast nicht, denn ihre Leistungen sind kein kommerzielles Produkt; sie sind vollkommen kostenfrei.
Auch die Freizeit-, Kultur-, Kunst- und Sportaktivitäten werden weiter entwickelt. Das Land wird voller Schulen und Museen sein.
Heute — ich habe mich etwas verspätet — werden wir in Cárdenas ein sehr schönes Museum einweihen. Cárdenas nimmt im Herzen des kubanischen Volkes, in unser aller Herzen einen ganz besonderen Platz ein; denn hier begann diese Schlacht, die so viele Früchte trägt und zur Schaffung der gerechtesten Gesellschaft der Erde in einer Rekordzeit noch so unendlich viele Früchte tragen muss. Das Werk der Revolution, errungen im Verlaufe der langen Zeit unter so vielen Opfern und mit dem Blut so vieler edler Menschen, lässt nicht den geringsten Zweifel darüber zu, dass sie die Insel und alles Leben dieser Insel vom Antlitz der Erde fegen, jedoch nicht erreichen können, dass Kuba vor ihren Erpressungen, ihren stupiden Forderungen, ihren Drohungen auch nur eine Daumenbreite weicht.
Tut es, wenn ihr es wagt! Fegt uns vom Antlitz der Erde! (Beifall). Die möglicherweise viel schneller verschwindet als sie glauben ist diese ungerechte und brutale Ordnung mit der sie heute die Welt immer stärker unterdrücken und ausbeuten ohne jegliche Hoffnung für die Zukunft einer Menschheit, die sich in 150 Jahren um das Sechsfache gewachsen ist, Berechnungen zufolge von einer Milliarde auf 6,3 Milliarden. In fünfzig Jahren werden es zehn Milliarden sein auf einem zunehmend verheerten Planeten, auf dem die nicht erneuerbaren Ressourcen verschwendet, die Atmosphäre, die Luft und die Meere verschmutzt werden. So könnte mathematisch bewiesen werden, dass die Gattung Mensch mit den entwickelten kriminellen Waffen, ja sogar ohne diese, mit der Zerstörung der natürlichen Lebensbedingungen verschwinden kann. Was jedoch niemals verschwindet, solange es ein Bewusstsein gibt und Menschen, die Fähig sind, Träger dieses Bewusstseins zu sein, ist die Idee der Pflicht zu kämpfen, damit es nicht zum Verschwinden der Gattung Mensch und mit ihr all jener Wunderwerke kommt, die die menschliche Intelligenz zu schaffen fähig ist. (Beifall)
Die Bedingungen für meine Ausdrucksweise hier waren etwas komplexer Art, denn ich spreche vor Erwachsenen, vor der Presse und vor den Kindern. Nun, etwas tröstet mich: Ich weiß, dass ein jedes dieser Kinder bereits vom ersten Schuljahr an viele der hier vorgetragenen Fakten begreifen kann.
Ich will hoffen, mir wird verziehen, dass ihr dort so lange gesessen habt, wo ihr doch so sehnlichst auf den Imbiss, das Eis und jene Dinge wartet, die nun alle Kinder von Cárdenas bekommen. Doch als angehender Anwalt, der ich einmal war, will ich mich nun verteidigen und euch daran erinnern, dass ihr es wart, die mich zum Sprechen aufforderten (Applaus und Ausrufe: „Fidel! Fidel!") Und ich hatte euch gewarnt, dass ihr damit ein großes Risiko eingeht.
Es lebe das Vaterland! (Ausrufe: „Es lebe!")
Es lebe das Leben! (Ausrufe: Es lebe!)
Es lebe die Kultur! (Ausrufe: Es lebe!)
Es lebe die Bildung und Erziehung (Ausrufe: Es lebe!)
Es lebe für immer das Werk und Vorbild unseres Volkes (Ausrufe: Es lebe!)
Hasta la victoria siempre!
(Ovationen)