DIE TÖTUNGSMASCHINE
Der Sonntag ist ein guter Tag,
um das zu lesen, was Sciencefiction zu sein scheint.
Es wurde angekündigt, dass der
CIA den Geheimhaltungsvermerk für hunderte, über illegale Aktionen handelnde
Seiten aufheben würde, Aktionen, die Pläne zur Beseitigung von ausländischen
Regierungschefs beinhalteten. Plötzlich wird die Veröffentlichung angehalten
und um einen Tag verschoben. Es wurde keine kohärente Erklärung hierzu
abgegeben. Jemand - vielleicht ein Vertreter aus dem Weißen Haus - hat einen
Blick auf das Material geworfen.
Das erste Dokumentpaket, dessen
Geheimhaltungsvermerk aufgehoben wurde, ist als „Family Jewels“ bekannt und
besteht aus 702 Seiten über illegale Aktionen des CIA zwischen 1959 und 1973.
Von diesem Teil wurden ungefähr 100 Seiten gestrichen. Es geht hierbei um
Aktionen, die von keinem Gesetz ermächtigt werden, Mordkomplotts gegen andere
Führungskräfte; Experimente mit Drogen an Menschen mit dem Ziel, ihren Verstand
zu kontrollieren; Spionage an Bürgerrechtskämpfern und Journalisten; unter
anderen Aktivitäten dieser Art, die ausdrücklich verboten sind.
Die Dokumente wurden 14 Jahre
nach den ersten Geschehnissen zusammengetragen, als der damalige CIA-Direktor
James Schlessinger darüber alarmiert war, was die Presse schrieb, besonders
über die in der Washington Post veröffentlichten Artikel von Robert Woodward
und Carl Bernstein, welche schon im „Manifest für das kubanische Volk“ genannt
wurden. Die Agentur wurde beschuldigt, mit Hilfe ihrer ehemaligen Agenten
Howard Hunt und James McCord die Spionage im Hotel Watergate angestiftet zu
haben.
Im Mai 1973 forderte der
CIA-Direktor: „Alle wichtigen Offiziere der Einsatzkommandos dieser Agentur
sollen mich sofort über jegliche Aktivität informieren, die gerade ausgeführt
wird oder in der Vergangenheit geschehen ist und außerhalb der Gründungsurkunde
dieser Agentur liegen könnte“. Schlessinger, der später zum Chef des Pentagon
ernannt wurde, war durch William Colby ersetzt worden. Dieser bezog sich auf
die Dokumente, indem er sie „in einem Einbauschrank versteckte Skelette“
nannte. Neue Presseenthüllungen zwangen Colby 1975, vor dem amtierenden
Präsidenten Gerald Ford die Existenz der Berichte zuzugeben. The New York Times
brachte die Unterwanderung der Antikriegsgruppen durch die Agentur an die
Öffentlichkeit. Das vom CIA verabschiedete Gesetz verbat die Spionage innerhalb
der Vereinigten Staaten.
Jenes „war nur die Spitze des
Eisbergs“, rief zu jenem Zeitpunkt der Staatssekretär Henry Kissinger aus.
Kissinger selbst warnte davor,
dass „Blut fließen würde“, wenn weitere Aktionen veröffentlicht würden und
fügte unmittelbar hinzu: „Zum Beispiel hat Robert Kennedy persönlich die
Operation zur Ermordung von Fidel Castro kontrolliert". Der Bruder des Präsidenten
war damals Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten. Er stirbt dann
ermordet, als er bei den Wahlen von 1968 das Präsidentenamt anstrebte. Bei
diesen wurde die Wahl von Nixon erleichtert, da so ein starker Anwärter fehlte. Das Dramatischste des Falls besteht darin,
dass er scheinbar zu der Überzeugung gekommen war, dass John Kennedy Opfer
einer Verschwörung geworden war. Anspruchsvolle Ermittler kamen nach der
Untersuchung der Ein- und Ausschusslöcher, der Waffenkaliber und der weiteren
Tatumstände, die dem Präsidenten den Tod verursachten, zu der Schlussfolgerung,
dass zumindest drei Personen Schüsse abgegeben haben. Der einsame Oswald, der
als Instrument verwendet wurde, konnte nicht der einzige Schütze gewesen sein.
Das fiel dem Verfasser dieser Zeilen sehr auf. Verzeihen Sie mir, dass ich
Ihnen erzähle, dass ich durch Zufall zum Ausbilder für
Fernzielrohr-Gewehrschießen für alle Expeditionsteilnehmer der Granma wurde.
Das heißt, dass ich monatelang alle Tage übte und Andere ausbildete. Die
Zielscheibe kommt einem nach jedem Schuss aus dem Blickfeld, selbst wenn sie
unbeweglich ist und man muss sie in Sekundenbruchteilen erneut suchen.
Oswald wollte bei seiner Reise
in die UdSSR über Kuba reisen. Er war schon dort gewesen. Jemand schickte ihn,
in der Botschaft unseres Landes in Mexiko ein Visum zu beantragen. Weder kannte
ihn jemand, noch genehmigte man ihm das. Man wollte uns in die Verschwörung
verwickeln. Anschließend erschießt ihn Jack Ruby - der eine ordinäre
Mafia-Vorgeschichte hat - gemäß seinen Erklärungen, aufgrund dessen, dass er so
großen Schmerz und Traurigkeit nicht ertragen konnte. Und er erschießt ihn an
keinem anderen Ort, als in einer Polizeistation voller Polizisten.
Später, bei internationalen
Veranstaltungen oder bei Besuchen in Kuba, traf ich mehr als einmal auf
schmerzhaft berührte Familienangehörige der Kennedys, die mich mit Achtung
grüßten. Einer der Söhne des ehemaligen Präsidenten, der ein sehr kleines Kind
war, als sein Vater ermordet wurde, besuchte Kuba 34 Jahre später, traf mit mir
zusammen und ich lud ihn zu einem Essen ein.
Der junge Mann, in der Fülle
seines Lebens und wohlerzogen, starb auf tragische Weise bei einem Flugunglück,
als er in einer stürmischen Nacht mit seiner Ehefrau zur Insel Martha´s
Vineyard flog. Ich habe niemals mit irgendjemandem der Familienangehörigen
jenes dornige Problem angesprochen. Ich wies im Gegenteil darauf hin, dass für
den Fall, dass damals Nixon anstelle Kennedy als Präsident der Vereinigten
Staaten gewählt worden wäre, wir nach der Niederlage an der Schweinebucht von
den Streitkräften der Marine und
Luftwaffe angegriffen worden wären, welche die Söldnerexpedition eskortierten,
und dies im Nachhinein beiden Völkern eine riesige Menge Menschenleben gekostet
hätte. Nixon hätte sich nicht darauf beschränkt zu sagen, dass der Sieg viele
Eltern hat und die Niederlage ein Findelkind ist. Es ist bekannt, dass Kennedy niemals von dem
Schweinebucht-Abenteuer begeistert war, zu dem ihn der militärische Ruhm von
Eisenhower und die Unverantwortlichkeit seines ehrgeizigen Vizepräsidenten
führten.
Ich erinnere mich daran, dass
ich mich genau an dem Tag und zu jener Minute, als er ermordet wurde, an einem
ruhigen Ort außerhalb der Hauptstadt mit dem französischen Journalisten Jean
Daniel unterhielt. Dieser kündigte an, dass er eine Botschaft des Präsidenten
Kennedy zu übergeben hätte und erzählte mir, dass jener ihm im Wesentlichen
Folgendes gesagt hatte: „Du wirst dich mit Castro treffen. Ich wüsste gern, was
er über die schreckliche, über uns schwebende Gefahr, in einen Atomkrieg
verwickelt zu werden, denkt. Ich möchte dich sofort sehen, sobald du
zurückkehrst.“ „Kennedy war sehr aktiv, er wirkte wie eine Maschine um Politik
zu machen“ fügte er vor mir hinzu, und wir konnten nicht weiter sprechen, als
schnell jemand kam und uns die Nachricht von dem Vorgefallenen brachte. Wir
stellten das Radio an, um die Informationen zu hören. Das was Kennedy dachte,
war schon unnütz.
Natürlich erlebte ich jene
Gefahr. Kuba war der schwächste Teil und auch derjenige, welcher die ersten
Schläge versetzt bekommen würde. Aber wir waren nicht mit den Zusagen
einverstanden, die den Vereinigten Staaten gemacht wurden. Davon habe ich schon
zu einem anderen Zeitpunkt gesprochen.
Kennedy war aus der Krise mit
größerer Autorität hervorgegangen. Er war so weit gegangen, die riesigen Opfer
an Menschenleben und materiellem Reichtum des sowjetischen Volkes im Kampf
gegen den Faschismus anzuerkennen. Das
Schlimmste in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba war im
April 1961 noch nicht geschehen. Als man sich noch nicht mit dem Ausgang der
Geschehnisse an der Schweinebucht abgefunden hatte, begann die Oktoberkrise.
Die Blockade, die wirtschaftliche Strangulation, die Piratenangriffe und die
Attentate vervielfachten sich. Aber die Mordpläne und andere blutige Taten
begannen unter der Regierung von Eisenhower und Nixon.
Wir hätten uns weder geweigert,
nach der Oktoberkrise mit Kennedy Gespräche zu führen, noch aufgehört, Revolutionäre
und radikal in unserem Kampf für den Sozialismus zu sein. Kuba hätte niemals
seine Beziehungen zur UdSSR abgebrochen, wie von uns verlangt wurde. Vielleicht
hätte ein echtes Bewusstsein der US-amerikanischen Regierenden darüber, was ein
Kriegsgeschehen mit Massenvernichtungswaffen bedeutet, eher und auf andere Art
und Weise zum Ende des Kalten Krieges geführt. Zumindest konnten wir damals so
denken, als man nicht von der Erderwärmung, dem zerstörten Gleichgewicht auf
vielen Ebenen, dem kolossalen Aufwand an Erdöl und -gas und den auf der Grundlage von Technologie
geschaffenen hoch entwickelten Waffen sprach, wie ich schon den jungen Kubanern
sagte. So hätten wir viel mehr Zeit zur Verfügung gehabt, um durch Wissenschaft
und Bewusstsein das zu erreichen, was wir jetzt verpflichtet sind, in aller
Eile zu tun.
Ford entschloss sich, eine
Kommission zu ernennen, um den Central Intelligence Agency zu untersuchen. „Wir
wollen den CIA nicht zerstören, sondern bewahren“, sagte er.
Infolge der Nachforschungen der
vom Senator Frank Church geleiteten Kommission
verabschiedete Präsident Ford die Verfügung, durch die er ausdrücklich
die Teilnahme von US-Beamten bei der Ermordung ausländischer Führer verbat.
Die jetzt veröffentlichten
Unterlagen enthalten Elemente über die Verbindung CIA-Mafia, um mich zu
ermorden.
Es werden ebenfalls Einzelheiten
über die Operation Chaos enthüllt, die seit 1969 über mindestens sieben Jahre
lief und für die der CIA ein Sonderschwadron
mit dem Auftrag zur Unterwanderung von Pazifistengruppen und zur
Erforschung „der internationalen Tätigkeit von Radikalen und aktiven
Mitgliedern von Organisationen der schwarzen Bevölkerung“ schuf. Die Agency
kompilierte mehr als 300 000 Namen von
US-Bürgern und –Organisationen und umfassende Archive von 7 200
Personen.
Gemäß The New York Times war
Präsident Johnson überzeugt, dass die US-amerikanische Antikriegs-Bewegung von
kommunistischen Regierungen kontrolliert und finanziert wurde und befahl dem
CIA, Beweise zu erbringen.
Die Unterlagen erkennen außerdem
an, dass der CIA mehrere Journalisten, wie zum Beispiel Jack Anderson,
bespitzelte, Künstler wie Jane Fonda und John Lennon, und die
Studentenbewegungen der Columbia Universität. Ebenfalls wurden Haussuchungen
durchgeführt und an US-Bürgern Test zur Reaktion gegenüber bestimmten Drogen
durchgeführt.
Im Jahr 1973 informierte Walter
Elder, der Executive Assistant von John McCone, dem CIA-Direktor zu Beginn der
sechziger Jahre, gewesen ist, in einem an Colby gerichteten Memorandum über Diskussionen
innerhalb der Büros des CIA-Chefs, die aufgenommen und transkribiert worden
waren, Folgendes: „ Ich weiß, dass jeder derjenigen, die irgendwann in den
Büros des Direktors gearbeitet hat, besorgt darüber war, dass diese
Unterhaltungen in den Büros und die telefonischen transkribiert wurden. In den
Jahren der Amtszeit von McCone gab es Mikrofone in seinen normalen Büros, im
internen, in der Kantine, in den Büros des Gebäudes Ost und in seinem Studio zu
Hause, in der Straße White Haven. Ich weiß nicht, ob jemand bereit wäre,
darüber zu sprechen, aber die Information tendiert dazu durchzusickern, und die
Agency ist in diesem Fall sicher verwundbar·“.
Die geheimen Transkriptionen der
CIA-Direktoren könnten eine große Anzahl „Juwelen“ enthalten. Die Archive für
nationale Sicherheit haben diese Transkriptionen schon angefordert.
Ein Memo klärt darüber auf, dass
der CIA ein OFTEN genanntes Projekt hatte, das „Information über gefährliche
Drogen von US-Firmen“ sammelte, bis das Programm im Herbst 1972 beendet wurde.
In einem weiteren Memo gibt es Berichte darüber, dass dem CIA Drogen von
Herstellern handelsüblicher Drogen „übertragen worden waren“, die „aufgrund von
negativen Nachwirkungen zurückgewiesen worden waren“.
Als Bestandteil des Programms
MKULTRA hat der CIA Menschen LSD und
andere psychoaktive Drogen verabreicht, ohne dass diese es gewusst hätten.
Gemäß einem weiteren Dokument im Archiv ist Sydney Gottlieb, Psychiater und
Chefchemiker des Programms zur Gehirnkontrolle der Agency, angeblich der
Verantwortliche dafür, das Gift verschafft zu haben, das bei einem Mordversuch
an Patricio Lumumba verwendet werden sollte.
Beamte des CIA, die mit MHCHAOS
betraut worden waren – der Operation, welche die Bewachung gegen
US-amerikanische Gegner des Krieges in Vietnam und andere politische
Dissidenten durchführte – drückten „hochgradig ihren Unwillen“ darüber aus, den
Auftrag zur Ausführung solcher Missionen erhalten zu haben.
Dessen ungeachtet enthüllen
diese Unterlagen eine Reihe interessanter Dinge, wie zum Beispiel auf welch
hoher Ebene die Entscheidungen über Aktionen gegen unser Land getroffen wurden.
Die jetzt von dem CIA
verwendeten Methoden, um keine Details zu bieten, sind nicht die unangenehmen
Streichungen, sondern ausgehend von der EDV die leeren Zwischenräume.
Gemäß The New York Times sind
die langen zensurierten Abschnitte Zeichen dafür, dass der CIA noch nicht alle
seine Skelette aus seinen Einbauschränken ausstellen kann und dass viele der bei
Operationen im Ausland durchgeführten Tätigkeiten, die vor Jahren von
Journalisten, Ermittlern des Repräsentantenhauses und einem Ausschuss/einer
Kommission des Präsidenten untersucht wurden, nicht im Einzelnen in den
Unterlagen aufgeführt sind.
Howard Osborn, der damalige
Sicherheitschef des CIA, fasst die von seinem Büro zusammengetragenen „Juwelen“
zusammen. Er nennt acht Fälle, - einschließlich die Rekrutierung des Gangsters
Johnny Roselli für den Schlag gegen Fidel Castro - aber das Dokument auf Seite 1 der
anfänglichen Liste von Osborn wurde durchgestrichen: zweieinhalb Seiten.
„Das Juwel Nummer 1 des
CIA-Sicherheitsbüros muss sehr gut sein, besonders, da das zweite auf der Liste
das Programm zur Ermordung von Castro durch Roselli ist,“ sagte Thomas Blanton,
Direktor der Nationalen Sicherheitsarchive, der auf der Grundlage des Liberty of information Act
vor 15 Jahren die Aufhebung der Geheimhaltungsvermerke der „Family
Jewels“ gefordert hatte.
Es ist notorisch, dass die
Regierung, die in der Geschichte der Vereinigten Staaten am wenigsten den
Geheimhaltungsvermerk bei Informationen aufgehoben hat und die sogar einen
Prozess zur erneuten Versehung mit Geheimhaltungsvermerken von vorher davon
befreiter Information eingeleitet hat, jetzt die Entscheidung trifft, diese
Enthüllungen zu machen.
Ich bin der Meinung, dass solch
eine Handlungsweise den Versuch bedeuten kann, zum schlechtesten Zeitpunkt
bezüglich Zustimmung und Popularität der Regierung die Vorstellung von
Transparenz zu geben und gleichzeitig zu verstehen zu geben, dass diese
Methoden einer anderen Zeit angehören und schon nicht mehr angewendet werden.
General Hayden, jetziger CIA-Direktor, erklärte, als er die Entscheidung
bekannt gab, Folgendes: „Die Dokumente geben einen Blick auf ganz andere Zeiten
und auf eine vollkommen andere Agency.“
Es ist überflüssig hinzuzufügen,
dass alles hier Beschriebene weiterhin gemacht wird, nur brutaler und überall
auf der Welt, einschließlich der ansteigenden Zahl illegaler Aktionen innerhalb
der Vereinigten Staaten selbst.
The New York Times erklärte,
dass befragte Geheimdienstexperten zum Ausdruck brachten, dass die Enthüllungen
der Dokumente ein Ablenkungsmanöver bezüglich der kürzlich aufgetretenen, den
CIA und eine Regierung in ihren schlimmsten Augenblicken der Unbeliebtheit
betreffenden, Kontroversen und Skandale sind.
Die Aufhebung der
Geheimhaltungsvermerke kann - im Vorfeld des Wahlprozesses - ebenfalls
bestätigen und zeigen, dass die Regierungen der Demokraten genauso oder
schlimmer als die von Bush waren.
Auf den Seiten 11 bis 15 des
Memorandums für den Direktor des Central Intelligence Agency steht geschrieben:
„Im August 1960, näherte sich
Richard M. Bissell Coronel Sheffield Edwards, um festzustellen, ob das
Sicherheitsbüro Agenten habe, die bei einer vertraulichen Mission helfen
könnten, die eine Aktion im Gangsterstil erforderlich mache. Zielscheibe des
Auftrags war Fidel Castro.“
„Aufgrund der äußersten
Vertraulichkeit des Auftrags, wurde dieser nur einem engen Kreis von Personen
bekannt gegeben. Der Direktor des Central Intelligence Agency wurde über das Projekt informiert und gab
seine Zustimmung. Coronel J. C. King, Abteilungschef Westliche Hemisphäre,
wurde ebenfalls informiert, aber alle Einzelheiten wurden allen Offizieren der
Operation JMWAVE wohl überlegt verschwiegen. Obwohl einige Offiziere des
Nachrichtenwesens (Commo) und der Abteilung Technische Dienste (TSD) an der
Planung der Anfangsphase teilnahmen, kannten sie den Zweck der Mission nicht.“
„es wurde Kontakt zu Robert A.
Maheu aufgenommen, er wurde im allgemeinen über das Projekt informiert und
gebeten einzuschätzen, ob er als ersten Schritt zur Erreichung des gewünschten
Ziels Zugang zu den Gangster-Elementen bekommen könne.“
„Herr Maheu informierte, dass er
während seines Aufenthaltes in Las Vegas mehrmals mit einem gewissen Johnny
Roselli zusammengetroffen war. Er kannte ihn nur auf formlose Art und Weise
über Kunden, aber ihm war zu verstehen gegeben worden, dass jener ein
hochrangiges Mitglied der ‘Gewerkschaft’
sei und alle Eismaschinen in
„Maheu wurde gebeten, sich
Roselli zu nähern, der wusste, dass Maheu ein leitender Angestellter für
persönliche Beziehungen war, der die nationalen und ausländischen Kontos
betreute, und ihm sage, dass ihn vor kurzem ein Kunde beauftragt habe, der
mehrere internationale Handelsfirmen vertrete, die gerade im Ergebnis von
Castros Handeln riesige finanzielle Verluste in Kuba erleiden würden. Sie wären überzeugt, dass
die Beseitigung von Castro die Lösung für ihre Probleme sei und wären bereit
150 000 Dollar zu zahlen, um diese erfolgreich herbeizuführen. Es sollte
Roselli klargemacht werden, dass die Regierung der Vereinigten Staaten weder
von dieser Operation wisse, noch davon wissen dürfe.“
„Dies wurde Roselli am 14.
September 1960 im Hilton Plaza Hotel in New York vorgetragen. Seine anfängliche
Reaktion war, dass er verhindern wollte, darein verwickelt zu werden, aber
durch die Überzeugungsarbeit von Maheu willigte er ein, dies einem Freund, Sam
Gold, vortragen zu wollen, der die ‘kubanischen Leute’ kannte. Roselli stellte
klar, dass er seinerseits kein Geld hierfür wolle und der Meinung sei, dass Sam
dasselbe tun würde. Keinem dieser Leute wurde jemals aus Fonds der Agency etwas
gezahlt."
Während der Woche vom 25.
September wurde Maheu Sam vorgestellt, der im Fontainebleau Hotel von Miami
Beach untergebracht war. Erst mehrere Wochen nach seinem Treffen mit Sam und
Joe – der ihm als zwischen Havanna und Miami fungierender Bote vorgestellt
wurde – sah er Fotos dieser zwei Personen in der Sonntagsbeilage der „Parade“.
Sie wurden jeweils als Momo Salvatore Giancana und Santos Trafficante
identifiziert. Beide waren in der Liste der zehn am meisten gesuchten Männer
des Generalstaatsanwalts enthalten. Der Erste wurde als der Cosa Nostra-Chef in
Chikago und Nachfolger von Al Capone beschrieben und der Andere als Chef der kubanischen
Operationen der Cosa Nostra. Maheu rief sofort in diesem Büro an, nachdem ihm
diese Information bekannt wurde.“
„Als sie die möglichen Methoden
zur Erfüllung dieser Mission analysierten, schlug Sam vor, nicht zu
Schusswaffen zu greifen, sondern wenn es möglich sei, ihm eine mächtige Pille
zu geben, die in das Essen oder Getränk
von Castro gegeben werden könnte, dann wäre dies eine viel effektivere
Operation. Sam zeigte auf, dass er in der Person von Juan Orta, kubanischer Amtsträger,
der Bestechungsgelder aus dem Glücksspiel erhalten hatte, einen möglichen
Anwärter hätte und dass dieser noch Zugang zu Castro hätte und sich in
finanzieller Bedrängnis befände.“
„ Die TSD (Abteilung technische
Dienste) wurde beauftragt, 6 Pillen mit hochgradig tödlichem Inhalt
herzustellen.“
„ Joe übergab Orta die Pillen.
Nach mehrwöchigen Versuchen war Orta scheinbar eingeschüchtert und bat, ihn von
der Mission zu befreien. Er schlug einen
anderen Anwärter vor, der ohne Erfolg mehrere Versuche durchführte.“
Alles in den zahlreichen
vorhergehenden Absätzen Genannte ist in Anführungsstrichen aufgeführt. Die
Leser sollen genau die Methoden anschauen, welche die Vereinigten Staaten schon
angewendet haben, um die Welt zu beherrschen.
Ich erinnere mich daran, dass in
den ersten Revolutionsjahren in den Büros des Nationalinstituts für die
Agrarreform ein Mann mit Nachnamen Orta mit mir zusammenarbeitete, der zu den
politischen Kräften der Batista-Gegner gehörte. Er sah ehrfurchtsvoll und ernst
aus. Es kann kein anderer sein. Die Jahrzehnte sind vergangen, und durch den
Bericht des CIA sehe ich diesen Namen erneut. Ich habe keine
Beurteilungsmaßstäbe zur Hand, um unmittelbar zu überprüfen, dass er es war.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich unfreiwilligerweise irgendeinen
Familienangehörigen oder Nachkommen beleidige, egal ob die genannte Person
Schuld hat oder nicht.
Das Imperium hat eine echte
Tötungsmaschine geschaffen, die nicht nur aus dem CIA und seinen Methoden
besteht. Bush hat mächtige und teure Geheim- und Sicherheitsdienstüberbauten
arrangiert und alle Luft- Meeres und Landesstreitkräfte in Instrumente der
Weltmacht verwandelt, die den Krieg, die Ungerechtigkeit, den Hunger und den
Tod an jeglichen Ort der Erde bringen, um dessen Bewohner zur Ausübung der
Demokratie und Freiheit zu erziehen. Das US-amerikanische Volk wird sich dessen
immer mehr bewusst.
„Es ist unmöglich das gesamte
Volk die ganze Zeit zu betrügen“, sagte Lincoln.
Fidel Castro Ruz
30. Juni 2007
18.45 Uhr