Wiederholtes
Angebot Fidel Castros über ärztliche Hilfe für das US-amerikanische Volk,
unterbreitet im Fernsehprogramm Mesa Redonda (Podiumsgespräch) am 2. September
2005
Diese Rede hier
musste improvisiert werden, wie es mitunter vorkommt, wenn sich die Ereignisse
überstürzen. Hier nun Erläuterungen dazu.
Gestern gab es eine der üblichen
Pressekonferenzen des State Department; anwesend war sein Sprecher Sean
McCormack.
Die Erklärungen des Sprechers muss ich nun
wortwörtlich anführen.
Pressesalon des State Department, Washington
D.C., Donnerstag am 1. September 2005, 12.46 Uhr
Zu jener Stunde befanden wir uns in einer
Tagung unseres Parlaments zu wichtigen Fragen. Einer der Tagesordnungspunkte
war die Tragödie in den Vereinigten Staaten.
Herr McCornack sagte: „Guten Tag. Ich will
kurz das Neueste zu einem Thema sagen, von dem ich weiß, dass es alle
Anwesenden interessiert; es handelt sich um die Bemühungen zur Hilfe nach dem
Hurrikan Katrina sowie um die Hilfeangebote aus dem Ausland.
Gestatten Sie mir zu sagen, dass uns
zahlreiche und generöse Hilfeangebote von ausländischen Regierungen und
Organisationen zugegangen sind. Nach Absprache mit dem Weißen Haus erklärte
Staatssekretärin Rice, dass wir sämtliche Hilfeangebote des Auslands
akzeptieren werden. Alles, was die schwere Situation erleichtern hilft, die
tragische Situation der Menschen in dem vom Hurrikan betroffenen Gebiet, wird
akzeptiert.“
Später sagt er folgendes:
„Ich kann Ihnen eine ganze Liste aufzählen.
Bis zum Zeitpunkt ist es eine Liste, die immer länger wird und die de facto
stündlich aktualisiert wird.
Zugegangen sind uns Angebote über Hilfe
generell sowie spezifischer Art von verschiedenen Ländern und Organisationen;
darunter Russland, Japan, Kanada, Frankreich, Honduras, Deutschland, Venezuela,
die OAS, Jamaika, die NATO, Australien, Großbritannien, die Niederlande, die
Schweiz, Griechenland, Ungarn, Kolumbien, die Dominikanische Republik, El
Salvador, Mexiko, China, Südkorea, Israel und die Vereinigten Arabischen
Emirate.
Über Ergänzungen zu dieser Liste werde ich
versuchen, Sie auf dem Laufenden zu halten. Wie bereits gesagt, wird sie
stündlich länger.“
Später erst – es war fast Nacht – befassten
wir uns nach Abschluss der Parlamentssitzung mit den Meldungen, wobei wir nicht
einmal alle lesen konnten. Zu einigen Nachrichten, darunter die eben
verlesene, erhielten wir heute Morgen
Informationen.
Das macht es nun erforderlich, die Position
Kubas klarzustellen. Denn viele Freunde in den USA und außerhalb, die bereits
unsere Gewohnheit kennen, in Situationen wie dieser, unsere Zusammenarbeit
anzubieten und zwar abgesehen von Konflikten, von politischen, ideologischen
und anderen Differenzen - riefen uns an.
Sie wunderten sich, dass wir den USA keinerlei Unterstützung angesichts der vom
Hurrikan verursachten Tragödie angeboten hätten.
Es kam ein Anruf nach dem anderen; daher
wurde diese Erklärung unumgänglich. Ihr Inhalt spricht für sich selbst. Neben
anderen Dingen wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein simples
Public-Relations-Anliegen handelt, sondern, und zwar auch praktisch gesehen, um
einen bedeutsamen Fakt.
Ich verlese nun kurz den zeitlichen Ablauf
des Hilfsangebotes der kubanischen Regierung an die Regierung der USA
anlässlich der Hurrikanfolgen.
25. August 2005
Der Hurrikan Katrina sucht Florida heim und
verursacht den Verlust von Menschenleben und hohe materielle Schäden.
„Tage darauf, am 29. August 2005
Der Hurrikan erreicht die Kategorie 4 der
Saffir-Simpson-Skala und sucht die Staaten Louisiana, Mississippi und Alabama
heim. Erste Meldungen zum Umfang der Tragödie werden veröffentlicht.“
„Am 30. August 2005 wurden die letzten Böen
in diesen Staaten verzeichnet, in Louisiana und anderen Südstaaten, mit denen
wir Handelsbeziehungen unterhalten, zumindest über bedeutende Einkäufe von
Nahrungsmitteln. Maßgebliche Personen dieser Staaten besuchten uns. Die Besuche
standen im Zusammenhang mit diesen bereits seit mehreren Jahren eingeleiteten
Käufen Kubas bei den Vereinigten Staaten.“
Vieles ist geschehen. Ich hatte Gespräche
mit Tausenden Landwirten. Zur ersten Messe kamen Hunderte; ich traf mich mit
einer Gruppe, danach mit einer weiteren. Und so habe ich in diesen vier Jahren
mit Tausenden von US-amerikanischen Landwirten und Besuchern, staatlichen
Behörden, Gouverneuren, Senatoren und Abgeordneten gesprochen.
Vor erst zwei Monaten besuchte uns die
Gouverneurin des Staates Louisiana, eine sehr umgängliche Person. So wie andere
Gouverneure kam sie aus Interesse an den Fragen und den Problemen ihres
Staates; und diese, die vom Hurrikan am stärksten betroffenen, sind die ärmeren
Staaten, bei denen die Landwirtschaft und die Häfen, über die sie die Waren
exportieren, eine bedeutende Rolle spielen.
„Am Vormittag des 30. August 2005 spreche
ich um 11.32 Uhr mit unserem Außenminister, dem Genossen Felipe und bitte ihn
um ein sofortiges Kondolenzschreiben – über die US-Interessenvertretung in
Havanna und unsere Interessenvertretung in Washington – an die Regierung der
USA, in dem Unterstützung auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung angeboten
wird; denn aus den Meldungen war uns bekannt geworden, dass dort eine
Katastrophe hereingebrochen war.“
Wenn
wir etwas Bedeutsames anzubieten haben – hauptsächlich aufgrund unserer
Erfahrung im Verhalten bei Hurrikans sowie unserer Erfahrung in Maßnahmen zum
Schutze der Bevölkerung, in Evakuierung, Unterstützung usw. usf. – ist es
gerade unsere Hilfe im Bereich der ärztlichen Versorgung. Nach der Katastrophe
des 11. September war Kuba das erste Land, das seine Unterstützung anbot, denn
wir hörten die Meldungen, wonach sich die Flugzeuge im Flugraum befänden, da
sie nicht landen konnten. Unmittelbar boten wir unsere Flughäfen an und danach
auch eben das, was wir anbieten konnten: medizinische Hilfe in Anbetracht der
enormen Anzahl möglicher Opfer.
Wir liegen näher an New York als
Kalifornien. Aus Kuba kann eine Hilfe eher nach New York gelangen als aus
Kalifornien. Von Kuba nach New York sind es drei Flugstunden. Von Kalifornien
ist es, glaube ich, die doppelte Zeit.
Also, unser Angebot war medizinische Hilfe;
absolut nichts Lächerliches, denn man benötigt mitunter eine seltene Blutgruppe
für eine Transfusion zur Rettung eines Lebens, zur Rettung von einem, zwei,
drei oder zehn Leben. Das ist nicht die Frage. Kann auch nur ein Leben gerettet
werden, so besteht die Pflicht, es zu tun.
„Um 12.45 Uhr trifft sich die stellv.
Direktorin der Nordamerika-Abteilung des Außenministeriums, Josefina Vidal, mit
Edward Alexander Lee, zweiter Chef der US-amerikanischen Interessenvertretung.
Gemäß den Anweisungen übermittelt sie ihm eine mündliche Botschaft und händigt ihm außerdem eine schriftliche
Kopie aus“.
Wir ließen wahrlich nicht eine Minute
nutzlos vergehen. Hier ist auch Genossin Josefina.
Die erhaltenen Anweisungen befolgend,
erklärt Josefina Vidal Herrn Lee wörtlich: „Wir wollen einen Halt machen“ – auf
den derzeitigen Stand der Beziehungen zwischen Kuba und der US-Regierung Bezug
nehmend – „wegen der schweren vom Hurrikan Katrina verursachten Situation.“ Bei
uns hatte er, nicht zu vergessen, ebenfalls Schaden angerichtet. Als er Florida
erreichte – wir saßen beim Podiumsgespräch – hatte er hier schon Maste
niedergerissen und uns den Strom abgeschnitten.
Es geschah fast schlagartig. Als der
Hurrikan von Ost nach Südost der Halbinsel Florida zog, richteten seine
Ausläufer auch bei uns Schaden an. Viele Flüge wurden gesperrt; andere mussten
umgeleitet werden, Flüge mit Patienten, die zur Operation nach kamen; einige
wurden nach Camagüey gebracht, andere nach Holguín; wieder andere unserer Maschinen
konnten in Venezuela nicht starten.
Keiner wusste, welchen Verlauf der Hurrikan
nehmen würde, der sich Kuba sogar näherte. Am nächsten Tag verursacht er mit
starken Niederschlägen Probleme in Pinar del Río; schwenkt danach nach Norden,
starke Niederschläge und an einigen Orten Überschwemmungen hinterlassend,
Warnungen von Eindringen des Meeres, Eindringen des Meeres in Pinar del Río;
man kann sich die Fotos ansehen. Wir standen also am nächsten Tag faktisch auch
unter den Auswirkungen des Hurrikans und vernahmen einfach nur die Meldungen,
er nähme Kurs nach Norden und gewinne an Stärke, habe Kategorie 4 bis 5
erreicht; genau wie der andere, der vor einigen Wochen hier zu spüren war.
Nach ihren einleitenden Worten verlas
Josefina die angewiesene Botschaft mit folgendem Text:
„Auf Anweisung der Führung der kubanischen
Regierung bekunde ich Ihnen unsere Anteilnahme an dem vom Hurrikan Katrina
verursachten Verlust von Menschenleben und den materiellen Schäden und
informiere Sie über unsere Bereitschaft, unverzüglich die erforderlichen Ärzte
und Gesundheitspersonal in die betroffenen Gebiete zu entsenden, außerdem drei
Feldhospitäler mit dem nötigen Personal.“
Den Anweisungen folgend sagte Josefina
abschließend zu Herrn Lee: „Es liegt nicht in unserer Absicht, damit Reklame zu
machen. Wir erwarten Ihre Antwort.“ Deshalb haben wir die Botschaft nicht
veröffentlicht. Eigentlich haben wir nichts veröffentlicht. Wir wollten nicht,
dass es den Anschein von Publicity bekommt.
Am gleichen Tag, dem 30. August, wurde der
Leiter der Interessenvertretung Kubas in Washington, Dagoberto Rodríguez, auf
seine Beantragung hin um 16.30 Uhr im
State Department von dem leitenden Mitarbeiter John Reagan empfangen. Er
überbrachte ihm die gleiche Botschaft wie sie auch in Havanna übermittelt
worden war und übergab ebenfalls den Text der Botschaft in Schriftform.
„Am 31. August um 14.15 Uhr nahm der Leiter
der Interessenvertretung Kubas in Washington, Dagoberto Rodríguez, an einer
Beratung teil, zu der das State Department das diplomatische Corps einberufen
hatte. Hier wurden Informationen über den Hurrikan Katrina und Anweisungen über
die Informationsmechanismen und die zum Katastrophenschutz gehörenden
Institutionen erteilt.“ In der Tat schien es uns eine positive Geste, dass am
nächsten Tag die Einladung erfolgte; etwas, das normalerweise nicht vorkommt.
Zwei Tage nach unserem Angebot, kommt es nun
am gestrigen 1. September zu bereits genannter Uhrzeit und während wir in der
Nationalversammlung tagten, zu der Erklärung des Sprechers des State
Department, die ich nun erst am heutigen 2. September lese. Fast alle Meldungen
haben wir uns heute angesehen. Im Parlament tagten wir bis 23.00 Uhr, und
danach empfingen wir noch einige Besucher.
Nach dieser gestrigen Erklärung nun kommt es
heute zu den überaus vielen Anrufen. Zwar wollten wir keinerlei Publicity
dieser ganzen Sache, doch was werden wir den Anrufern sagen? Oder sollten wir
jetzt vielleicht vor der Weltöffentlichkeit eine seltsame Position einnehmen
und angesichts einer Tragödie derartigen Umfangs nicht ein einziges Wort des
Mitgefühls für das US-amerikanische Volk haben?
Da ist noch etwas: Zu Beginn der gestrigen
Tagung wird vom Präsidium als Erstes eine Solidaritätsbotschaft an das
US-amerikanische Volk vorgeschlagen, die heute im vollen Wortlaut
veröffentlicht wurde.
Darin heißt es:
„Solidaritätsbotschaft an das
US-amerikanische Volk“
„Mit Besorgnis hat das kubanische Volk die
Meldungen über die Auswirkungen des Hurrikans Katrina in den Staaten Louisiana,
Mississippi und Alabama verfolgt. Noch unvollständige Informationen lassen den
Schluss zu, dass es sich um eine wahre Tragödie außerordentlichen Ausmaßes
handelt.
Die angerichtete Zerstörung und die
materiellen Schäden machen sie zur teuersten Naturkatastrophe in der
nordamerikanischen Geschichte. Das Rote Kreuz der USA schätzt ein, dass seine
Arbeit härter sein wird als die nach dem abscheulichen Angriff vom 11.
September 2001.
Zehntausende von Menschen sind in
überfluteten Gebieten eingeschlossen, haben ihre Heime verloren, sind verdrängt
worden oder geflüchtet. Die Gouverneurin
von Louisiana bezeichnete die Lage in New Orleans, wo der Wasserspiegel
weiter anstieg, als verzweifelt. Der Bürgermeister der Stadt erklärte, Hunderte,
ja sogar Tausende Menschen könnten dort den Tod gefunden haben.
Diese Katastrophe mit ihrer Riesenlast von
Tod und Leid ist ein Schlag für die gesamte Bevölkerung der Vereinigten
Staaten, schlägt jedoch am härtesten die Afroamerikaner, die
lateinamerikanischen Arbeiter und die armen US-Amerikaner, die breite Masse
jener, die noch immer warten, gerettet und an sichere Orte gebracht zu werden.
Sie sind es, die die meisten Todesopfer und Obdachlose zu beklagen haben.
Diese Meldungen verursachen bei den Kubanern
Schmerz und Trauer. Im ihren Namen bekunden wir dem Volk der USA, den
Obrigkeiten der Bundesstaaten, den lokalen Behörden und den Opfern dieser
Katastrophe unsere tiefste Solidarität. Die ganze Welt sollte diese Tragödie
als ihre eigene empfinden.
Nationalversammlung des Poder Popular der
Republik Kuba
Havanna, am 1. September 2005.“
Für die Opfer wurde eine Schweigeminute
eingelegt. Es war in der Tat eine emotive und natürliche Geste im Gefühl
unseres Volkes für das Volk der USA, den Behörden gegenüber war es respektvoll,
ohne jegliche Beleidigung, ohne jegliche Attacke.
Das ist die Situation; die Meldungen werden
von Mal zu Mal härter. Es wird Tausende, Hunderttausende, vielleicht sogar
Millionen Menschen geben, die sich wundern werden, dass Kuba keine
Unterstützung angeboten hat, wo wir doch in unmittelbarer Nachbarschaft sind.
Kein anderes Land liegt näher. Kuba liegt viel näher als Japan. Jegliche
benötigte Hilfe, wie bescheiden sie auch sein mag, gelangt von hier viel
schneller in die Südstaaten der USA als von Japan oder Asien. Nun, sogar mit
Bewunderung sprachen sie davon, dass auch Sri Lanka, glaube ich, trotz eigener
Schwierigkeiten Hilfe angeboten hat. Die Arabischen Emirate sind noch viel
weiter entfernt.
Wir liegen ja noch näher als Honduras, näher
als Zentralamerika und noch ziemlich näher als irgendein Land Südamerikas.
Alles haben wir berechnet. Binnen einer Stunde und fünfzig Minuten kann ein
Flugzeug von uns auf dem der Unglücksstätte nächsten internationalen Flughafen
landen.
Der wesentliche Grund dieses Fernsehauftritts
liegt im Aufzeigen der Wahrheit und im Wiederholen unserer Bereitschaft zu
helfen; nicht im Kritisieren, das ist nicht unsere Absicht. Auf dieser langen
Liste werden wir nicht genannt, und dabei waren wir vielleicht die Ersten.
Betrachtet man nämlich die Uhrzeit von Anweisungen und Übermittlung der
Botschaft, so scheint mir, dass unser Angebot doch ziemlich schnell
unterbreitet wurde und Konkretes enthielt: Ärzte vor Ort, also gerade das,
woran es derzeit vielerorts mangelt.
In unserer Haltung darf weder Unwille noch
Beschwerde Platz finden. Da dem zweiten Chef der Interessenvertretung, Herrn
Lee, gesagt wurde, wir beabsichtigten hiermit keinerlei Publicity, könnte er es
so ausgelegt haben, dass wir nicht wünschten, es käme zu irgendeiner Publicity.
Es kann sich um einen Irrtum handeln. Ich behaupte nicht, der Name Kuba sei
absichtlich ausgelassen worden. Doch wenngleich es absichtlich geschehen wäre,
bereitet uns dies keinen Kummer. Niemals haben wir etwas getan, damit man es
uns anerkennt oder uns dafür dankt; und so haben wir nicht nur einmal, sondern
viele Male gehandelt.
In Nicaragua regierte Somoza, als sich jenes
schwere Erdbeben ereignete, das die Stadt zerstörte. Zu den ersten Hilfsgütern,
die dort anlangten, befanden sich Feldspitäler und kubanische Ärzte.
Wir hatten keine Beziehungen zu Peru sowie
vielen anderen Ländern, doch ist dies für sofortige Unterstützung kein
Hindernis gewesen. Eben erst gab es auf der anderen Seite der Welt einen
Tsunami, und in zwei der betroffenen Länder entsandten wir eine Ärztebrigade.
Und das ist teuer, wenn man dazu ein Flugzeug benutzt, mit dem nicht viel
Treibstoff eingespart wird wie zum Beispiel eine Boeing; also unsere haben
einen hohen Verbrauch. Der Transport einer Medizinerbrigade mit einer dieser Maschinen
ist teuer. Er kostet mehrere hunderttausend Dollar eben wegen den derzeitigen
Kosten des Kraftstoffes für Flugzeuge. Auch werden ja die Medikamente und die
Zelte nicht zurückgebracht, sondern bleiben vor Ort.
Als Hurrikans Santo Domingo, Haiti und Zentralamerika
furchtbar heimsuchten und der zuletzt genannten Region Zehntausende von
Menschenleben abforderten, taten wir noch etwas anderes. Aus diesen Ereignissen
entstanden die Brigaden, die heute zu einer enormen Bewegung angewachsen sind.
Sie waren auch die Wiege für die Lateinamerikanische Fakultät für Medizin, die,
von der Ausbildung von Ärzten aus betrachtet, fast schon zu einem Dienst an der
Region, ja zu einem Dienst an der Menschheit geworden ist; etwas ganz
Außerordentliches, dessen Früchte in zehn Jahren 200 000 Ärzte sein werden,
ausgebildet von Venezuela und Kuba.
All das liegt begründet im Geist der
Zusammenarbeit, der heute vielerorts anerkannt wird. Sogar in Honduras, wo es
hieß, man werde die Ärzte von dort zurückziehen, kam es zu einer Reihe von
Erklärungen aus der Bevölkerung, in denen gebeten wird, sie keinesfalls
zurückzuziehen, da sie 2,5 Millionen Menschen betreuen, die anderweitig nicht
versorgt werden. Alle Welt setzte sich in Bewegung, um den Verbleib der Ärzte
zu erreichen. Wir sagten, keine Beleidigung wird für uns jemals Anlass sein,
ärztliche Hilfe zurückzuziehen, es sei denn, die Regierung des Landes beantrage
es. Unsere Ärzte verbleiben an ihrem Einsatzort auch im Falle von Krieg. So
geschah es in Haiti; keiner wurde abgezogen und sie versorgten Kranke,
Verletzte und jeden, der es brauchte.
Das ist die Haltung unserer Ärzte; das ist
die Ethik unserer Ärzte, und es sind auch die Prinzipien unseres Landes. Wir
würden nie eine Ärztebrigade entsenden, um sie bei Aufkommen eines diplomatischen
Konfliktes, irgendeiner Misshelligkeit oder gar beim Auftreten für unser Land
sehr beleidigende Tatsachen wieder abzukommandieren. Niemals würden wir so
etwas tun.
Das ist die Linie. Deshalb sage ich, es ist
nicht der Zeitpunkt uns darüber zu beschweren, dass der Sprecher des State
Department den Namen Kuba ausließ.
„Unser Land ist bereit, in den Morgenstunden
dieser Nacht 100 Ärzte der Allgemeinmedizin, Fachärzte für Integrale
Allgemeinmedizin, zu entsenden, die morgen früh, Sonnabend, auf dem
internationalen Flughafen von Houston, Texas, dem der Region der Tragodie am
nächsten gelegenen Flughafen, sein würden, um von dort aus auf dem Luftweg“
—das wären hauptsächlich Hubschrauber—, „Fluss- oder Landweg“
—Amphibienfahrzeuge, die manchmal in sehr überschwemmte Gebiete eindringen—,
„zu den isolierten Zufluchtsorten, Einrichtungen oder Wohnvierteln der Stadt
New Orleans transportiert zu werden, wo sich Bevölkerung oder Familien
befinden, die dringende ärztliche Betreuung oder erste Hilfe benötigen. Das
genannte Personal wäre ausgerüstet mit Rucksäcken, die 24 Kilogramm an für
diese Lebensrettungssituationen grundlegenden Medikamenten enthalten und eine
Mindestausrüstung an Diagnoseinstrumenten.“ Sie müssen den Blutdruck messen,
den Puls und andere Parameter, all diese Grundausrüstung, um ein klinischen
Gutachten machen zu können, worin unsere Ärzte große Erfahrung haben, denn in
diesem Moment sind zehntausende von ihnen im Ausland, und an vielen Orten gibt
es kein Röntgengerät, kein Ultraschallgerät, es gibt nichts, nicht einmmal
Blut- oder Stuhluntersuchungen, sie kommen und machen eine klinische Diagnose,
mit sehr hoher Genauigkeit. Sie sind fast klinische Experten, denn sie sind
gewöhnt, in Gebieten der dritten Welt zu arbeiten, wo es an Diagnosegeräten
mangelt. „Sie können den Umständen entsprechend einzeln oder in Gruppen von 2
oder mehr Personen eingesetzt werden und auf eine beliebig lange, erforderliche
Frist.
„Auf gleiche Weise ist Kuba bereit, über
Houston oder einen beliebigen anderen Flughafen, der angewiesen wird,
zusätzlich 500 Fachärzte für Integrale Allgemeinmedizin, ebenfalls ausgerüstet,
zu entsenden, die morgen, Sonnabend, den 3. September, am frühen und späten
Nachmittag am Zielort eintreffen würden.
„Eine dritte Gruppe von 500 Fachärzten für
Integrale Allgemeinmedizin könnte entsendet werden und käme am Sonntagmorgen,
dem 4. September an. Auf diese Weise würden in weniger als 36 Stunden 1100
solcher Ärzte und mit den genannten Mitteln“ —den Rucksäcken—, welche 26,4
Tonnen Medikamenten und Untersuchungsinstrumenten“ —hauptsächlich Medikamente—
„gleichkommen, den Personen, die nach den Schäden durch den Wirbelsturm Katrina
am dringendsten Behandlung benötigen, Dienste leisten.“
Und was für einen Schaden hat er
hinterlassen, unter den Bedingungen eines Flachlandes mit vielen Flüssen. Das
heißt, dort sind anscheinend auch Unfälle passiert, einige Stauseen, Deiche
haben nicht standgehalten. All das ist passiert. Ein Hurrikan ist ein mit Kategorie fünf ist
noch schlimmer. Der hier kam mit Kategorie vier über Cienfuegos herein.
Er kam sogar mit noch größerer Stärke, als
er sich näherte.
„Dieses medizinische Personal verfügt über
internationale Erfahrung und elementare Sprachkenntnisse für die Betreuung der
Patienten.
„Wir warten nur auf die Antwort der
US-Behörden.“
Unsere Ärzte waren in Südafrika, in vielen
englischsprachigen Orten, sogar in Gebieten mit Dialekten; aber es ist sehr
leicht, sich mit einem Arzt zu verständigen. Die achtmonatigen Kinder, zum
Beispiel, sprechen nicht, die Ärzte untersuchen sie und sind einfach fähig zu
diagnostizieren, manchmal braucht man die Sprache gar nicht; aber sie haben die
notwendigen Grundkenntnisse.
Die Wichtigkeit dieses Vorschlags kann man
aus einer aus New Orleans kommenden Meldung der Agentur EFE von heute, dem 2.
September entnehmen, die textgetreu folgendermaßen lautet, es lohnt sich, sie
zu lesen.
„Bei Krankenhäusern ohne Elektrizität, den
Apotheken von New Orleans mehr als ein Meter unter Wasser, tausenden Patienten
ohne sanitäre Hilfe und der wachsenden Gefahr von Infektionsherden, ist die
Gesundheit tausender, vom Wirbelsturm ´Katrina´ betroffener Menschen,
gefährdet.
„Die Krise, die New Orleans und große
Gebiete von Süd-Louisiana durchleben, wird durch die Tatsache verschärft, dass
die Mehrheit der hunderttausenden, vom Wasser eingeschlossenen Personen, die
Ärmsten unter den Armen des Landes sind, Individuen, die an mehr geistigen und
körperlichen Krankheiten leiden als andere soziale Gruppen.
„Ein tragisches Beispiel der
Sanitätsprobleme, die ´Katrina´ und die sie begleitenden Überschwemmungen den
Einwohnern New Orleans brachten, konnte man am Donnerstag an den Eingängen des
Kongresszentrums der Stadt beobachten, wohin sich 20 000 bis 30 000 Personen
geflüchtet haben.“
„An einer der Außenwände des Zentrums ruhte
die Leiche einer in ihrem Rollstuhl sitzenden Greisin, zugedeckt mit einer
Decke. An einem anderen Ende des Kongresszentrums gaben zwei Personen in einem
ergebnislosen Versuch, sein Leben zu retten, einem bewusstlos am Boden liegenden
Mann eine Herzmassage.
„Alte Menschen, Kinder und Kranke unter den
Armen von New Orleans“ —wo nach offiziellen Angaben etwa ein Drittel der 1,4
Millionen Einwohner arm sind—, „fast eine halbe Million“, die am meisten
Verletzbaren sind die, die am meisten zahlen bei dem Desaster.
„Einige Experten haben begonnen, vor den
psychologischen Auswirkungen zu warnen, die das in New Orleans herschende Chaos
und die Gewalt vor allem bei Kindern haben werden, die die Krise direkt
durchmachen, in manchen Fällen von ihren Eltern getrennt.
„Eine andere Sorge, die die Experten zu
lüften beginnen, ist das Auftreten von Infektionsherden solcher Krankheiten wie
Cholera und Thyphusfieber.“
„80 % von New Orleans steht unter Wasser.
Die Behörden befürchten, dass hunderte, möglicherweise tausende Personen in den
letzten Tagen gestorben sind und in den Dachgeschossen ihrer Wohnungen vom
Wasser eingeschlossen.“
Wir sprechen von Menschen, die
eingeschlossenen sind in Gebäuden, in einem Stadion, oder sonst wo, Hilfe zu
leisten. Wir sprechen von medizinischem
Personal mit den nötigen Medikamenten, die eingesetzt werden können, wo sie
gebraucht werden. Dieses medizinische Personal kann in Fällen, wie dem Mann,
der eine Massage wegen Herzinkarkt bekam, Leben retten, und ein Medikament für
diese Fälle verabreichen. Diese und andere ernste Probleme kann ein Arzt und
sein Rucksack mit grundlegenden Medikamenten lösen. Wer weiß, ob vielleicht die
Person im Rollstuhl hätte gerettet werden können. Man müsste prüfen, woran sie
gestorben ist.
Das heißt, wir bieten keine Ärzte für
Disneyland an, oder welche, die sich in einem 5-Sterne-Hotel niederlassen.
„Bei Temperaturen, die 30 Grad Celsius
übersteigen“ —daran sind die kubanischen Ärzte gewohnt—, werden die Personen-
und Tierkadaver in Verwesung schnell zu Nährboden für Bakterien.
„Außerdem hat das Abwassersystem des
hauptstädtischen Gebiets New Orleans seinen Inhalt in das in den Straßen der
Stadt stehende Wasser geleert, durch welches die Einwohner, die versuchen zu
entkommen, gehen müssen.“
„Und, als ob das wenig wäre, kann man von
der Luft aus klar Flecken von gefährlichen chemischen Produkten erkennen, die
im Wasser schwimmen und aus Werken und Industrieanlagen kommen, wie den
Raffinerien oder den um New Orleans liegenden landwirtschaftlichen Unternehmen.
„Die Experten warnen davor, dass der Kontakt
mit diesem Wasser bei den Menschen Infektionen hervorrufen kann.
„Die Organisation zur Versorgung mit Lebensmitteln und
Medikamenten (FDA in der englischen Abkürzung) wies darauf hin, dass die Bevölkerung
keine verderblichen Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch und Eier ohne
angemessene Kühlung verzehren darf, da sie Krankheiten hervorrufen können,
selbst wenn sie angemessen zubereitet wurden.“
Für all diese Probleme ist es wesentlich,
Fachkräfte an jenen Orten zu haben. Welche Lebensmittel, unter Umständen können
es Konservendosen sein. Das Problem ist, dass eine erste Hilfe ankommt, die in
24 oder 48 Stunden Menschen betreut oder rettet, ehe man alles organisiert. Es
kann hunderte solcher Orte geben, und die Zahl der Menschenleben, die gerettet
werden oder verloren gehen können, ist unberechenbar.
Ärzte mit ihren Rucksäcken mit Medikamenten,
gut verteilt über hunderte verschiedene Orte, können außerordentlich nützlich
sein.
Es ist anzunehmen, dass sie sogar
informieren können, wenn sie ein Kommunikationsmittel haben, was gebraucht
wird, und so ist es schon viel einfacher. Sie diagnostizieren, warnen, wenn
sich eine Epidemie entwickelt, sehen die ersten Symptome. Sie können nicht
unnütz sein.
Wenn es Umstände gibt, die ihre Präsenz
benötigen, sind es diese. Hier können viele Ärzte, die in den Dschungel
gegangen sind, in die Hochebene, in beliebige Gebiete zum Einsatz kommen; nicht
weil sie Kubaner sind. Sie sind keine Feinde, die dorthin gehen, um zu töten,
es sind Fachkräfte, von denen wir heute zehntausende in anderen Ländern haben,
gerade dort, wo andere nicht hinwollen.
„FDA fügte hinzu dass, ´keine Lebensmittel
gegessen werden dürfen, die in Kontakt mit dem Wasser der Überschwemmung
gestanden haben´.
„Bei den verzweifelten Bitten um Wasser und
Essen seitens der tausenden im Stadion und im Kongresszentrum eingeschlossenen
Personen“ —ich weiß nicht, ob sie schon evakuiert worden sind—, „von denen
manche in den letzten drei Tagen nichts gegessen haben, ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Warnungen der FDA —wenn sie von den
Betroffenen gehört werden sollten— keine große Wirkung haben.“
Diese Meldung kam heute, ich habe sie einige
Stunden vor diesem Auftreten erhalten.
Deshalb bin ich gekommen, um dieses Angebot
zu wiederholen. Wir waren der Idee so treu, keine Publizität zu machen, dass
drei Tage vergangen sind und man nichts über unsere Bereitschaft weiß. Alle
Welt hat gesagt: „Ich habe dies angeboten, ich habe 50 000 Dollar angeboten,
ich habe dies und jenes angeboten.“ Wir bieten Menschenleben an, dort wo 10,
100, 500, 1000 zu retten sind; mitzuhelfen, dass Maßnahmen getroffen werden,
die Zehntausende retten können, zumindest die schlimme Tragödie verhindern, die
die Welt gerade sieht.
Werden sie wegen der zwischen beiden Ländern
geschehenen Dinge unsere Kooperation zurückweisen? Ich glaube, wenn nicht wäre es der Welt nützlich und ein gutes
Beispiel, denn diese Phänomene können sich wiederholen.
Heute sprachen einige nordamerikanische
Experten davon, dass es innerhalb von einem oder zwei Monaten einen noch
stärkeren Wirbelsturm als diesen geben kann, welcher die Vereinigten Staaten
treffen kann.
So dass unsere Geste eine ehrlich und
friedliche Geste ist, sie sucht keine Publizität, sie stellt keinerlei
Bedingungen, etwa, dass die Blockade beseitigt wird, nichts dergleichen. Wir
haben niemals jemandem Bedingungen gestellt, wir schicken die Unterstützung,
die wir haben, und wir haben diese; wir verfügen über kein großes
Finanzkapital. Die Kosten übernehmen wir, den Flug, den Kraftstoff; es ist
nicht einmal nötig; den Kraftstoff dort zu erwerben, es gibt ihn in der Nähe.
Sie können dorthin fliegen oder zu einem anderen Flughafen, oder zu einem
Militärstützpunkt, wenn es einen Militärstützpunkt dort gibt und sie bringen
sie dorthin. Sie werden keine Erklärungen abgeben und keine Publizität suchen,
das soll ganz klar gestellt werden.
Wir haben Hoffnung, denn heute sieht man
eine Änderung. Die Staatssekretärin selbst sagt, dass sie jede Hilfe annehmen
würde. Das bedeutet, wenn sie vom Mars käme, würden sie die Hilfe annehmen;
aber unsere kommt nicht vom Mars, es ist
eine kleine Insel, die hier ist, ein paar Minuten von jenem Ort, und die das
moralische Recht hat, von der Möglichkeit zu sprechen, Ärzte zu schicken, es
ist etwas, was von der Welt anerkannt ist.
Was wir wollen ist nicht, kritisieren, es
ist nicht, die US-Regierung unter Druck setzen, wir sind uns bewusst, dass die
Behörden einen schwierigen Moment durchlaufen, es gibt starke Kritik. Wir sind
nicht von dieser Art Politiker —nennen wir uns mal Politiker, falls das Wort
Revolutionäre jemanden erschreckt—, die opportunistisch bestimmte Situationen
ausnutzen, um einem Gegner einen Schlag zu versetzen, ich möchte das
klarstellen, weil es ein wirklicher Geist der Zusammenarbeit ist.
Ich sage es noch einmal, es ist nicht das
erste Mal. Wir sind völlig entfernt von jeder Konfrontationsposition gegen die
USA oder ihre Regierung, ich habe schon das Wort gegeben, ich sage: „Machen wir
einen Halt“. Und wir bitten um nichts, und ja, wir übernehmen die Kosten für
all diese Medikamente, den Transport und alles Weitere.
Dort, das weiß ich nicht, wenn sie zu einem
Dorf kommen, stelle ich mir vor, dass sie das haben werden, was ihnen die Leute
anbieten, ich weiß nicht, ob sie etwas Wasser mitnehmen, aber unsere Ärzte sind
fähig, Durst auszuhalten, Hitze zu ertragen und ohne Lebensmittel bei den
Patienten zu sein. Als sie an bestimmten Orten waren, haben wir ihnen, um sie
besorgt, Lebensmittel geschickt, und was sie gemacht haben, war, sie den
Patienten zu geben.
Lehrer, um deren Gesundheit wir besorgt
waren, und als wir ihnen etwas schickten, haben sie es den Schülern gegeben,
und wenn einer unserer Ärzte etwas erhält, gibt er es erst einem Patienten. Das
ist die Ethik, mit der die Ärzte ausgebildet worden sind, und es sind nicht
einer oder zwei, es sind schon zehntausende, jetzt, in diesem Moment, und dazu
noch zehntausende hier.
Vor ein paar Tagen haben gerade 1 610 aus
anderen Ländern ihr Hochschulstudium abgeschlossen, sie haben ihr Studium mit
einer guten praktischen Erfahrung beendet. Um diese Zeit müssen fast 2 000
weitere kubanische Ärzte mit praktischer Erfahrung das Studium abschließen, sie
sind die Reserve. Hier sind viele der in Auslandsmissionen Eingesetzten mit
Erfahrung auf Urlaub. Wir würden an die betroffensten Orte hauptsächlich Ärzte
mit Erfahrung schicken. Wir wissen schon, welche gehen würden. Wir warten nur
auf die Antwort, und hoffentlich kommt sie sofort, um keine Minute zu
verlieren.
Alle Maßnahmen sind getroffen, alles wird
bereitgestellt: Rucksäcke, Medikamente, Kleidung, alles, denn unser Angebot
besteht schon seit drei Tagen und wir können die Personen nicht permanent
mobilisieren. Was wir aber wissen, ist die Zeit, in der wir sie mobilisieren,
und wir wissen, dass es die einzige Form ist, die Medikamente innerhalb von
Stunden zu diesen Personen zu bringen, die auf dem Bildschirm erscheinen, denn
morgen früh, 12 Stunden von diesem Moment ab, in dem ich spreche, können sie
dort auf dem Flughafen von Houston sein, und von dort in Hubschraubern in
kurzer Zeit zu den Punkten gebracht werden, wo sie gebraucht werden.
Ein Hubschrauber braucht keine Landebahn,
landet an einem Ort, wo er mit Kraftstoff versorgt wird, und bringt das
medizinische Personal an einen beliebigen Ort, das ist das Ideale; aber
manchmal kann es ein Ort sein, wo ein Boot oder ein Schnellboot rankommt, oder
manchmal ein Amphibienfahrzeug, und mit Leuten der Nationalgarde,
nordamerikanischen Soldaten in dieser Aufgabe. Ich bin mir sicher, dass alle
zusammenarbeiten werden, und es wäre ein gutes Beispiel für die Welt, wenn
nordamerikanische Ärzte, kubanische Ärzte, Bürger, unwichtig was sie sind, in
dieser Art von einem Halt, in dieser Art Waffenstillstand, helfen, andere zu
retten.
Es ist ein Krieg, nicht zwischen Menschen,
es ist ein Krieg um Menschenleben, es ist ein Krieg gegen Krankheiten, gegen
die Katastrophen, die sich wiederholen können, und eine der ersten Dinge, die
diese Welt gerade jetzt, mit den sich vollziehenden Veränderungen und
Phänomenen lernen sollte, ist zu kooperieren.
Nach Indonesien gingen unsere Ärzte, nach
Sri Lanka. In Ost-Timor sind unsere Ärzte, und hier werden bald hunderte Ärzte
von dort ausgebildet werden. Ich glaube, es liegt auf der anderen Seite der Welt,
zwischen Ozeanien und Australien. Vor einiger Zeit entsandten wir eine
Delegation, sie fuhr, kam, ich unterhielt mich lange mit ihr, ich kenne die
Situation, die Ärzte, die es gibt. Wir haben auch ein Programm, ihnen in
wenigen Jahren hunderte Ärzte auszubilden, alle, die sie brauchen. Es ist ein
portugiesischsprachiges Land, sehr heldenhaft, das zehntausende Menschenleben
im Prozess der Erringung der Unabhängigkeit verloren hat.
Darüber haben wir kein Wort verloren. Ich
sehe mich gezwungen, das hier und heute zu sagen, ein wenig, damit niemand
zweifelt, wie die Dinge stehen und ein wenig die bedingten Reflexe im Kopf
verliert, denn es sind nicht mehr nur eingepaukte Lügen, sondern im Denken
vieler Menschen geschaffene bedingte Reflexe.
Außerdem —wie ich Ihnen sagte—, haben wir
viele Freunde in den USA, und ungefähr 200 Persönlichkeiten, Verwaltungsbeamte
dieser Südstaaten, mit denen unsere Mitarbeiter in Verbindung stehen, denn sie
stehen ständig in Kommunikation auf einer großen Anzahl von Veranstaltungen
bezüglich des Kaufs, der Sendung und des Transports von Lebensmitteln, der
Bezahlung derselben, denn es sind schon vier Jahre, dass wir diese Lebensmittel
bar bezahlen, ohne eine Minute Verspätung und nicht einen Cent weniger als wir
bezahlen müssen. Es haben sich wirklich gute Beziehungen entwickelt, auf
Vertrauen basierend, wir haben den Behörden, allen, unser Beileid entsandt, und
alle haben sehr gut reagiert, und dankend. Wir sagten ihnen, dass wir darüber
die hohen Ämter der Vereinigten Staaten informiert hatten, und wir sagten
allen, dass wir mit Diskretion handeln wollten.
Sie müssen es gut wissen, und Zeugen gibt
es, wer weiß, wie viele, aber egal. Es geht hier nicht darum zu diskutieren
oder zu polemisieren. Wir bitten niemanden darum, dass er Autokritik ausübt,
und kritisieren niemanden; wir schlagen etwas wirklich Produktives vor, was uns
gerecht erscheint, und mit praktischen Dingen, konkreten, sofortigen, innerhalb
von Stunden, morgen um 7,00 Uhr kann das Personal, mit ihren Rucksäcken, schon
bereit, dort sein, die ersten 100 sind bereit. Dies sind die ersten 100, damit
sie am frühen Morgen ankommen können. Die anderen würden am frühen Nachmittag
beginnen anzukommen, und am späten Nachmittag, eine zweite Gruppe von 500, und
genauso viele am Sonntag.
Bis zu diesem Moment wurden über die Mission
„Milagro“ (Wunder) 64367 Patienten aus Venezuela und der Karibik operiert, mit
einer Frequenz von 1 560 pro Tag. Rechnen Sie sich aus, wie viele Flugzeuge
fliegen, Patienten holend und bringend, um an dieser Zahl von Personen
Augenoperationen vorzunehmen. Wir haben hier eine Kraft, die sich vorbereitet,
wir haben eine große Zahl von Intensiv-Pflegern, wenn sie in einigen
Notkrankenhäusern aufgrund des Wirbelsturms gebraucht werden, können wir sie
schicken.
Die USA verfügt über viele Ärzte und Mittel,
aber sie haben auch eine besondere Situation in einem spezifischen Gebiet mit
einem spezifischen Problem. Das ist keine Schande. Worin ich mir aber sicher
bin, ist, dass es sehr schwierig ist, in 12 Stunden, in 24 Stunden, das gesamte
notwendige Personal dort zu haben, wo diese Menschen des Südens sind. Ein Arzt
für extreme Situationen kann nicht improvisiert werden, ein für diese Aufgaben
trainierter Arzt kann nicht improvisiert werden, auch nicht Menschen, die
überall hin gehen. Es ist nicht das erste Mal, das ist für Kuba keine neue
Erfahrung.
Das ist es, was ich sagen will. Es gibt mehr
als 200 Personen, die das schon kennen, und man hat allen gesagt, dass wir die
Behörden in Washington benachrichtigt hatten und dass wir Diskretion wollten.
Die anderen können urteilen, ob es korrekt war oder nicht, Sie zu bitten, mir
einige Minuten zu geben, um dies zu erklären, um mich an das nordamerikanische
Volk zu wenden und eine Antwort zu geben, damit nicht viele denken, wir wären
rachsüchtig und würden aufgrund unserer Differenzen mit den USA nicht helfen
wollen. Und ich wiederhole noch einmal, wir bitten um nichts. Denn wir brauchen
wirklich nichts.
Medikamente ja, alle die sie wollen. Ihre
Geräte dort, nicht für Kuba, sondern um Leben zu retten und Nordamerikaner zu
behandeln, und wenn sie mehr Ärzte wollen, wenn sie 1 000 wollen, dann noch 1
000 dazu, wenn sie 5000 wollen, noch 5 000. Wir haben sie und wir wissen, wo
sie sind, und sie bedienen Röntgengeräte, Ultraschallgeräte, Endoskope und
Geräte für andere Krankheiten. Sie können viele Geräte haben, aber man muss
sehen, ob Sie sofort die Leute haben, die sie bedienen. Das Problem ist die
Schnelligkeit, mit der sie ankommen. Das ist das Einzige, was ich sage.
Ich bringe damit den guten Willen unseres
Volkes zum Ausdruck, die freundschaftlichen Gefühle, die es immer zum
nordamerikanischen Volk gehabt hat, bewiesen über 46 Jahre hinweg, eins der
wenigen Länder der Welt, wo nie eine USA-Fahne verbrannt worden ist, wo nie ein
Nordamerikaner beleidigt wird, das ist der Nachweis; wir sind dem Volk dankbar,
das die Rückkehr des Jungen unterstützt hat, dem Volk, das in steigender Zahl
unterstützt, dass unseren Genossen Gerechtigkeit widerfährt, dem Volk, in das
wir vertrauen, dass es eines Tages gemeinsam mit uns freundschaftliche
Verbindungen aufbaut, und nicht nur, um uns gegenseitig zu helfen, sondern
hauptsächlich, um anderen zu helfen.
Die US-Regierung und der Kongress haben 15
Milliarden für den Kampf gegen Aids bewilligt, aber das Geld löst das Problem
Aids nicht, wenn es keine Ärzte in den Dörfern Afrikas gibt. Und diese Ärzte
gibt es nicht, die haben wir und wir werden sie immer mehr haben, zu
Zehntausenden.
Die Karibik wird tausende Ärzte haben, wir
werden ihnen helfen sie auszubilden und wir haben schon hunderte von ihnen
ausgebildet, die englisch sprechen, und ein perfektes Englisch.
Die Welt benötigt Ärzte, Ärzte, die an
solche Orte gehen. Mittelamerika wird sie haben, hat sie auch schon, und wir
sind eine ganze Familie.
Und wenn dringend Geräte gebraucht werden,
um den betroffenen Personen zu helfen, Kuba verfügt darüber, sie stehen in den
Lagern bereit, die, die wir erworben haben für unsere Programme; während wir
bauen, es gibt immer eine Reserve. Wir werden sie nicht aus unseren
Gesundheitseinrichtungen herausnehmen. Es handelt sich um für andere Punkte
vorgesehene Geräte, die innerhalb von Wochen ersetzt werden können.
Wir haben auch dort in Washington darauf
hingewiesen, dass dieser Auftritt stattfinden würde und dass er keine
Konfrontationsabsicht habe, sondern den, unser Angebot zu wiederholen. Um 17,00
Uhr wurde hier die Interessenvertretung informiert, und dort in der Hauptstadt
der USA wurde auch darüber informiert, sie erfahren das nicht durch das
Fernsehen und kannten den Geist, den das Angebot beherrscht. Hoffentlich ziehen
wir eine vorteilhafte Lehre und eine nützlich Lehre, etwas Nützliches aus
dieser gewaltigen und traurigen Tragödie, die dieses Land erlitten hat.
Mir scheint, Randy, Genossen und Mitbürger,
ich habe dem weiter nichts hinzuzufügen und sollte auch dem zum Ausdruck
Gebrachten nichts weiter hinzufügen.