Informatives Podiumsgespräch über die Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten bezüglich des in unserem Land festgenommenen wichtigen Drogenhändlers, im Studio des Kubanischen Fernsehens am 18. März 2002, „Jahr der vom Imperium gefangengehaltenen Helden“.
(Stenographischer Dienst des Staatsrates)
Randy
Alonso.- Guten Abend, verehrte Zuschauer und Zuhörer.
Wegen der Bedeutung der Erklärung des Ministeriums
für Auswärtige Angelegenheiten für unser Volk und ihrem internationalen Echo am
heutigen Tag veranstalten wir heute Abend ein informatives Podiumsgespräch, um
einige in dieser Erklärung unseres Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten
enthaltene Elemente weiter zu vertiefen.
Aus diesem Grund begleiten mich in dieser Runde
der Genosse Ricardo Alarcón de Quesada, Präsident der Nationalversammlung; der
Brigadegeneral Lázaro Román Rodríguez, Leiter der Grenzschutztruppen unseres
Landes; Rafael Dausá Céspedes, Abteilungsleiter für Nordamerika im
Außenministerium, und Oberst Oliverio Montalvo Alvarez, Leiter der Nationalen
Antidrogenbehörde.
Als Gäste begleiten uns heute im Studio Genossen
des Nationalen Instituts für Wirtschaftsforschung, des Amtes für
Steuerverwaltung und des Ministeriums des Innern.
(Es werden kurze Bilder zum Thema eingeblendet)
Am heutigen Morgen verbreiteten die Tageszeitung Granma und die nationalen Presseorgane
in unserem Land die folgende Erklärung des Ministeriums für Auswärtige
Angelegenheiten:
An vergangenen 6. März um 9:45 Uhr wurde der
kolumbianische Staatsbürger Rafael Miguel Bustamante Bolaños in einem
Privathaus im Viertel Siboney, Stadtbezirk Playa, wo er zur Miete wohnte,
festgenommen. Er war am 6. Januar 2002 aus Jamaika kommend in das Land
eingereist, wobei er einen venezolanischen Reisepaß auf den Namen Alberto Pinto
Jaramillo verwendete.
Ab dem 31. Januar hatte man bereits über die
Kooperationsmechanismen mit einigen Antidrogen-Behörden der Region
Informationen über die Präsenz von Bustamante Bolaños in unserem Land erhalten,
einer Person, die schwerwiegenden Anschuldigungen ausgesetzt ist, in Verbindung
zum Drogenhandel in der Region zu stehen.
Über die erwähnten Mechanismen konnte man unter anderen
ermitteln, daß Bustamante Bolaños Verbindungen zu einer wichtigen Bande von
Drogenhändlern aus Bahamas unterhält und daß er vor etwa zehn Jahren aus einem
Gefängnis in Santa Marta, Kolumbien, geflohen war, wo er eine Strafe wegen
Geldwäsche absaß. Auf gleiche Weise wurde in Erfahrung gebracht, daß er von der
Antidrogenbehörde der Vereinigten Staaten (DEA) wegen seiner Verwicklung in die
Einschleusung von Drogen in die USA gesucht wird.
Zusätzlich erfuhr man von Informationen, die besagten,
daß diese Person ebenfalls von den US-Behörden wegen der Flucht aus einem
Bundesgefängnis in Alabama gesucht wird, wo er eine Haftstrafe wegen Geldwäsche
und Kokainhandels absaß, neben seiner Verwicklung in einen bedeutenden Fall von
Drogenhandel, der zur Zeit von der DEA untersucht wird und bei dem es um die
Einschleusung von Kokain in die USA von Jamaika aus geht.
Zusammen mit Bustamante wurde Roberto Lewis verhaftet,
ein Staatsbürger der Bahamas, der ebenfalls schwerwiegenden Beschuldigungen
hinsichtlich einer Verwicklung in den Drogenhandel ausgesetzt ist.
Beide Drogenhändler sind weiterhin in Haft, es wurde ein
Verfahren gegen sie eröffnet und sie werden des Drogenhandels und der
Dokumentenfälschung beschuldigt.
Die Ermittlungen werden aufgrund der Schwere des Falles
mit großer Strenge fortgesetzt. Die diesen zwei Personen zur Last gelegten
Delikte sind, wie unser Volk weiß, klar im kubanischen Strafgesetzbuch
definiert, in dem die härtesten Strafen für Delikte im Zusammenhang mit dem
Drogenhandel vorgesehen sind.
Andererseits übergaben die kubanischen Behörden der
US-Regierung am 12. Januar dieses Jahres in einer Geste des guten Willens, die
klar und ernsthaft die Bereitschaft unserer Regierung beweist, mit allen
Ländern bei der Bekämpfung des Drogenhandels zusammenzuarbeiten, den US-Bürger
Jesse James Bell, der sich auf der Flucht vor der US-amerikanischen Justiz
befand und 15 Anklagepunkten beschuldigt wurde, die direkt oder indirekt mit
dem Drogenhandel in den Vereinigten Staaten in Verbindung standen.
Bell war in unserem Land seit dem 10. Oktober 2001 in
Haft, als bei seiner Ausreise aus Kuba entdeckt wurde, daß er mit einer
falschen Identität unterwegs war. Unsere Behörden informierten sofort die
US-Interessenvertretung in Havanna über die Verhaftung dieser Person.
Am 19. Oktober 2001 beantragten die US-Behörden mittels
der diplomatischen Note 573, die unserem Ministerium für Auswärtige
Angelegenheiten von der US-Interessenvertretung in Havanna vorgelegt wurde,
offiziell die Übergabe des Verhafteten. Unsere Regierung entschied, auf diesen
Antrag positiv zu antworten, nachdem eindeutig festgestellt worden war, daß
Bell in keinerlei illegale Aktivität innerhalb des Landes verwickelt war.
Die Übergabe dieser Person an die Behörden der DEA stellt
eine Ausnahme dar, denn trotz des bekundeten Willens und der Vorschläge der
kubanischen Seite existiert kein Kooperationsabkommen zwischen den Regierungen
Kubas und der USA im Bereich des Kampfes gegen den Drogenhandel, weshalb unsere
Regierung keinerlei Verpflichtung hatte, den erwähnten Verbrecher zu übergeben.
In diesem Sinne ist es wichtig hervorzuheben, daß der
Abteilungsleiter für Nordamerika unseres Außenministeriums, Rafael Dausá, dem
Leiter des Kuba-Büros des State Department am 29. November 2001 ein Memorandum
übergab, das die an die US-Regierung gerichteten Vorschläge der kubanischen
Regierung enthielt, um zu einem Abkommen im Bereich der Migration bei der
Bekämpfung der illegalen Auswanderung und des Menschenhandels zu kommen, zu
einem Kooperationsabkommen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Rauschgift
und psychotropischen Substanzen und zu einem bilateralen Kooperationsprogramm
bei der Bekämpfung des Terrorismus. Der Vorschlag eines Abkommens über
Migrationsangelegenheiten war den US-Behörden bereits seit September 2000
vorgelegt worden.
Bereits im Jahr 1999 sagte der Comandante en Jefe Fidel
Castro bei der Zentralveranstaltung zum 26. Juli in der Provinz Cienfuegos,
nachdem er die Aktivitäten unseres Landes im Kampf gegen den Drogenhandel
erläutert hatte, und unter Bezugnahme auf sein Gespräch mit dem bedeutenden und
angesehenen republikanischen Senator Arlen Specter, der Kuba in Juni besucht
hatte, wortwörtlich, daß „..drei
mögliche Arten der Kooperation festgelegt werden könnten: eine bescheidene
Kooperation, eine größere und wirksamere Kooperation oder eine integrale
Kooperation.“
[...]
„Ich bitte Sie, die höchsten Behörden Ihres Landes zu
fragen, welches Niveau der Kooperation sie wünschen: ob sie das aktuelle Niveau
wollen, ein höheres Niveau oder ein totales Niveau. Ich sage schlicht und
einfach, daß wir zu jeder dieser Kooperationsformen bereit sind.“
Einige Tage später, bei einer ähnlichen Veranstaltung in
Matanzas, sprach der Comandante en Jefe ebenfalls über das Thema der über
vierzig Jahre hinweg von den USA gegen Kuba geförderten illegalen Emigration,
den Cuban Adjustment Act, die zahlreichen Menschenleben, die dieser das Last
gekostet hat, und die Notwendigkeit, eine Lösung für dieses schwerwiegende
Problem zu suchen.
Während der letzten in Havanna stattfindenden
Gesprächsrunde über Migrationsfragen zwischen Kuba und den USA am 3. Dezember 2001
übergab der Genosse Ricardo Alarcón, Präsident der Nationalversammlung der
Volksmacht und Leiter der kubanischen Delegation bei diesen Gesprächen, der bei
diesem Treffen anwesenden US-amerikanischen Gegenseite erneut die drei
Vorschläge über ein Abkommen in den Bereichen Immigration, Kampf gegen den
Drogenhandel und Kampf gegen den Terrorismus. Die US-amerikanische Delegation
brachte zu jenem Zeitpunkt zum Ausdruck, daß sich die besagten Vorhaben
außerhalb des Rahmens der Migrationsgespräche befänden, wobei sie vorschlugen,
die selben auf den zwischen beiden Ländern festgelegten diplomatischen Kanälen
vorzubringen.
In Anbetracht dieser Vorschläge übergaben am 12. März
2002 das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und die Kubanische
Interessenvertretung in Washington auf offizielle Weise drei diplomatische
Noten an die US-Interessenvertretung in Havanna bzw. das State Department der
Vereinigten Staaten, in denen die Texte der Vorschläge für Abkommen über diese
wichtigen Themen angefügt waren.
In Anbetracht des möglichen gegenseitigen Nutzens der
Abkommen in den Bereichen Migration, Kampf gegen den Drogenhandel und Kampf
gegen den Terrorismus bestätigt das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten
die totale Bereitschaft der Regierung Kubas, über die besagten Abkommen mit der
Regierung der Vereinigten Staaten zu verhandeln und diese zu unterzeichnen.
Die US-Administration hat jetzt die Möglichkeit zu
beweisen, daß sie wirklich bereit ist, mit Ernsthaftigkeit und ohne das Anlegen
von zweierlei Maß diesen schwerwiegenden Übeln der Menschheit zu begegnen.
Es liegt in den Händen der US-Regierung, vor der
US-amerikanischen und der Weltöffentlichkeit zu beweisen, daß sie fähig ist,
armselige Interessen kleiner antikubanischer Gruppen beiseite zu lassen und die
wahren Interessen ihres Volkes zu verteidigen.
Die Vereinigten Staaten haben das Wort.
Havanna, 17. März 2002
Ich muß zu dieser Erklärung des Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten bezüglich des verhafteten Kolumbianers Rafael Miguel
Bustamante Bolaños noch hinzufügen, daß dieser bis zu diesem Zeitpunkt seine
Beteiligung a mehr als 12 Drogenoperationen gestanden hat, bei einigen von
denen zwischen 800 und 1 500 Kilogramm Kokain transportiert wurden. Er sagte,
der Transport würde hauptsächlich mit Schnellbooten durchgeführt, obgleich er
auch erwähnte, Operationen auf dem Post- und Luftweg abgewickelt zu haben,
wobei moderne Tarnmethoden angewandt wurden; die Droge aufgelöst in Ölfässern,
versteckt im Getriebe von Autos und imprägniert unter anderem in Papierblättern
und Kleidungsstücken.
(Es werden kurze Bilder zum Thema ausgestrahlt)
Diese Erklärung unseres Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten hat ein unmittelbares Echo bei den
Nachrichtenagenturen und Fernsehsendern, die in unserem Land Korrespondenten
haben.
Ich habe hier eine Kopie der Agenturmeldungen von
Notimex, mit der Überschrift: „Kuba übergibt als Geste des guten Willens
Drogenhändler an die Vereinigten Staaten.“
Die Nachrichtenagentur AFP meldet: „Neue Geste des
guten Willens von Kuba gegenüber den USA.“
Eine andere Agenturmeldung, diesmal von EFE,
lautet: „Die kubanische Regierung kündigte heute die Verhaftung in Havanna
eines wichtigen kolumbianischen Drogenhändlers und die Auslieferung in die USA
eines anderen Drogenhändlers mit US-Staatsbürgerschaft an“, und berichtet über
die Vorschläge, die am vergangenen 12. März der US-Regierung übergeben wurden.
Eine andere Agenturmeldung von AFP spricht von der
Übergabe Kubas des US-Amerikaners Jesse James Bell, der vor der US-Justiz auf
der Flucht war, an die Vereinigten Staaten, und bezieht sich auf die Erklärung,
als sie von den Vorschlägen spricht über die drei Abkommen im Bereich der
Migration, bei der Kooperation zur Bekämpfung des illegalen Handels mit
Rauschgift und psychotropischen Substanzen und beim Kooperationsprogramm beim
Kampf gegen den Terrorismus, die am 29. November 2001 übergeben wurden.
Auch der Fernsehsender BBC übertrug heute eine
Reportage, die auch auf seiner Internetseite zu finden ist, mit dem Titel: „Drogenhändler
fällt in Kuba“, und es wird diese Erklärung des Ministeriums für Auswärtige
Angelegenheiten bekanntgegeben.
Die Nachrichtenagentur AFP sendete eine dritte
Meldung am heutigen Tag, in der die Verhaftung des kolumbianischen Bürgers
Rafael Miguel Bustamante Bolaños angekündigt wird, der Verbindungen zu einer
Bande von Drogenhändlern der Bahamas unterhält und vor der Justiz seines Landes
und der USA auf der Flucht war.
Die Deutsche Presseagentur (DPA) informierte, daß
„das Außenministerium Kubas heute in Havanna die Verhaftung de Kolumbianers
Rafael Miguel Bustamante Bolaños bekannt gab, der als ein wichtiger
Drogenhändler angesehen wird.“
Ebenfalls berichtete DPA über die Übergabe von
Jesse James Bell an die US-Regierung, der vor der US-Justiz auf der Flucht war.
Die italienische Nachrichtenagentur ANSA
berichtet, daß „Kuba heute die Verhaftung des kolumbianischen Drogenhändlers
Rafael Miguel Bustamante Bolaños ankündigte und den US-Amerikaner Jesse James
Bell an die DEA übergab, laut einem Kommuniqué des Außenministeriums.“
Die mexikanische Nachrichtenagentur Notimex
berichtet, daß „Kuba einen Drogenhändler als Geste des guten Willens an die USA
übergab.“
Und eine andere Agenturmeldung, auch von Notimex,
lautet: „Kuba beabsichtigt, drei bilaterale Abkommen mit den USA
abzuschließen.“
Das sind die ersten Reaktionen, die uns hier über
diese wichtige Erklärung unseres Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten
vom heutigen Tag erreicht haben, in der, ich wiederhole, die Festnahme eines
wichtigen Drogenhändlers kolumbianischer Herkunft in unserem Land
bekanntgegeben wird, ebenso wie die als außergewöhnliche Geste angesehene
Übergabe eines sich vor der US-Justiz auf der Flucht befindlichen Mannes, der
ebenfalls mit dem Drogenhandel in Verbindung steht und in unserem Land
festgenommen wurde, und, nun gut, die Vorschläge, die zu verschiedenen
Zeitpunkten an die US-Behörden übergeben wurden, um drei Kooperationsabkommen
mit der Regierung Kubas im Bereich der Migration, beim Kampf gegen den
Drogenhandel und bei der Bekämpfung des Terrorismus.
Das Thema des Drogenhandels, das eines derer
darstellt, die in der Erklärung des Außenministeriums breiten Raum einnimmt -
wo außerdem zwei konkrete und wichtige Fälle kubanischer Operationen bei der
Bekämpfung des Drogenhandels aus den letzten Monaten genannt werden -, ist auch
eines der Themen, die der US-Regierung vorgelegt wurden, um eine Kooperation
zwischen beiden Ländern herzustellen.
Die Bekämpfung des Drogenhandels ist ein Thema,
das immer von der Revolution seit ihren Anfängen angesprochen wurde. Es war
eines der Übel, dem die siegreiche Revolution begegnete und das heute weiterhin
das Objekt einer besonderen Aufmerksamkeit durch unsere revolutionären Behörden
ist.
Ich möchte, daß Oberst Oliverio Montalvo, der als
Leiter der Nationalen Antidrogenbehörde fungiert, unserem Volk hinsichtlich
dieses Themas erklärt, welche die Hauptaktionen sind, die die Regierung unseres
Landes bei der Bekämpfung des Drogenhandels durchgeführt hat, besonders im
letzten Jahrzehnt, wo sich das Thema des Handels mit Drogen und
psychotropischen Substanzen vervielfältigt hat und angewachsen ist.
Oliverio
Montalvo.- Danke, Randy.
Der entschiedene Kampf der Kubanischen Revolution
gegen das Phänomen der Drogen war in diesen 43 Jahren stets präsent, aber er
hat auch einen historischen Vorläufer, der seit dem Befreiungskampf in der
Sierra Maestra gültig ist.
Es gibt ein historisches Dokument, das vielleicht
nicht genügend bekannt ist, nämlich die Anordnung Nr. 6 für die zivile
Verwaltung des befreiten Gebietes, wo sich die Revolution bereits dafür
aussprach, diesem Phänomen zu begegnen.
Ich werde nur einen der Rechtsgründe kommentieren,
der wie folgt lautet:
„Die Rebellenarmee, die in einen Kampf auf Leben
und Tod gegen die Armee der Diktatur verwickelt ist, hatte keine zweckmäßigen
Maßnahmen zur Beseitigung dieses sozialen Übels in den Gebiete treffen können,
die sie noch nicht wie vollständig dominierte, wie dies heute der Fall ist nach
der siegreichen Schlacht gegen die letzte Offensive der Tyrannei, die ihr jetzt
das Ergreifen dieser Maßnahmen ermöglicht.“
Dieses Dokument, das am Ende die Unterschrift des
Comandante en Jefe trägt, bezeugt die seit dieser Epoche unternommenen
Anstrengungen, um auch nur die geringste Ausdrucksform von Drogen zu bekämpfen.
Im jetzigen Jahrzehnt betrifft uns dieses Phänomen
– wie bereits gesagt wurde – auf komplexe Weise, zunächst aus dem Grund, weil
es eine externe Komponente hat: Kuba ist kein Land, das Drogen produziert, Kuba
ist kein Drogen-Transitland, Kuba ist keine Nation, wo es einen Markt für
Drogen gibt. Aufgrund unserer geographischen Eigenschaften und der Lage des
Landes auf dem Weg der wichtigsten Routen von den Produzentenländern zu
wichtigen Konsumpolen auf der Welt sind wir durch dieses Phänomen des
internationalen Drogenhandels betroffen (Es wird eine Karte Kubas mit den
wichtigsten betroffenen Zonen gezeigt).
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sagen wir, daß
diese roten Linien die konstante Bewegungen von Schnellbooten in unseren Hoheitsgewässern
anzeigen, um Drogen von nahegelegenen Punkten zu mittleren Punkten zu bringen,
mit dem Endziel Vereinigte Staaten; daß sich auf dem Luftkorridor im extremen
Osten von Las Nuevas Flugzeuge von Drogenhändlern bewegen, die in unseren
Luftraum eindringen, eine zusätzliche Gefahr für die Luftfahrt heraufbeschwören
und Abwürfe im Norden der in Mittel- und Ostkuba gelegenen Provinzen
durchführen (besonders in Las Tunas und Camagüey).
Die Meeresströmungen bewegen die Drogen, die das
Ergebnis dieser Operationen sind, von Osten nach Westen und zwingen zu einer
gewaltigen Anstrengung, sie einzusammeln und zu verhindern, daß, wie bereits
gesagt wurde, skrupellose Elemente sich dieser Drogen bemächtigen, mit der
Absicht, sie danach zu verkaufen.
Das sind die reellen Phänomene, die uns betreffen.
Sähen wir einige der Daten aus der letzten Zeit,
verstünden wir, wie man, ohne in viele Details einzudringen, darauf verweisen
kann, daß der politische Wille und die Transparenz des Landes durch die
konkreten Tatsachen belegt sind.
Im Jahrzehnt von 1991 bis 2000 haben die
kubanischen Behörden, selbstverständlich mit der entschiedenen Unterstützung
der Bevölkerung, und besonders von einfachen Fischern und Bewohnern dieser
Zonen, 65 439,86 Kilogramm Drogen sichergestellt, was einen Eindruck von der
gewaltigen Anstrengung verleiht.
Wenn wir uns für das letzte Jahrfünft die Zahlen
für Kokain und Marihuana ansehen, was die hauptsächlichen Drogen sind, die
beschlagnahmt wurden – dies hat seinen Grund in der Eigenschaft dieser
Operationen, die sich um das Land herum bewegen -, dann ergibt dies ein
Gesamtgewicht von 42 516,33 Kilogramm. Wir sprechen von 42 Tonnen Kokain und
Marihuana. Diese Tonnen, die Kuba beschlagnahmt hat, waren in ihrer
überwiegenden Mehrheit für den Markt der Vereinigten Staaten bestimmt, um
Jugendliche und Heranwachsende zu vergiften.
In dieser selben Etappe von 1997 bis 2001 können
wir darauf hinweisen, daß unsere Behörden 190 Ausländer festgenommen haben, 141
von ihnen auf Flughäfen und 49 an der Meeresgrenze, aufgrund von Aktivitäten im
Zusammenhang mit dem internationalen Drogenhandel. Auf sie alle wurde die
revolutionäre Justiz angewandt.
Das sind einige Elemente der historischen
Vorläufer und der Entwicklung bezüglich des Phänomens der Drogen in der letzten
Zeit.
Randy
Alonso.- Oliverio, Sie sprachen davon, daß sich der
Drogenfluß, der in unserem Land bekämpft wurde, hauptsächlich auf die USA
richtet, und wir wissen, daß dies ein Übel ist, das der US-amerikanischen
Gesellschaft Schaden zufügt.
Bei dieser Anstrengung der kubanischen Behörden
zur Bekämpfung des Drogenhandels und dafür, daß unser Staatsgebiet nicht zu
einer Station auf der Drogenroute in Richtung USA wird, welche Schritte wurden
von unseren Behörden unternommen, und welche Zusammenarbeit gab es mit den
US-Behörden bei diesem Kampf gegen den Drogenhandel, der einen Mißstand
darstellt, der sich heutzutage gegen die ganze Welt richtet?
Oliverio
Montalvo.- Es ist nicht überflüssig, die Position der
Revolution in den Worten unseres Comandante en Jefe vom 26. Juli 1999 in
Cienfuegos zu wiederholen. Vorher und nachher haben die kubanischen Behörden
ihre totale Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, mit jeglichem Land
zusammenzuarbeiten, unter dem Umstand, der festgelegt ist durch die internationalen
Normen des gegenseitigen Respekts und des Respekts vor der Integrität und
Souveränität, aber mit völliger Transparenz und mit einer Anstrengung, trotz
der wirtschaftlichen Beschränkungen das Land mit technischen Mitteln und der
Ausbildung auszustatten, die die Einheiten benötigen, um die angemessenen
Bedingungen zur Durchführung dieser Aufgabe zu haben.
Auf zusammenfassende Weise möchten wir uns auf eine kurze von erstellte Chronologie beziehen, die den Zeitraum von 1991 bis heute umfaßt und von der wir glauben, daß sie für sich allein spricht, da es eine Reihe von Tatsachen gibt, die bisher nicht allgemein bekannt waren und die vor den US-Behörden zu einem so frühen Zeitpunkt wie 1991 diese Bereitschaft der kubanischen Regierung offenlegten:
Am 15. und 16. Juli 1991 gab es in Havanna
Gespräche mit Beamten der DEA, der US-Küstenwache, der US-Zollbehörde und der
US-Interessenvertretung im Zusammenhang mit der Operation Tenaza, die mit Unterstützung
der Revolutionären Streitkräfte durchgeführt wurde, um den Drogenhandel
an der Nordküste, vor allem im Osten des Landes, zu bekämpfen, und als deren
Ergebnis drei Gruppen von Drogenhändlern verhaftet und 507 Kilogramm Kokain
sichergestellt wurden.
Es wurden der US-amerikanischen Seite Fototafeln
von den beschlagnahmten Drogen und den Verhafteten, kriminalistische
Untersuchungsberichte und 59 Proben des sichergestellten Kokains übergeben,
jede von ihnen mit einem Gewicht von 5 Gramm.
Am 27. April 1992 stoppten unsere Einheiten mit
Hilfe eines Hinweises der Küstenwache ein unter US-amerikanischer Flagge
fahrendes Boot namens Janaken, und
dessen Besatzungsmitglieder wurden festgenommen, die durch die USA abgeurteilt
wurden.
Am 18. September 1993 wurden der DEA auf dem
Internationalen Flughafen „José Martí“ zwei in den USA lebende Bürger
kubanischer Herkunft, die in der Nähe unserer Küste von Einheiten der
Küstenwache festgenommen worden waren. Das war das erste Mal in diesem
Jahrzehnt, daß auf diese Weise verfahren wurde.
Am 30. November 1993 baten die USA um Beweise
hinsichtlich eines gescheiterten Abwurfs von Kokain in der Provinz Villa Clara.
Der DEA wurden auf dem Internationalen Flughafen „José Martí“ 24 Proben von je
5 Gramm übergeben, mit der Beschreibung der Bündel, der Fotoplatte und dem
entsprechenden Bericht der Gutachter.
Am 3. Juli 1995 wurde ausgehend von einem Hinweis
der US-Küstenwache über eine angebliche Ladung von 2 300 Kilogramm Drogen an
Bord des Motorschiffes Marshall eine
tiefgreifende und detaillierte Durchsuchung vorgenommen, die ohne Ergebnis
blieb. Von diesem Einsatz wurde ein Video erstellt, das man den US-Behörden
übergab.
Zwischen Oktober 1996 und Juni 1997 wurden die
Aktionen des unter honduranischer Flagge fahrenden Schiffes Li Merick durchgeführt, das unter
Einsatz des Lebens unser Einheiten der Küstenwache aufgebracht wurde. Es wurde
dann eine komplexe Durchsuchung durchgeführt, als deren Ergebnis insgesamt 6
617,4 Kilogramm Kokain gefunden wurden.
Randy
Alonso.- Das ist
ein Fall, von dem ich glaube, Oliverio, daß er beweise kann, wie diese
Anstrengung verlief, um eine Zusammenarbeit zu erreichen, und um die
Kooperation aufzuzeigen, welche die kubanischen Behörden geleistet haben, um
einen Fall wie diesen aufzuklären, was bei der Bekämpfung des Drogenhandels
bedeutsam war.
Oliverio
Montalvo.- Ohne Zweifel stellte dieser Fall einen wichtigen
Schritt dar, weil zudem - eben genau auf Einladung der kubanischen Behörden –
in Kuba gemeinsam mit unserem Personal der verschiedenen Einheiten des
Innenministeriums und des Zolls bei diesen Untersuchungen und späteren
Aktivitäten Personal der DEA, der US-Küstenwache und des Justizministeriums
beteiligt war; außerdem wurde 11 Anwälten der Verteidigung die Möglichkeit
gegeben, das Land zu besuchen, sich mit unseren Funktionären zu treffen und aus
erster Hand alle Informationen bezüglich dieses Falles zu erhalten.
Die kubanischen Behörden übergaben nicht nur die 6
617,4 Kilogramm Kokain, sondern auch die offiziellen Dokumente, die Fototafeln,
alles, und danach nahmen Offiziere des Innenministeriums und Mitarbeiter der
Küstenwache am Prozeß in den USA als Zeugen teil. Das ist ein Fall, der bei
einem konkreten und bedeutenden Tatbestand den politischen Willen und die
Entscheidungskraft Kubas in diesem Sinne beweist.
Am 22. Januar 1998 kam es zu einem Treffen mit
Charles Rangel, US-amerikanischer Kongreßabgeordneter der Demokratischen Partei
für den Bundesstaat New York, bei dem ebenfalls über die Ergebnisse bei der
Drogenbekämpfung in Kuba gesprochen wurde und man Informationen darüber gab.
Am 3. August 1998 kam es zu einem offiziellen
Treffen mit Alfred Cumins und Donald Mitchell, Berater des Geheimdienstkomitees
des US-Senats, denen ebenfalls Informationen über die Anstrengungen und
Ergebnisse des Landes bei der Drogenbekämpfung gegeben wurde.
Am 21. Juni 1999 kam es zu offiziellen Gesprächen
zwischen Delegationen beider Seiten, wobei die Verbesserung der Kooperation bei
der Drogenbekämpfung behandelt wurde,
Im Mai 2000 übernimmt Peter Brown,
Verbindungsoffizier der Küstenwache, sein Amt in der US-Interessenvertretung,
und zwar als Ergebnis des vorherigen Treffens, das ich ansprach.
Am 8. August wird eine Rundfahrt an der Nordküste
samt vorgelagerten Inseln der Provinzen Camagüey, Ciego de Avila, Villa Clara
und Matanzas unternommen, an der Abteilungsleiter des Innenministeriums und der
erwähnte Verbindungsoffizier Peter Brown teilnahmen und in deren Verlauf man
vor Ort die Anstrengung des Landes und die ergriffenen Maßnahmen feststellen
konnte, um mit Entschiedenheit jedem Phänomen des Drogenhandels und auch der
Aktivitäten im Zusammenhang mit dem illegalen Menschenhandel, dem Terrorismus
und der Seerettung zu begegnen.
Am 7. Dezember 2000 kam es zu einem Treffen mit
Peter Brown, um Harry Schmidt vorzustellen, den neuen Verbindungsoffizier der
Küstenwache.
Am 1. Februar wird ein Treffen mit Patricia Murphy
abgehalten, Konsulin der US-Interessenvertretung in Havanna, an dem der
erwähnte Verbindungsoffizier Harry Schmidt teilnimmt. Bei diesem Gespräch wird
der Fall von zwei kubanischen Emigranten behandelt, die beide in den USA wohnen
und deren Auslieferung die Vereinigten Staaten fordern, da sie sich zu diesem
Zeitpunkt in Kuba aufhalten und wegen des Besitzes und dem Versuch des Handels
mit Kokain vor den US-Marshalls auf der Flucht sind.
Am 9. und 10. Februar 2001 wird in Camagüey,
Granma und Guantánamo eine Rundfahrt durch Zonen und zu Einheiten zur
Bekämpfung des internationalen Drogenhandels veranstaltet, an der Harry
Schmidt, der Verbindungsoffizier bei der US-Küstenwache, gemeinsam mit Chefs
des Innenministeriums teilnimmt.
Vom 11. bis 16. Februar besucht eine Delegation
des US-Zentrums für Information über die Verteidigung unser Land, mit der
ebenfalls über dieses Thema gesprochen wird.
Am 2. März 2001 gab es ein Treffen mit Fulton Amstron
und William Heaten, Analytiker der US-Regierung, bei dem man ebenfalls über ihr
Interesse an der Evaluierung der Situation des Drogenhandels in der Karibik und
im Umkreis Kubas, sowie über die bilateralen Beziehungen sprach.
In dieser Akte fahren wir fort und vom 11. bis 13.
Mai 2001 wird ausgehend von den Interessen des Vertreters der Küstenwache eine
vollständige Durchsuchung des unter panamaischen Kennzeichen fahrenden
Motorschiffes Thadee Express
vorgenommen, wobei die Ergebnisse negativ waren.
Am 30. Mai 2001 kommt es zu einem Treffen mit dem
US-Kongreßabgeordneten Tim Roemer vom Ausgewählten Geheimdienstausschuß des
Repräsentantenhauses, wo ihm eine Mappe mit der Ansprache des Comandante en
Jefe vom 26. Juli 1999 in Cienfuegos übergeben wird, eine Karte mit den vom
Drogenhandel betroffenen Zonen, offizielle Statistiken des Jahres 2000 und ein
Video über „Die Bekämpfung des internationalen Drogenhandels im Meereskanal“.
Vom 27. bis 29. August 2001 nimmt der
Verbindungsoffizier der US-Küstenwache in Havanna gemeinsam mit einem
multidisziplinären Team – unter anderem zusammengesetzt aus dem Fachpersonal
der Küstenwache und der Zollbehörde – an der Durchsuchung des unter
bolivianischer Flagge fahrenden Schiffes Anisia
teil, das in Puerto Padre in der Provinz Las Tunas aufgebracht wurde, und
zwar ausgehend von Informationen der Vereinigten Staaten. Bei der Durchsuchung
wurde nichts gefunden.
Am 18. Oktober 2001 wurde, ausgehend von einer
Note der US-Interessenvertretung in Havanna, die Präsenz von Jesse James Bell
in Kuba bestätigt, der verhaftet worden war.
Am 4. Dezember wird die Genehmigung der
US-Interessenvertretung für das Kubanische Außenministerium übermittelt, um
Geräte der Typen Lonscan und Sabre 2000 einzuführen, und zwar zum Gebrauch des
erwähnten Verbindungsoffiziers der Küstenwache.
Am 3. Januar 2002 kam es zu einem Kontakt mit dem
Senator Arlen Specter, unter Leitung unseres Justizministeriums, wobei
ebenfalls das Thema des Drogenhandels besprochen wurde.
Am 7. Januar 2002 kommt es zu einem Treffen mit
der US-amerikanischen Delegation, die sich aus den folgenden demokratischen
Kongreßabgeordneten zusammensetzt: William Delahunt, Abgeordneter für den
Bundesstaat Massachusetts; Vic Snyer, für Arkansas; Hilda Solis, für
Kalifornien; William Clay, für Missouri; Phillip Peters, Vizepräsident des
Lexington-Instituts; Saly Grooms Cowall, Präsident der Kuba-Politikvereinigung;
und Dana Broocks, Assistentin von Jo Ann Emerson, republikanische
Kongreßabgeordnete für Missouri, die nicht anwesend war. Ihnen wird ebenfalls
eine detaillierte Information über die Anstrengungen und Ergebnisse des Landes
bei der Drogenbekämpfung zur Verfügung gestellt, und man bezog sich auf eine
Fall, „Gallegos“, im Zusammenhang mit zwei spanischen Staatsbürgern, die ausgehend
von einem Gemeinschaftsunternehmen mit einer kubanischen Firma mit Drogen
handelten.
Am 12. Januar entscheiden die kubanischen
Behörden, der Bitte der US-Regierung hinsichtlich Jesse James Bells
nachzukommen und den US-Behörden wird außerdem auf dem Flughafen „José Martí“
eine Mappe mit Dokumenten übergeben, die das Ergebnis des Ermittlungsprozesses
und der Migrationsformalitäten waren, ein vom Amt für Immigration und
Ausländerangelegenheiten erstellter Bericht bezüglich der Identität des US-Amerikaners
und der Reisepaß, der bei ihm beschlagnahmt wurde.
Am 2. März 2002 kommt es zu dem Treffen mit den
Generälen Barry McCaffrey und Charles Wilhelm, beide im Ruhestand, bei dem der
Verbindungsoffizier Harry Schmidt zugegen war und wo der Leiter der Kubanischen
Küstenwache eine detaillierte Erläuterung bezüglich der Operation „Aché II“
abgab.
Am 8. März 2002 hielt der Verbindungsoffizier der
US-Küstenwache eine praktische Vorführung des Geräts vom Typ Sabre-2000 für die
Entdeckung von Drogen ab.
Am 5., 6., 12. und 13. März 2002 kommt es zu
verschiedenen Treffen mit dem erwähnten Verbindungsoffizier, um über den Fall
der Verhafteten zu sprechen, die in der Erklärung des Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten erwähnt werden, welche im Zentralorgan der
Kommunistischen Partei, Granma,
veröffentlicht wurde.
In diesem erwähnten Zeitraum, von 1991 bis zum 13.
März 2002, kam es zu 57 persönlichen Kontakten mit US-amerikanischen
Funktionären und Persönlichkeiten; ihnen wurden sechs Fototafeln, offizielle Dokumente
unserer Kriminallabore, 27 Dokumente verschiedener Art, 9 Videos und 6 617,4
Kilogramm Kokain übergeben, und zusätzlich dazu 59 Proben in Fläschchen von je
5 Gramm.
Meiner Ansicht nach sprechen die Tatsachen für
sich und sind ein unanfechtbarer Beweis für die Position Kubas und den Willen,
zu einer vollständigen Kooperation zu gelangen, wenn sich die US-Behörden dafür
entscheiden.
Randy
Alonso.- Sie sprachen vom Begriff Kooperation und es ist
eindeutig, daß man zur Bekämpfung eines solchen anwachsenden und bedeutenden
Phänomens wie dem Drogenhandel die Kooperation vieler Länder benötigt.
Kuba befindet sich in der Karibik, einem
Drogentransit-Gebiet, und offensichtlich benötigt man die Kooperation vieler
Länder in dieser Region. Sogar in der Erklärung selbst – um sie mit ihrem
korrekten Begriff zu nennen – des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten,
die heute bekanntgegeben wurde, heißt es, daß die Verhaftung des
kolumbianischen Staatsbürgers Miguel Bustamante Bolaños auch das Ergebnis der Kooperation
mit anderen spezialisierten Diensten anderer Länder, die bei der Verhaftung
dieser Person mitwirkten, und deren Informationen war.
Welche Art von Kooperation existiert mit anderen
spezialisierten Diensten der Region und auf internationaler Ebene.
Oliverio
Montalvo.- Ja, Randy.
Unsere Nation hat 29 Regierungsabkommen
unterzeichnet und bei jedem von ihnen gibt es eine für den Austausch bestimmte
Einsatzbehörde; doch zusätzlich dazu arbeiten wir mit 12 weiteren Diensten aus
Ländern mit, mit denen wir keine Regierungsabkommen abgeschlossen haben.
In Kuba gibt es eine offizielle Repräsentation des
spanischen und des französischen Innenministeriums, die als Hauptmissionen die
Antidrogen-Kooperation mit unseren Behörden haben, und es gibt Verbindungen mit
in anderen Ländern tätigen Verbindungsoffizieren aus Italien, Großbritannien,
Kanada, Deutschland und Holland.
Wenn wir eine kurze Bilanz dessen ziehen, was die
operative Zusammenarbeit im Jahr 2001 bedeutete, müßten wir sagen, daß es
Arbeitstreffen und intensive Gespräche gab mit Repräsentanten der Verbindungen
von Holland, Italien, Kanada und Großbritannien, mitv dem Innenattaché Spaniens
in Kuba und mit dem Vertreter des Kooperationsdienstes im französischen
Innenministerium.
Wir hatten den Besuch des Leiters der
Zentralabteilung für die Antidrogen-Dienste Italiens, mit dem wir ausführlich
bei der Einschätzung der gegenseitigen Kooperation zusammenarbeiteten.
Der Informationsaustausch mit den Partnerdiensten,
der sich auf 467 übermittelte Botschaften in nur einem Jahr belief, erlaubte
die Durchführung einer Reihe von Ermittlungen in bezug auf Ausländer, die unser
Land besuchten und im Verdacht standen, in den Drogenhandel verwickelt zu sein.
Dies bedeutete eine Erhöhung der Qualität und der Wirksamkeit dieser Kontakte.
Es gab Gespräche mit Delegationen und
Regierungsbeamten aus Großbritannien, Venezuela, Frankreich, USA, Mosambik und
vom UN-Regionalbüro für Weiterbildungsprojekte der Karibik. Bei allen diesen
Gesprächen wurde eine ausführliche und detaillierte Information über die
Anstrengungen des Landes bei der Drogenbekämpfung, -behandlung und –vorbeugung.
Behörden der Ukraine und aus Weißrußland – Länder,
mit denen es keine solchen Kontakte gibt – haben ihr Interesse am Thema der
Antidrogen-Kooperation und diesbezüglicher Treffen zum Ausdruck gebracht.
Auf den Bahamas wurde das zweite Bilaterale
Treffen über das Thema der Antidrogen-Kooperation mit dieser Nation
veranstaltet, und in Kuba gab es ähnliche Treffen mit Delegationen aus
Argentinien, Brasilien und Portugal.
Auf Bitten der Abteilung für Auswärtige
Beziehungen des Ministeriums der Revolutionären Streitkräfte wurde für die in
Kuba akkreditierten ausländischen Militärattachés ein Vortrag über die Politik
der Drogenbekämpfung und die dabei erzielten Ergebnisse abgehalten.
Am Internationalen Tag des Kampfes gegen die
Drogen kam es im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zu einer
Veranstaltung mit einer Gruppe von Botschaftern, denen ebenfalls Informationen
über dieses Thema dargeboten wurden.
Kuba nahm am 11. Treffen der Leiter der für die
Bekämpfung des illegalen Handels mit Drogen zuständigen nationalen
Institutionen teil, das 2001 in Panama stattfand, und man nutzte ebenfalls die
Gelegenheit, das Bilaterale Treffen Kuba-Panama abzuhalten.
Zu Beginn des Jahres besuchte der
Interpol-Generalsekretär Ronald Noble unser Land; im Jahr 2001 hatte uns Herr
Jesús Espigares, der Präsident dieser Institution, besucht.
Kuba, das seit 1952 Mitglied von Interpol ist,
arbeitet aktiv in dieser Organisation mit. Wir unterhalten Verbindungen zu 78
nationalen Büros von Interpol.
Von 1999 bis 2001 wurden 1 527 Botschaften über
verschiedene Themen mit dem Sekretariat von Interpol und anderen Ländern
ausgetauscht, mit denen verschiedene Aspekte besprochen wurden, einschließlich
der Drogenproblematik.
Wir haben bei der internationalen Kooperation
einige Beispiele, die wir, wenn auch nur flüchtig, gerne erwähnen möchten:
Vom 6. bis 15. November 1998 wurde ein gemeinsamer Einsatz mit Kanada durchgeführt, bei dem fünf Operationen des Drogenhandels zum Scheitern gebracht und 18 Ausländer verhaftet wurden, wobei man 53,5 Kilo Kokain und 1,3 Kilo Haschisch beschlagnahmte, und zwar ausgehend von Aktivitäten, die die Luftgrenze betrafen.
Mit Großbritannien gab es eine Zusammenarbeit bei
der Operation Maya, die zum
Aufbringen in internationalen Gewässern des Schiffes China Breeze führte, das 4 000 Kilo Kokain an Bord hatte, die es
nach dem Ablegen in Kuba später aufgeladen hatte.
Bei dieser selben Operation stellten die
britischen Behörden 4 500 Kilogramm Kokain an Bord des Schiffes Castor, und in Griechenland wurden acht
Personen verhaftet und mehr als 4 Millionen Dollar beschlagnahmt, wobei eine
Organisation tätig war, die dafür verantwortlich war, mehr als 50 000 Kilogramm
Kokain in die USA zu transportieren, und die Verbindungen zu diesen zwei
Schiffen unterhielt.
Im Juni 2001 wurde mit Bahamas der Fall „Buscado“
abgewickelt, und zwar mittels der Verhaftung in Kuba und Auslieferung der aus
Bahamas stammenden Drogenhändler Nehru Newton und Carllam Cambridge, die nach
Kuba kamen, um der Justiz ihres Landes zu entgehen, und sie standen in
Verbindung mit der Organisation von Samuel Knowles, einem der größten
Drogenhändler der Region, der zur Zeit in Haft ist und in seinem Land auf
seinen Prozeß wartet.
Mit Kolumbien, Spanien, Frankreich und Panama
wurde seit Dezember 1998 der Fall „Gallegos“ abgewickelt, ausgehend von den
Absichten der spanischen Staatsbürger José Royo Llorca und José Anastasio
Herrera, die ein Gemeinschaftsunternehmen als Tarnung gründeten, um über Kuba
Container mit Drogen von Kolumbien nach Spanien zu bringen.
Im Hinblick auf diesen Fall, über den die
Öffentlichkeit ausführlich informiert wurde, würden wir gerne anmerken, daß die
Generalstaatsanwaltschaft der Republik Kuba am 1. März 2000 Vorladungen im
Zusammenhang mit diesem Fall an das Zentrale Ermittlungsgericht Nr. 1 von
Madrid, Spanien, und an die Generalstaatsanwaltschaft Kolumbiens versandte.
Am 21. Dezember 2001 kam die Antwort aus Spanien,
die unter anderem wie folgt lautete: „Über José Anastasio Herrera Campos
erklärt das Rauschgiftdezernat von Valencia, Spanien, 1997 gegen ihn ermittelt
zu haben, weil es Informationen gab, die ihn in Verbindung brachten mit einer
wichtigen internationalen Organisation im Bereich des Kokainhandels, und es
machte ihn verantwortlich für das Verschieben von großen Geldmengen, die vom
Cali-Kartell stammten, zwecks deren Wäsche und späterer Versendung ins Ausland.
In der Erklärung des Verteidigers von Royo und
Herrera in dem Prozeß, der in Kolumbien weitergeführt wird, weist dieser darauf
hin, daß Royo Llorca in Kuba von zwei Brüdern eines genannten Uribe Arango
besucht wurde, die José Luis und Lisandro Roberto heißen. Laut Royo erwies er
Herrera Campos nur einen Gefallen, als er diese Besucher empfängt.
Herrera Campos unterhält Verbindungen zu dem
Spanier Fernándo Sánchez, bekannt als Tatú, gegen den 1996 wegen seiner
Verbindung zu einer kolumbianischen Gruppe von Drogenhändlern ermittelt wurde,
die die Drogen via Gallizien in Spanien einschleuste und sie danach in
Fahrzeugen verteilte.
Die spanischen Behörden präzisierten, es sei nicht
bekannt, daß Josefa Querol, spanische Staatsbürgerin, Ehefrau von Royo Llorca,
am 4.12.98 in Krankenhäuser in der Zone von Tarragona eingeliefert und dort
betreut worden sei, ein Motiv, das der erwähnte Royo für seine schnelle
Ausreise aus dem Land angab (ausgehend von der öffentlichen Anprangerung).
Am 28. Januar 2002 erhielt man die Antwort auf die
nach Kolumbien geschickte Vorladung, die wie folgt lautet: José Ignacio Enao
Vergara und sein Bruder Marco Antonio Alvarez Vergara, beide Kolumbianer,
Besitzer der Wechselstube J & Ros, beschuldigt wegen der Finanzierung der
Geschäftsoperationen der Firma E.I.-Caribe, die die Container zu dem
Gemeinschaftsunternehmen schickte, das Royo in Kuba gegründet hatte, erklärten
sich der Delikte des Rauschgifthandels, der Geldwäsche und der Vereinbarung von
Straftaten für schuldig, wofür sie zu 13 bzw. 12 Jahren Haft verurteilt wurden.
Enao Vergara ist wegen Drogenhandels auf der Flucht vor der US-Justiz.
Die Informationen über die Ermittlungen der
spanischen Behörden in bezug auf die Elemente in Verbindung mit dem
Drogenhandel in diesem Land, die in dieser Dokumentation aufgeführt sind,
wurden dem Anwalt bekanntgegeben, der Royo und Herrera in dem Verfahren in
Kolumbien vertritt.
Diese beantworteten Vorladungen sind ein
rechtsgültiges und öffentliches Dokument.
Unser Land findet sich nicht mit der Realität ab,
daß diese zwei Drogenhändler nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen
werden, und zudem wurden die Daten beider über INTERPOL in Umlauf gesetzt,
damit sie verhaftet und in Kuba abgeurteilt werden, wenn sie hierher geschickt
werden oder hier ankommen.
Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit
sehen wir es auch als notwendig an, wenn auch flüchtig, die Beteiligung an den
Anstrengungen Kubas bei der Ausbildung der Einheiten zu erwähnen.
Es wurden in den letzten zwei Jahren, 2000 und
2001, mehr als 35 000 Soldaten ausgebildet, und 422 Ausbilder wurden für ihre
Aufgabe vorbereitet; man erhielt Unterstützung für die Ausbildung von 169
Angehörige des Innenministeriums und der Zollbehörde, in Kursen mit
ausländischen Fachleuten als Dozenten, 138 davon in Kuba und 31 im Ausland; in
Kuba wurde vom Büro für Projekte und Ausbildung von Barabados ein Kurs erteilt,
einer Institution der Vereinten Nationen, die außerdem sechs Kurse in der
Dominikanischen Republik erteilte, an dem Personal der Zollbehörde und des
Innenministeriums Kubas teilnahm.
Wir haben in letzter Zeit wichtige Unterstützung
für diese Ausbildung der Einheiten von Seiten der Drogenabwehrbehörden
Großbritanniens, Frankreichs, Spaniens und Kanadas und von den Vereinten
Nationen erhalten. Und unsere Nationale Drogenkommission unternimmt ebenfalls
große Anstrengungen, um das gesamte Fachpersonal und im Allgemeinen Kader und
Funktionäre auszubilden, die in der einen oder anderen Weise an Aufgaben im
Zusammenhang mit Drogenvorbeugung und –behandlung teilnehmen.
Das sind die konkreten Tatsachen, unanfechtbare
Beweise für die Position Kubas, der Anstrengung für das Erreichen einer
weitreichenden nd totalen internationalen Kooperation, ohne irgendeine Art von
Manipulation, und diese Tatsachen verdeutlichen, welche in Wirklichkeit die
Aktivitäten des Landes sind, seine wichtigsten Ergebnisse und die
Prinzipienpolitik, die die Führer unserer Revolution und besonders unser
Comandante en Jefe schon seit den Zeiten vor dem Sieg der Revolution verfolgt
haben.
Randy
Alonso.- Vielen Dank, Oliverio, für Ihre Information.
(Es werden kurze Bilder zu dem Thema eingeblendet)
In diesem Kampf unseres Landes gegen den
Drogenhandel haben die Einheiten der Küstenwache eine besondere Beteiligung.
Heute begleitet uns hier bei diesem Podiumsgespräch
der General Lázaro Román Rodríguez, Chef der Kubanischen Küstenwache. Könnten
Sie uns, Herr General, auf zusammengefaßte Weise erläutern, auf welche Weise
unsere Einheiten der Küstenwache an diesem Kampf gegen den Drogenhandel
beteiligt gewesen sind und welche Gespräche es in diesem Zusammenhang mit der
US-Küstenwache gegeben hat.
Lázaro
Román.- Ich denke, es ist angemessen, damit unser Volk
dies besser verstehen kann, zum Ausdruck zu bringen, daß seit dem selben
Augenblick des Sieges der Revolution der Kampf existiert hat, mit dem
verhindert werden sollte, daß unser Luftraum und unsere Hoheitsgewässer von den
internationalen Drogenhändlern benutzt würden.
In diesem Sinn wurden seit 1959 unzählige Schiffe aufgebracht und Flugzeuge festgesetzt, die sich im Transit in der Nähe unseres Landes befanden, wobei sie die Hoheitsgewässer verwendeten, oder sie mußten wegen Defekten landen, oder auch weil sie durch unsere Luftstreitkräfte zur Landung gezwungen wurden. Unser Land hat also einen ständigen Plan zur Bekämpfung des Drogenhandels und den Einheiten der Küstenwache wurde als Hauptmission eben genau die Bekämpfung dieses Übels zugewiesen, und mit Blick darauf hat unsere Regierung – offensichtlich unter Anbetracht der Beschränkungen, denen unser Land unterliegt – die größtmöglichen Mittel zur Erfüllung dieser Aufgabe zur Verfügung gestellt.
Vor kurzem erläuterten wir den Vertretern der
US-Küstenwache den Inhalt dieser von uns durchgeführten Aktivitäten, an erster
Stelle die Operation im Osten des Landes, die sogenannte Operation Aché, für die man sich als ein
Experiment entschied angesichts der steigenden Anzahl von verdächtigen
Flugzeugen in der Region Granma, Provinz Camagüey – vom Süden bis in den Norden
-, um 45 Tage lang die Ergebnisse dieser Bekämpfung und die dabei anfallenden
Kosten für unser Land einschätzen zu können.
Als Produkt dieser Operation wurden 457 Kilogramm
Kokain sichergestellt, man brachte eine Drogenabwurfoperation im Norden der
Provinz Camagüey mit 449 Kilogramm zum Scheitern, genauso wie ebenfalls zwei
Anlegemanöver verhindert und ein Schnellboot beschlagnahmt wurden, wobei man
drei Staatsbürger der Bahamas festnahm.
Ebenso wurden zwei Flugzeuge über den Provinzen
Granma und Camagüey gesichtet.
Als Ergebnis dessen entschied unsere Regierung,
diese Operation dauerhaft beizubehalten, doch unter Aufstockung der beteiligten
Einheiten und Mittel, mit dem Ziel der Verstärkung und des Versuchs, zu
verhindern, daß unsere Hoheitsgewässer, vor allem im Süden Guantánamos und im
Norden von Ciego de Avila und Las Tunas, zum Abwerfen von Drogenpaketen benutzt
werden.
Die Einheiten dieser von mir erwähnten dauerhaften
Operation wurden mit Flugzeugen und funktechnischen Mitteln zur Entdeckung von
Flugobjekten, der DAAFAR, verstärkt, alle von den Revolutionären Streitkräften,
genauso wie die funktechnischen Mittel zur Oberflächenerkundung auf 19 in
dieser Region aufgestockt wurden.
Mehr als 1 500 Männer nehmen permanent an diesem
Einsatz teil.
Als Ergebnis davon hatten wir bis zum 31. Januar
sieben Operationen in dieser Region zum Scheitern gebracht und es waren 4 544,9
Kilo Marihuana sichergestellt worden, drei Ausländer wurden verhaftet, man
beschlagnahmte zwei Schnellboote und zwei Operationen zum Abwurf von
Drogenpaketen wurden vereitelt.
Als Folge dieser Verfolgung zu Luft und der
Vereitelung von Aktionen mit Schnellbooten wurden 8 498,6 Kilogramm Drogen
sichergestellt, davon 5 801,8 Kilogramm Marihuana, 2 695,7 Kilogramm Kokain und
1,1 Kilo Haschisch, bei 363 Anlegemanövern, sowohl bei Operationen, die durch
unsere Einheiten innerhalb unserer Hoheitsgewässer vereitelt wurden, wie auch
bei Operationen, die von anderen Drogenbekämpfungseinheiten der Region zum
Scheitern gebracht wurden, darin eingeschlossen, die US-Küstenwache.
Randy
Alonso.- Dies impliziert die Frage, General: Gibt es
irgendeine Art von Kommunikation zwischen unseren Grenzschutzeinheiten und
anderen spezialisierten Diensten der Region bei Fällen von Drogenhandel?
Lázaro
Román.- Die Grenzschutzeinheiten haben Fall für Fall seit dem
Jahr 1979 ein Kooperationsabkommen, kein offizielles Abkommen, sondern nur
punktuelle Informationen über die Geschehnisse, die sich an der Grenze
abspielen, vor allem Drogenhandel, Seerettung und illegaler Menschenhandel.
Während der Durchführung dieser Operation
durchfuhren wir die Gebiete oder die Region dieser Operation, mit den beiden
letztgenannten Repräsentanten, das heißt dem Vertreter der US-Küstenwache mit
den Grenzschutzeinheiten mit Sitz im Siebten Distrikt von Miami, und später mit
dem Verbindungsoffizier, der sich hier in der US-Interessenvertretung aufhält,
dem Herrn Smith.
Wir haben im Verlauf der Operation Botschaften
ausgetauscht, nur über Drogenhandel, 266 Botschaften der kubanischen
Grenzschutzeinheiten gingen an die US-Küstenwache und wir haben 71 an die
kubanischen Grenschutzeinheiten gerichtete Botschaften der US-Küstenwache
erhalten.
Randy
Alonso.- Das sind etwa eineinhalb Jahre, oder ein wenig
mehr, der Operation.
Lázaro
Román.- Ja, ab Juli 2000. Das heißt, es sind etwa eineinhalb
Jahre.
Während dieser Operation, unter den vereitelten
Operationen und den Anlegemanövern, wurden 13 218,8 Kilogramm Marihuana, Kokain
und Haschisch sichergestellt, alle diese Botschaften wurden der US-Küstenwache
übermittelt. Wir haben sogar Antworten der US-Küstenwache auf unsere
Botschaften erhalten, vor allem über die innerhalb des kubanischen Territoriums
aufgespürten Schiffe und Flugzeuge, die daraufhin nach Norden abdrehen,
hauptsächlich in Richtung der Region der Bahamas.
Es ist gut, darauf hinzuweisen, daß dieses
Abkommen über den Informationsaustausch seit mehr als 20 Jahren besteht, in
denen es seine Höhen und Tiefen hatte; wir können sagen, daß es seit dem Jahr
1995 systematisch beibehalten wurde, mit der größten Stabilität.
Zusätzlich dazu hat die US-Küstenwache als
Ergebnis dieses Informationsaustauschs 12 Operationen des Drogenhandels
gestoppt; sie hat sieben mit Drogen beladene Schiffe gestoppt, 9 Schnellboote
wurden sichergestellt, 1 Flugzeug, es gab 41 des Drogenhandels verdächtigte Besatzungsmitglieder
und 18 nach dem Besitz von Drogen verhaftete Personen. Dies geschah innerhalb
oder in der Nähe unserer Hoheitsgewässer.
Es ist gut, darauf hinzuweisen, daß wir trotz der
Tatsache, daß diese Operation die Region von Ciego de Avila bis Guantánamo an
der Nordküste und von der Provinz Granma bis zu Paso de los Vientos in der
Provinz Guantánamo umfaßt, ebenfalls den Abwurf von Drogenpaketen im Westen der
Insel, in der Nähe von Cabo de San Antonio, beobachtet haben, das heißt in der
Meerenge von Yucatán, und – wie Oberst Oliverio sagte - als Produkt der
Meeresströmungen landen Drogen, wenn auch mit geringerer Intensität, im Süden
und Norden der Provinz Pinar del Río. Das heißt, praktisch auf dem gesamten
Staatsgebiet.
Daher ist eine große Anstrengung von Seiten
unseres Landes notwendig, inmitten aller Beschränkungen, die wir haben, um
allgemein die notwendige Einheiten auf dem gesamten Staatsgebiet zu haben,
zusätzlich zu diesen verstärkten Einheiten im Rahmen der Operation „Aché II“ im Osten der Insel, dies
erfordert eine große Anstrengung - die bei verschiedenen Treffen von den
US-Behörden selbst anerkannt wurde -, um bei allen unseren Beschränkungen diese
Einheiten zur Drogenbekämpfung aufrechtzuerhalten. Zusätzlich wurde die
Ernsthaftigkeit anerkannt, mit der in unserem Land in diesem Sinn gearbeitet
wird, nicht nur die Grenzschutzeinheiten, sondern alle mit der Drogenbekämpfung
beschäftigten Organe, mit einer aktiven Beteiligung unserer Streitkräfte, vor
allem bei der Sicherung der Flugzeuge, die diese Operation im Luftkorridor Paso
de los Vientos und in der Abwurfregion der Drogenpakete verstärken.
Man muß darauf hinweisen, daß wir aufgrund der
Tatsache, daß die Drogenhändler den selben Modus operandi benutzen wie die
Menschenhändler und wie die Terroristen und ähnliche Eigenschaften haben,
halten wir bei der Bekämpfung der illegalen Emigration ebenfalls einen großen
Informationsfluß mit der Küstenwache von Miami aufrecht, der sich in den
letzten Jahren auf 970 abgeschickte Fax und 28 Telefonanrufe belief, während
wir 463 Fax und 19 Telefonanrufe erhielten. Auch dies beweist den Willen Kubas,
bei dieser Thematik zu kooperieren.
Randy
Alonso.- Das ist Teil dieser ganzen Kooperation, dieser
ganzen direkten Bekämpfung des Drogenhandels durch unser Land, und an dem – wie
Sie sagten – viele Einheiten teilnehmen, es nehmen verschiedene Institutionen
unseres Landes teil. Doch ich laß die Erklärung des Ministeriums für Auswärtige
Angelegenheiten und ich sah die Information, die wir zusätzlich gaben, und in
dieser Erklärung heißt es, daß der Bürger Jesse James Bell als Ausnahme an die
US-Regierung übergeben wurde, nachdem klar ermittelt worden war, daß er in
keine illegale Aktivität innerhalb Kubas verwickelt war.
Im Fall des kolumbianischen Bürgers Rafael Miguel
Bustamante Bolaños haben wir gesagt, daß er bis jetzt ausgesagt hat, an mehr
als 12 Drogenoperationen beteiligt gewesen zu sein. Wir haben dieses Element
genannt und es gibt einige Leute, die uns gefragt haben, ob er diese
Operationen unter Verwendung des kubanischen Staatsgebietes durchgeführt habe.
Ich würde den Genossen Oliverio bitten, daß er uns ausgehend von en bisherigen
Ermittlungen sagt, ob es irgendeine konkrete Antwort auf diese Frage gibt.
Oliverio
Montalvo.- Ja, Randy, er führte sie in der Tat über mehrere
Länder durch. Sein schlimmstes Delikt, soweit man das bis jetzt weiß, besteht
darin, daß er einige Operationen von unserem Staatsgebiet aus durchgeführt hat,
was gleich schwerwiegend ist gemäß unseren Gesetzen.
Randy
Alonso.- Das heißt, dies ist das wichtigste Element, das
bis heute bei dieser Ermittlung festgestellt wurde.
Oliverio
Montalvo.- Bis zu jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen ist es
das, was wir haben.
Randy
Alonso.- Ich danke Ihnen, Oliverio, für diese Klarstellung,
und ich danke ebenfalls dem General für seine Kommentare.
(Es werden kurze Bilder zu dem Thema ausgestrahlt)
Heute wurde in der Erklärung des Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten die Absicht der kubanischen Regierung
bekanntgegeben, drei Vorschläge für Abkommen an die USA zu übergeben, über die
Kooperation im Bereich der Migration, beim Drogenhandel und beim Kampf gegen
den Terrorismus.
Besonders haben wir das Thema der direkten
Bekämpfung durch die kubanische Regierung, die kubanischen Behörden, des
internationalen Drogenhandels angesprochen, bei seinem Versuch, diesen Handel
über unser Staatsgebiet abzuwickeln, und auf welche Weise dies hauptsächlich in
Richtung der Vereinigten Staaten läuft, bzw. dort seinen Hauptabsatzmarkt hat.
Dieser kubanische Vorschlag zur gemeinsamen Bekämpfung des Drogenhandels, zur Suche nach einer internationalen Kooperation, und besonders, für eine Kooperation mit den Vereinigten Staaten, wie, Genosse Dausá, haben die US-Behörden darauf geantwortet?
Es hat meines Wissens einige Versuche im
US-Kongreß gegeben, dieses Thema zu diskutieren, doch diese Versuche
scheiterten in der Regel. Ich denke, es wäre gut, eine Bewertung dessen
vorzunehmen, was in diesem Sinne erreicht wurde, und welche die wichtigsten
Momente – sagen wir es einmal so - gewesen sind bei dieser politischen
Diskussion im Innern der USA.
Rafael
Dausá.- Ja, selbstverständlich, Randy, vielen Dank.
Ich denke, wenn wir zweifellos vom Thema des
Konsums und Handels von Drogen sprechen, sprechen wir von einem der
sensibelsten Themen für jede Gesellschaft; doch ich denke, die US-amerikanische
Gesellschaft leidet besonders unter diesem Übel, deshalb ist es manchmal
schwierig zu denken und zu verstehen, warum es diesen fehlenden politischen
Willen der US-Administration gibt, sich ernsthaft mit unserem Land bei der
Kooperation im Bereich des Drogenhandels einzulassen.
Wenn wir im Allgemeinen vom Problem des
Drogenhandels und des Drogenkonsums in den USA sprechen, dann sprechen wir von
12 Millionen Personen, die regelmäßig Drogen konsumieren, von mehr als 5
Millionen drogenabhängigen Menschen, chronisch abhängig, von 52 000 Drogentoten
pro Jahr, von einem Phänomen, das 110 Milliarden Dollar pro Jahr umfaßt, und
davon, daß zwei Drittel der Strafgefangenen in den USA, das sind mehr als 2
Millionen Personen, direkt oder indirekt eben genau mit den Delikten des
Drogenhandels in Verbindung stehen.
Ich glaube, daß, wie hier erläutert wurde, die
Position der kubanischen Regierung, sogar seit der Zeit vor dem Sieg der Revolution,
sehr klar und transparent gewesen ist. Während all dieser Jahre gab es
unzählige Kontakte, Gespräche mit Kongreßabgeordneten, Persönlichkeiten und
Funktionären der US-Regierung, in denen unsere Behörden, unsere Regierung, in
direkter Weise ihren Willen und ihre Bereitschaft zur Verstärkung und
Vertiefung der Kooperation im Bereich des Drogenhandels zum Ausdruck brachten.
Ich glaube, man könnte unzählige Beispiele
anführen. In der Erklärung selbst wird auf die Gespräche des Comandante en Jefe
mit dem republikanischen Senator für den Bundesstaat Pensilvania, Arlen
Specter, im Jahr 1999 hingewiesen, und ich denke, daß es eben genau gut wäre,
die Erfahrung von Arlen Specter zu nehmen, der einer derer ist, der vielleicht
in der Vorhut bei diesen Initiativen im US-Kongreß war.
In zwei aufeinanderfolgenden Jahren hat der
Senator Specter Zusätze zu Gesetzentwürfen in den USA eingefügt, im
Bundeskongreß, und während dieser zwei Jahre hat auch die antikubanische Mafia
Manöver veranstaltet, um diese Texte aus den Gesetzentwürfen zu entfernen. Hier
sehen wir meiner Ansicht nach die Wiederholung eines modus operandi, den wir
nicht nur bei diesem Thema des Drogenhandels beobachten, sondern er ist auch
bekannt bei Themen im Zusammenhang mit der Blockade und im Allgemeinen der
Flexibilisierung der US-Politik gegenüber unserem Land. Das heißt, es wird ein
Kuba begünstigender Gesetzentwurf bei einem x-beliebigen Thema eingebracht,
schreitet voran und schließlich gelingt es den antikubanischen Kräften im
Beratungsausschuß, diesen Text zu entfernen. Dies ist zwei Male geschehen bei
den Gesetzentwürfen, die vom Senator Arlen Specter vorangetrieben wurden.
Konkret im September 2001 fügt Specter in den
Gesetzentwurf über Zuwendungen für Auslandsoperationen der USA einen Zusatz
ein, die Sektion 580, der darauf zielte, eineinhalb Millionen Dollar für die
Zusammenarbeit mit Kuba im Bereich des Kampfes gegen den Drogenhandel zu
bewilligen. Dieser Zusatz wurde vom Plenum des Senats verabschiedet. Sogar der
Gesetzentwurf, der den Zusatz enthält, wird im Senat mit 92 gegen 2 Stimmen
verabschiedet. Trotzdem, wenn der Gesetzentwurf in den Beratungsausschuß kommt
– da in der Version des Repräsentantenhauses kein ähnlicher Text eingefügt
wurde -, gelingt es den antikubanischen Kräften mit Unterstützung der
republikanischen Kongreßmehrheit, den Text des Zusatzes aus der Version des
vereinbarten Entwurfs zu entfernen, und schließlich unterzeichnet der Präsident
am 10. Januar 2002 ein Gesetz, das den Text Specters nicht mehr enthält. Dies war,
ich wiederhole, auch im Jahr 2000 geschehen.
Das heißt, wir sehen, wie – trotz der Tatsache,
daß es Initiativen im Kongreß gibt, obwohl der politische Wille unserer
Regierung, die Zusammenarbeit mit den USA zu verstärken, wiederholt zum
Ausdruck gebracht wurde – die antikubanische Mafia und die antikubanischen
Kräfte im Kongreß immer noch fähig sind, diese Initiativen zugunsten einer
Steigerung der Kooperation zu manipulieren und zu entfernen.
Ich glaube, Randy, daß es auch wichtig ist, einige
von Oberst Oliverio und General Román angesprochene Elemente zu kommentieren,
in dem Sinne, daß unsere Haltung, die Haltung der Kubanischen Revolution
bezüglich dieses Themas total transparent ist und daß es sich dabei um eine
historische Haltung handelt.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß Mitte
1999, konkret im Juni, in unserem Land Gespräche abgehalten wurden zwischen
einer US-amerikanischen Delegation, die sich aus Funktionären des State
Department, der US-Küstenwache und einigen Beamten der US-Interessenvertretung
in Havanna zusammensetzte, und einer kubanischen Delegation mit Funktionären
des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und des Innenministeriums. Das
grundlegende Ziel dieser Gespräche bestand in dem Versuch, bei diesem Thema
Fortschritte zu machen, zu sehen, wie wir einige Maßnahmen umsetzen können, die
uns erlaubten, beim Thema der Kooperation bei der Drogenbekämpfung Fortschritte
zu machen.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß diese
Gespräche einmal mehr den politischen Willen unseres Landes zum Ausdruck
brachten, die Kooperation mit den USA beim Kampf gegen das Übel der Drogen zu
verstärken.
Im Rahmen dieser Gespräche wurden die folgenden
Punkte vereinbart:
Erstens die Verbesserung der bilateralen
Kommunikation mittels der Installierung einer direkten Telefonverbindung
zwischen dem Siebten Distrikt der US-Küstenwache und der Leitung der
kubanischen Grenzschutzeinheiten.
Zweitens sprach man über eine verstärkte
Kommunikation zwischen der US-Küstenwache und dem Kubanischen Grenzschutz über
direkte Übertragungen, von Schiff zu Schiff, oder von Flugzeug zu Schiff, und
direkt zu den Operationszentren.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß innerhalb
der US-Interessenvertretung in Havanna ein dauerhafter Posten geschaffen wurde,
der mit einem Offizier der US-Küstenwache besetzt wird, der als
Verbindungsoffizier zu seinem Gegenpart bei den Grenzschutzeinheiten fungiert.
Gleichfalls billigte man bei diesen Gesprächen
eine Steigerung des technischen Erfahrungsaustauschs für die Entdeckung von
geheimen Fächern, die beim Transport von Drogen in Schiffen benutzt werden,
mittels der Verwendung eines als Ionscan bekannten Ionendetektors.
Alle diese Vorschläge – es ist wichtig, darauf
hinzuweisen, daß es keinen Einwand dagegen gab – wurden von der kubanischen
Seite beifällig aufgenommen, sogar jene, die nicht automatisch eine
gegenseitige Maßnahme für die kubanische Seite bedeuteten, wie zum Beispiel die
Tatsache, daß man einen Posten mehr für einen Verbindungsoffizier in der
US-Interessenvertretung akzeptierte, was nicht automatisch bedeutete, daß wir
einen zusätzlichen Funktionär in unserer Interessenvertretung in Washington
haben könnten.
Alle diese Maßnahmen wurden umgesetzt, außer der
Kommunikation von Schiff zu Schiff oder Flugzeug zu Schiff, aufgrund einiger
technischer Schwierigkeiten, die noch überwunden werden müssen.
Wenn wir noch ein Element zu diesem Willen und
diesen Gesten der kubanischen Regierung hinsichtlich des Themas der Bekämpfung
des Drogenhandels hinzufügen wollten, müßten wir ebenfalls erwähnen, daß am
vergangenen 9. und 10. November in unserem Land eine Regionalkonferenz für die
Karibik über die Drogenprüfung und –kontrolle veranstaltet wurde. Zu dieser
Konferenz, die in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen angehalten wurde,
waren alle Länder der Karibik, Kanada, einige europäische Länder und die USA
eingeladen.
Obwohl offizielle und persönliche Einladungen an
den Leiter der US-Küstenwache, den Verwalter der DEA, den Generalattaché des
Büros für die Nationale Drogenkontrollpolitik und den Kommissionär der
US-Zollbehörde ergingen, bestand leider die Antwort des State Departments an
unsere Interessenvertretung in Washington - als unsere Genossen wissen wollten,
welche Antwort es auf unsere Einladung gab – schlichtweg darin, zu sagen, daß
keiner der eingeladenen hochrangigen Funktionäre an der Konferenz teilnehmen
würde, und daß auch niemand der jeweiligen Agenturen teilnehmen würde.
Es ist wirklich ziemlich schwer, sich so viel
doppelte Moral bei diesem für die US-amerikanische Gesellschaft so sensiblen
Thema vorzustellen.
Randy, es ist wichtig, darauf hinzuweisen und
daran zu erinnern, daß der außergewöhnliche Charakter – und du sprachst dies an
– der Auslieferung von Jesse James Bell im vergangenen Januar deshalb in der
Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten erwähnt wird, weil
trotz der Tatsache, daß wir unseren Willen und unsere Bereitschaft gezeigt
haben, kein konkretes Abkommen existiert und keine gültige Regelung zwischen
Kuba und den USA, die die Kooperation beim Kampf gegen den Drogenhandel regelt
oder anleitet. Ich glaube, dies läßt an der Ernsthaftigkeit und der reellen
Verpflichtung der USA beim Kampf gegen den Drogenhandel Zweifel aufkommen.
Was sehen wir in der Praxis? Wir sehen die Fälle von
Specter, wir sehen alle diese Fälle, in denen es engen und illegitimen
antikubanischen Interessen gelingt, die Oberhand zu behalten, statt daß die
genuinen Interessen des US-amerikanischen Volkes siegen.
Die Teilnahme an einer internationalen Konferenz
in unserem Land war etwas, das sehr gut für die US-Behörden gewesen wäre, die
Kooperation und die Steigerung dieser Kooperation mit uns nützt der
US-amerikanische Gesellschaft; den wir sprechen hier wirklich davon, daß die
meisten dieser Drogen nicht nach Europa gehen, sondern in die Straßen der
Vereinigten Staaten, sie werden Kinder und Jugendliche in den USA schädigen.
Aus diesem Grund fragt man sich, warum es diese so inkonsequente und
inkohärente Position der US-amerikanischen Seite gibt.
Diese Doppelmoral, dieses Messen mit zweierlei
Maß, finden wir nicht nur in allen diesen Beispielen, die wir aufgeführt
hatten, wir erinnern uns auch alle daran – bei den informativen
Podiumsgesprächen wurde dieses Thema behandelt -, daß die USA alljährlich die
sogenannten Berichte über die Zertifizierung von Ländern beim Thema der Drogen
erstellt. Diese Berichte wurden international kritisiert, sie wurden wirklich
attackiert und sie zeigen eben genau diese Doppelmoral und diese Falschheit der
US-Regierung.
Ich möchte nur einen kleinen Teil bezüglich Kubas
aus dem im November 2001 vorgelegten Bericht vorlesen, um zu zeigen, daß dieser
Bericht veranschaulicht, was wir hier gesagt haben.
Es heißt hier: „Die geographische Position Kubas,
inmitten von einer der wichtigsten Routen des Drogenhandels in die USA, macht
die Insel weiterhin zu einem wichtige Kandidaten, um sie in der Liste
aufzuführen“ – die Liste der größten Drogenproduzenten und Handelsländer.
„Während es in der Vergangenheit einige
anekdotenhafte Berichte über die Verwendung des kubanischen Staatsgebiets durch
einige Drogenhändler gab, um die Drogen zu bewegen, haben wir nicht bestätigt,
daß dieser Handel bedeutsame Mengen Kokain oder Heroin in die Vereinigten
Staaten bringt“; das heißt, sie können nicht das erfinden, was nicht existiert,
sie können wirklich nichts erfinden, was es nicht gibt.
„In den letzten Jahren sind die meisten
verdächtigen Flugzeuge, die vorher den kubanischen Luftraum durchquerten,
danach in Richtung der Dominikanischen Republik und Haitis abgedreht.“
Jetzt kommt die Drohung, jetzt kommt die harte
Politik, die Gemeinheit: „Kuba wird weiterhin minutiös beobachtet, um
aufmerksam zu ein, falls es zu einer Änderung dieser Situation kommt; wenn es
irgendeinen Hinweis für bedeutsame Mengen von Drogen gibt, die über Kuba in die
USA kommen, wird Kuba auf die Liste der größten Produzenten von illegalen
Drogen und der Länder gesetzt, deren Staatsgebiet als Transitgebiet für diese
Drogen dient.“
Hier sehen wir schlicht und einfach, daß die USA nicht
verdecken oder verschleiern können, daß Kuba im Hinblick auf den Drogenhandel
und den Transit der Drogen ein sauberes Land ist; trotzdem muß die Drohung
präsent sein, die Nötigung unseres Landes, die antikubanische Rhetorik, mit
Blick selbstverständlich auf die Wahlen in den USA.
Randy, um zum Schluß zu kommen, ich glaube, es
würde sich lohnen zu erwähnen, daß die Transparenz und die Gültigkeit der
kubanischen Haltung auch in kürzlichen Erklärungen des Generals Barry
McCaffrey, dem ehemaligen Antidrogen-Zar der USA, widergespiegelt werden kann,
die dieser zum Ende eines kürzlichen Kuba-Besuchs zusammen mit einer Gruppe von
US-amerikanischen Akademikern abgab – und ich werde kurz einige
Agenturmeldungen erwähnen -:
„Während einer Pressekonferenz in Havanna hob
General McCaffrey hervor, daß ´Kuba keine Bedrohung für die USA darstellt´, und
brachte seine Unterstützung für die Steigerung der bilateralen Kooperation beim
Kampf gegen die Drogen und den Terrorismus zum Ausdruck.
Er sagte, daß die Kubaner in keiner Weise den
Drogenhandel begünstigen.
Außerdem brachte er zum Ausdruck, fest daran zu
glauben, daß Kuba eine Insel ist, die sich dem Drogenhandel widersetzt.“
In einer anderen Nachricht – diese, die ich
vorlas, war von AP -, diese ist von Univisión, sagt er: „ Kuba stellt keine
militärische Bedrohung dar, ist Null Bedrohung. Ich sehe keinen Hinweis dafür,
daß Kuba den Drogenhandel begünstigt, ich glaube fest daran, daß Kuba eine
Insel des Widerstandes gegen den Drogenhandel ist.“
Das sind Beispiele, das sind Erklärungen des
ehemaligen Antidrogen-Zars, eines Regierungsbeamten mit einem großen Ansehen,
eines General, der in den USA viele Auszeichnungen erhalten hat, der diese
Erklärungen am 3. und 4. März dieses Jahres abgab.
Schließlich denke ich, daß es wichtig ist
hervorzuheben, Randy, daß die Entscheidung unserer Regierung, diese drei Noten
vorzulegen, das heißt den Vorschlag eines Abkommens über Migrationsfragen, den
Vorschlag eines Abkommens über die Bekämpfung des illegalen Handels mit Drogen
und das bilaterale Programm zum Kampf gegen den Terrorismus, beweist einmal
mehr die Kohärenz unserer Politik und den Willen der kubanischen Regierung,
ernsthaft und entschieden allen diesen schwerwiegenden Problemen zu begegnen,
die die Menschheit betreffen.
Randy
Alonso.- Ich glaube, Dausá, daß dies ein schlagkräftiger
Beweis ist für diese Vertikalität von Prinzipien, die sich ebenfalls
widerspiegelt – wie du sagtest – in der wichtigen Erklärung einer in den USA so
angesehenen Persönlichkeit wie der General a.D. Barry McCaffrey, der, wie ich
erinnern will, außerdem bereits im Jahr 1998 vor einem Ausschuß des
US-Kongresses ähnliche Kriterien geäußert hatte und der dafür von Ileana Ros,
Lincoln Díaz-Balart und der antikubanischen Fauna im US-Kongreß heftig attackiert
worden war, und er wiederholt nach diesem Kuba-Besuch gemeinsam mit
US-amerikanischen Akademikern diese Position, daß Kuba eine Insel des
Widerstandes gegen den internationalen Drogenhandel sei.
Vielen Dank, Dausá.
(Es werden kurze Bilder zum Thema gezeigt)
Heute gab die Erklärung unseres Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten verschiedene Momente bekannt, in denen die Behörden
unseres Landes den US-Behörden Entwürfe über Vereinbarungen vorlegten, die
letzten davon am 12. März, im Bereich der Migration, beim Kampf gegen den
Drogenhandel und gegen den Terrorismus.
Uns begleitet heute der Genosse Ricardo Alarcón,
der direkt bei einem dieser Momente beteiligt war, am 3. Dezember des
vergangenen Jahres, als der US-amerikanischen Delegation, die an den Gesprächen
über die Migrationsvereinbarungen teilnahm, Texte dieser Entwürfe über
Vereinbarungen übergeben wurden, ich hätte gerne, daß Sie, Alarcón, zum
Abschluß unseres Podiumsgesprächs eine Bewertung darüber vornehmen, welche
Wichtigkeit und Bedeutung diese drei kubanischen Vorschläge an die US-Regierung
haben.
Ricardo Alarcón.- Selbstverständlich, Randy.
Ich denke, man
muß damit beginnen, zu unterstreichen, daß diese drei Themen unauflösbar
miteinander verbunden sind. Es ist nicht so, daß uns der Gedanke gekommen wäre,
hier einen Vorschlag über ein Thema vorzulegen, einen anderen dort und einen
anderen noch woanders; es sind drei miteinander verbundene Aspekte, so wurde es
von der Völkergemeinschaft und in der Praxis definiert. Und es erscheint mir
zudem auch wichtig zu unterstreichen, daß das Beharren Kubas auf seiner
Bereitschaft und seinem Willen zum Erzielen bilateraler Vereinbarungen mit den
USA, wie wir es auch mit vielen anderen Leuten gemacht haben, keine
konjunkturelle Frage war. Wie in der Erklärung des Ministeriums für Auswärtige
Angelegenheiten gesagt wurde, wurde ihnen seit September 2000 ein Entwurf für
eine Vereinbarung vorgelegt; doch man könnte auch sagen, daß die US-Delegation
am 11. Dezember des selben Jahres diesen gleichen Text erweitert und mit neuen
Elementen erhielt, und danach Ende Juni 2001. Deshalb ist es sehr kurios, daß
sie am 3. Dezember 2001, als sie zum vierten Mal bei den Gesprächen das selbe
Dokument erhalten – wie in der Note des Außenministeriums gesagt wird – zum
Ausdruck brachten, daß sich dies außerhalb des Rahmens der Migrationsgespräche
befände.
Es ist eine
interessante Frage, damit irgendein US-Amerikaner erklärt, wie zum Teufel ein
Entwurf, der den Menschenschmuggel und die Förderung der illegalen Emigration
zum Thema hat, nichts mit dem Migrationsthema zu tun hat.
Es hat nicht nur
mit dem Migrationsthema zu tun, sondern es hat auch mit dem Terrorismus und dem
Drogenhandel zu tun.
Als du davon
sprachst, daß ich zu diesem Treffen kommen solle, kam mir der Gedanke, meine
persönlichen Notizen von jenem Treffen zu nehmen, und ich werde für Euch jetzt
schnell das wiederholen, was die US-Amerikaner dort in Havanna am 3. Dezember
2001 hörten, im Bezug darauf, mit der Verbindung zwischen den drei Themen.
Ich begann mit
einer Chronologie: 25. Januar 1999, es wurde in der Presse von Miami über die
Verhaftung des Herrn Juan Bautista Márquez berichtet, der beschuldigt wurde,
365 Kilo Kokain auf das US-Staatsgebiet eingeschleust zu haben, und im Geheimen
dabei zu sein, weitere 2 000 Kilo einzuschleusen. Wer ist Juan Bautista
Márquez? Juan Bautista Márquez wurde bekannt, als er zwei Jahre zuvor, im Juni
1997, in Puerto Rico verhaftet wurde, gemeinsam mit anderen seiner
Spießgesellen der Cuban American National Foundation, und sie hatten zugegeben,
daß sie in Richtung Isla Maragarita gefahren waren, um zu versuchen, den
Genossen Fidel zu ermorden.
Selbstverständlich,
für dieses Delikt eines Attentats gegen das Leben eines Staatschefs, was
geschah ihnen in Miami? Sie wurden freigelassen, und da er freigelassen wurde,
fuhr er mit seinem Boot und seinem Gewehr weiter und widmete sich seiner
anderen Aktivität, nämlich dem Einschleusen von Kokain in die USA. Ich habe
nichts weiter in der Presse von Miami gefunden. Ist der Herr Márquez erneut auf
freiem Fuß? Widmet er sich erneut dem Menschenschmuggel, dem Drogenschmuggel
und dem Terrorismus? Nur Gott weiß es; aber da siehst du eine spezifische
Verbindung.
Die DEA verhaftet
ihn als Drogenhändler und bei dieser Gelegenheit erinnert die Presse daran, daß
er zuvor bereits wegen eines Mordversuchs am Genossen Fidel verhaftet und
freigelassen worden war.
2. September
1999: Mike Sheeny, Leiter der Grenztruppen in Südflorida, gab einige
Erklärungen ab, die in der Presse von Miami erschienen und die ich zitieren
werde. Als er von den Menschenhändlern sprach, sagte er Folgendes: „Diese
Gruppen von Menschenhändlern sind gut organisiert und wissen, wie sie zu
operieren haben, ohne dabei entdeckt zu werden, bei den meisten Fällen lernten sie
ihr Handwerk durch en Drogenhandel.“ Und er fügte hinzu: „Sie unterhalten
Verbindungen zum Drogenhandel. Die Menschenschmuggler verdoppeln ihre
Aktivität, da sie gleichzeitig Drogenhändler sind.“ Mike Sheeny, Leiter der
Grenztruppen in Südflorida, 2. September 1999.
Am 20. September
dieses selben Jahres sagte ein „hochrangiger Regierungsbeamter“ in Washington:
„Die meisten Schmuggler von Personen ohne Ausweispapiere widmen sich dem
Drogenhandel und werden von ihren Kunden in Miami geschützt.“ Ende des Zitats.
Am 12. Dezember
1999 sagte Herr Dan Geoghegan von den US-Grenztruppen mehr oder weniger das
Gleiche. Ich weiß nicht, ob er ein hochrangiger Funktionär war, doch er sagte
mehr oder weniger das Selbe über die Verbindung zwischen beiden Elementen.
Im Dezember 1999
veröffentliche die CIA eine Studie mit dem Titel: „ Globale Tendenzen bis zum
Jahr 2015“ – eine Reihe von Prognosen darüber, wie die Welt der Zukunft aussehe
würde – aus der ich das folgende Zitat entnommen habe: „ Der Handel mit
Immigranten ist zu einer bedeutenden Bedrohung für die nationale Sicherheit
geworden, weil dabei Allianzen mit Waffen-, Drogen- und Menschenhändlern
geschmiedet werden, die sich der Geldwäsche widmen.“
Im Juli 2001 gab
es einen anderen Fall, der hier in einem Podiumsgespräch analysiert wurde. In
Miami wird eine Person entführt, die durch den illegalen Menschenhandel dort
angekommen war. Nach ihrer Ankunft in Miami wird die Person festgehalten und
die Menschenschmuggler, die sie dorthin gebracht hatten, fordern von den
Verwandten in Miami die Übergabe einer großen Geldsummen für die Freilassung
dieses Mannes, und sie drohten sogar damit, ihn umzubringen. Es gab eine
Polizeiaktion, die Polizei schritt ein, sie befreiten den Mann und verhafteten
die beiden Menschenschmuggler.
Wer waren diese
beiden Menschenschmuggler, gemäß dem, was in der Presse von Miami vom 18. Juli
2001 veröffentlicht wurde? Zwei Flüchtige aus Bundesgefängnissen, wo sie wegen
Drogenhandel inhaftiert waren. Das ist ein weiteres konkretes Beispiel für die
Verbindung zwischen dem Drogenhandel, dem Menschenschmuggel und dem
Terrorismus, denn die Entführung von Menschen und die Drohung mit deren
Ermordung ist eine Art von Terrorismus, genau wie der Fall des Herrn Márquez
und die geplanten Attentate auf Fidel ein weiterer Beweis für die Verbindung
zwischen Drogenhandel und Terrorismus waren.
Am 5. Dezember
2001 veröffentlichte das State Department – dieses selbe State Department, das
angibt, für das Thema sei kein Raum bei dem Treffen und daß andere Wege gesucht
werden sollten, all diese Art von Vorwänden – über seinen öffentlichen
Informationsservice einen Text, in dem es unter anderem heißt, und ich zitiere:
„Die Verbindungen
zwischen dem Terrorismus und dem Drogenhandel sind reell und anwachsend, laut
jetzigen und früheren US-Regierungsbeamten, die am 4. Dezember im Hauptquartier
der DEA an einem Fachsymposium teilnahmen.“ Schau, wie lustig das ist, zur
selben Zeit, als sie uns hier sagten, sie seien nicht bereit, darüber zu
diskutieren, weil es keine Verbindung gäbe, diskutierten sie dort in Washington
darüber und analysierten die Verbindungen zwischen diesen Themen, und zudem
veröffentlichten sie es in ihrem Bulletin.
„An diesem selben
Tag bezog sich der Direktor der US-Antidrogenbehörde DEA, Asa Hutchison, auf
die“- ich zitiere – „außerordentliche Verbindung zwischen Drogen und
Terrorismus.“
Ende dieses
Jahres 2001 wurde ein offizielles Dokument der US-Regierung veröffentlicht, das
der Nationalen Strategie für Drogenkontrolle, eines Bundesinstitution, die aus
strategischer Sicht analysiert, wie man den Drogenhandel bekämpfen kann. Ich
werde nur diesen Satz zitieren: „Diese Drogenhändler kopieren ihre Operationen
vom internationalen Terrorismus¨, Ende des Zitats.
Am 27. November
2001, kurz vor dem Treffen, das wir in Havanna haben würden, gab das UNO-
Hochkommisariat für Menschenrechte einen Sonderaufruf an die Völkergemeinschaft
heraus, in dem um die Kooperation bei den Anstrengungen gebeten wurde, die es
nach eigenen Angaben fördern wollte, um den illegalen Schmuggel von Menschen zu
bekämpfen, und es hieß dort unter anderen wie folgt – ich zitiere -: „Der
Menschenhandel steht in sehr enger Verbindung mit anderen sensible politischen
Fragen wie die irreguläre Emigration, das organisierte Verbrechen auf
internationaler Ebene und die Korruption im öffentlichen Sektor.“
Schließlich, in
dieser schnellen Chronik, der 14. Dezember 2001, als der Herr Pino Arlacchi,
stellvertretender Generalsekretär der UNO, der hier an der Konferenz der
Karibik teilnahm, an die Dausá erinnerte, Folgendes erklärte: „Terrorismus,
organisiertes Verbrechen und illegale Drogen sind eng miteinander verbunden.“
Als ob dies nicht
genug wäre, gibt es etwas, das die US-Delegation ernsthafter zum Nachdenken
hätte bewegen müssen, als sie im Dezember hierher kam, nämlich dies (Er zeigt
es). Das ist eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, die am 28. September 2001
einstimmig angenommen wurde. Wer verfaßte sie? Wer legte sie vor? Die
Delegation der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Kontext des
angebliche Kampfes gegen den Terrorismus erreichten sie, daß der Sicherheitsrat
eine Resolution verabschiedete, die eine Reihe von Dingen festlegt – wir könne
sie nicht vollständig vorlesen, dafür ist keine Zeit -, aber ich möchte das
Folgende unterstreichen:
Erstens: Bevor
man damit beginnt, das aufzuführen, was zu machen ist, ihre Entscheidungen,
wird am Ende der Präambel dieser Satz gesetzt:
„Es wird im
Einklang mit dem Kapitel Sieben der UN-Charta gehandelt.“
All die, die mit
den Vereinten Nationen zu tun gehabt haben, wissen, daß dies wie eine
Zauberformel ist und alle in der UNO wissen, was das bedeutet; damit soll
ausgesagt werden, daß alles Folgende obligatorisch für alle ist, daß es
obligatorisch ist und der Sicherheitsrat sogar die Staaten zwingen kann, das zu
erfüllen, was er entscheidet, einschließlich der Sanktionen, bis zur Anwendung
militärischer Gewalt.
Gut, was
entschied der UN-Sicherheitsrat auf Vorschlag der USA im Siebten Kapitel: „Er
entscheidet, daß alle Staaten:
a)
es unterlassen werden, Institutionen oder
Personen, die an terroristischen Handlungen beteiligt sind, in irgendeiner Form
aktiv oder passiv zu unterstützen, indem sie namentlich die Anwerbung von
Mitgliedern terroristischer Gruppen unterbinden und die Belieferung von
Terroristen mit Waffen beendigen;
b) die erforderlichen Maßnahmen ergreifen werden, um die Begehung
terroristischer Handlungen zu verhüten;
c) denjenigen, die terroristische Handlungen finanzieren, planen, unterstützen
oder begehen oder die den Tätern Unterschlupf gewähren, einen sicheren
Zufluchtsort verweigern werden;
d) diejenigen, die terroristische Handlungen finanzieren, planen, erleichtern
oder begehen, daran hindern werden, ihr Hoheitsgebiet für diese Zwecke gegen
andere Staaten oder deren Angehörige zu nutzen;
e) sicherstellen werden, daß alle Personen, die an der Finanzierung, Planung,
Vorbereitung oder Begehung terroristischer Handlungen oder an deren
Unterstützung mitwirken, vor Gericht gestellt werden.“
Ich stelle mir vor, daß Orlando Bosch sich
versteckte, als er dies hörte. Als erhörte, daß die Regierung, die ihn förderte
und unterstützte, dies alles machen wird. Doch danach wird ihn wohl sein alter
Spezi Otto Reich angerufen haben, um ihm zu sagen: „Nein, mein Freund, das ist
ein Kinkerlitzchen; das dient dazu, der Welt den Eindruck zu verschaffen, daß
wir gegen den Terrorismus sind, wir müssen das machen“, denn in Wirklichkeit
handelt es sich bei ihnen um ein Regime, das unauflöslich mit dem
internationalen Terrorismus in Verbindung gestanden hat.
Doch ich komme zum Text des UN-Sicherheitsrates
zurück, dem US-amerikanischen Text, der in einem anderen Abschnitt alle Staaten
u.a. zu Folgendem auffordert:
„c) insbesondere im Rahmen bilateraler und multilateraler Regelungen und Vereinbarungen zusammenzuarbeiten, um Terroranschläge zu verhüten und zu bekämpfen und Maßnahmen gegen die Täter zu ergreifen.“ Das ist der dritte Abschnitt.
Sehen wir, was im vierten Abschnitt gesagt wird:
„nimmt mit Besorgnis Kenntnis von der engen Verbindung
zwischen dem internationalen Terrorismus und der grenzüberschreitenden
organisierten Kriminalität, unerlaubten Drogen, der Geldwäsche, (...) und
betont, daß die Anstrengungen auf einzelstaatlicher, subregionaler, regionaler
und internationaler Ebene besser koordiniert werden müssen, um die weltweite
Reaktion auf diese ernste Herausforderung und Bedrohung der internationalen
Sicherheit zu verstärken.“
Hier in Havanna erschien eine Delegation der
selben US-Regierung, die diese Resolution vorgelegt hatte, die uns allen
Staaten der Welt gesagt hatte, es sei obligatorisch, daß wir das machen müssen.
Wir übergaben ihnen konkret die drei Vorschläge in spanischer und englischer
Sprache, nicht bei dem Treffen selbst, sondern vier Tage vorher, um ihnen die
Arbeit zu erleichtern, wurde es der Delegation in Spanisch und Englisch
übergeben, damit sie vorbereitet sein konnten, sie, die die Verabschiedung
dieser Resolution erreichten; sie, die sagen, sie seien gegen den Terrorismus;
damit sie einen kleinen Schritt gehen könnten, im Einklang mit dem zu handeln,
zu dessen Einhaltung sie verpflichtet sind, laut dieser Resolution, deren
Verabschiedung sie erreichten, mit diesem Satz, der manchmal zu einer Art von
Drohung wird: „Gemäß dem Siebten Kapitel handeln“.
Gewiß legte die Resolution ein Komitee fest, dem
man drei Monate nach Verabschiedung der Resolution Bericht erstatten mußte. Ich
habe den US-amerikanischen Bericht nicht gesehen, aber es wäre lustig zu sehen,
was sie darüber sagen, was sie über den Abschnitt sagen, der festlegt, daß es
obligatorisch ist, zu bilateralen und regionalen Abkommen bei diesen Themen zu
gelangen, die eng miteinander verbunden sind.
Sie haben bereits seit drei Monaten drei
Vorschläge vorliegen, von denen sie einige schon vor zwei Jahren bekommen
haben, und sie beziehen sich auf diesen Bereich, und so wie es die Erklärung
des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten sagt: sie haben das Wort. Es
liegt in den Händen der US-Regierung, vor der US-amerikanischen und der
Weltöffentlichkeit zu beweisen, daß sie fähig ist, armselige Interessen kleiner
antikubanischer Gruppen beiseite zu lassen, „der Kunden aus Miami“, von denen
jener hochrangige Funktionär aus Washington sprach, und die wahren Interessen
ihres Volkes zu verteidigen.
Aber zudem würde ich sagen, daß die USA die
Gelegenheit haben zu beweisen, daß es wenigsten ein Minimum an Aufrichtigkeit,
und sei es auch nur ein bißchen, bei der ganzen antiterroristischen Rhetorik
gibt, oder ob diese Rhetorik nur dazu dient, den Weltfrieden zu bedrohen, arme
und wehrlose Staaten anzugreifen, und dabei weiterhin ihre terroristischen
Spießgesellen zu beschützen, die zur gleichen Zeit auch Drogenschmuggler in den
USA sind.
Kuba hat seit dem Ursprung der Revolution selbst
gegen alle diese Übel gekämpft. Wir besiegten eine terroristische Diktatur, die
in diesem Land von den Yankees eingesetzt wurde, eine terroristische und zudem
mit Drogen handelnde Diktatur.
Randy
Alonso.- Die den großflächigen Drogenhandel in diesem Land
erlaubte.
Ricardo
Alarcón.- Offen gesagt besteht die einzige Schuld, die ich
als Kubaner gegenüber den USA fühle, darin, daß nach dem Sieg der Revolution
die kubanischen Drogenhändler, diese Schergen der Polizei Batistas, die die
Drogen und die Prostitution in Havanna kontrollierten, nach dort nach Miami
fuhren und die Drogen in diese Stadt mitnahmen; doch seit ihrer Ankunft
verbündeten sie sich mit der Regierung dieses Landes, die seit 43 Jahren Tag
und Nacht unterstützt hat; doch jetzt ist der Augenblick gekommen, an dem die USA
es der Welt sagen müssen, ihr antworten müssen, gemäß dem, was sie selbst
verabschieden ließen und was sie dazu zwingt, Antworten zu geben vor dem
US-amerikanischen Volk, vor der Weltöffentlichkeit und vor der internationalen
Staatengemeinschaft.
Unsererseits glaube ich, daß wir eine moralische
und politische Pflicht erfüllt haben, vollständig im Einklang mit den
Prinzipien unseres Vaterlandes und der Politik und der Praxis, die wir
hinsichtlich dieser Übel immer verfolgt haben, wobei wir etwas machen, das uns
als unerläßlich erscheint; denn wenn man den US-Amerikanern nicht erlaubt, zu
erfahren, was geschieht, dann haben diese Kriminellen freie Bahn, können
antiterroristische Positionen vorspielen, weiter in Miami mit ihren
terroristischen Freunden das Glas heben, weiter Posada Carrilles und Bosch
beschützen, das ist es, was sie machen, wenn sie gar so weit gehen, einen
Unterstaatssekretär zu ernennen, der aus dieser selben terroristischen
Misthaufen stammt.
Es ist wichtig, daß die US-amerikanische und die
Weltöffentlichkeit davon erfahren: Wir handeln mit Mäßigung, mit Vorsicht, wir
haben sie über Jahre hinweg aufgefordert und versucht, sie zu überzeugen, die
Position einzunehmen, die sie hätten einnehmen müssen, und es gab Monate an
konkreten Vorschlägen, sie waren frühzeitig im Bilde darüber, die Vorschläge
wurden von unserer Seite wiederholt, und wenn wir nicht dafür sorgen, daß die
Welt davon erfährt, können sie ihr Doppelspiel mit größter Leichtigkeit
weiterführen; dennoch haben sie jetzt das Wort und müssen antworten.
Randy
Alonso.- Vielen Dank, Alarcón, für ihre Erklärung. Ich
glaube, dies spiegelt die Position wider, die Kuba schon immer eingenommen hat
und die auch nach dem 11. September verstärkt wurde, nach diesem sogenannten
„Weltweiten Kreuzzug gegen den Terrorismus“. Die konkreten Schritte, die unser
Land mit der Unterzeichnung von 12 internationalen Abkommen im Bereich der
Terrorismusbekämpfung gegangen ist, und die konkreten Vorschläge, die den USA
unterbreitet wurden, beweisen den Willen der kubanischen Regierung und des
kubanischen Volkes vor der internationalen Staatengemeinschaft; und wie es in
der Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten heißt, nun gut,
die Vereinigten Staaten haben also das Wort.
Ich danke den Genossen, die mich heute abend bei
diesem Podiumsgespräch begleitet haben, und den Gästen im Studio.
Mitbürger:
Kuba hat einmal mehr Beweise für die Vertikalität
der Prinzipien und die Transparenz der Revolution erbracht, und von dem
deutlichen Willen, schwerwiegenden Übeln für die Menschheit wie der illegalen
Emigration, dem Drogenhandel und dem Terrorismus zu begegnen und sie zu
bekämpfen, wie durch die Geschehnisse dargelegt wird, über die in der Erklärung
des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten vom heutigen Tag informiert
wird, und durch die wichtigen Vorschläge über Abkommen im Bereich der
Migration, beim Kampf gegen den Drogenhandel und bei der Terrorismusbekämpfung,
die den US-Behörden von der kubanischen Regierung unterbreitet wurden.
Ich möchte schließen, indem ich den letzten Teil
der Erklärung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten Kubas vom
heutigen Tag wiederhole, der wie folgt lautet:
„ In Anbetracht des möglichen gegenseitigen Nutzens der Abkommen in
den Bereichen Migration, Kampf gegen den Drogenhandel und Kampf gegen den
Terrorismus bestätigt das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten die totale
Bereitschaft der Regierung Kubas, über die besagten Abkommen mit der Regierung
der Vereinigten Staaten zu verhandeln und diese zu unterzeichnen.
Die US-Administration
hat jetzt die Möglichkeit zu beweisen, daß sie wirklich bereit ist, mit
Ernsthaftigkeit und ohne das Anlegen von zweierlei Maß diesen schwerwiegenden
Übeln der Menschheit zu begegnen.
Es liegt in den Händen
der US-Regierung, vor der US-amerikanischen und der Weltöffentlichkeit zu
beweisen, daß sie fähig ist, armselige Interessen kleiner antikubanischer
Gruppen beiseite zu lassen und die wahren Interessen ihres Volkes zu
verteidigen.
Die Vereinigten Staaten
haben das Wort.“
Guten Abend.