(entnommen aus:
CubaDebate)
REFLEXIONEN DES GENOSSEN FIDEL
DIE REALE
GESCHICHTE UND DIE HERAUSFORDERUNG FÜR DIE KUBANISCHEN JOURNALISTEN
Vor sieben
Tagen sprach ich über einen der Großen der Geschichte, Salvador Allende, dessen
die Welt anlässlich des einhundertsten Jahrestages seiner Geburt mit viel
Emotion und Achtung gedachte. Im Gegenteil dazu hat niemand sich des 24. Oktober
1891 erinnert, an dem – 18 Jahre vor unserem bewunderten chilenischen Bruder –
der dominikanische Despot Rafael
Leónidas Trujillo geboren wurde.
Beide Länder,
eines in der Karibik und das andere im äußersten Süden von Amerika, haben die
Folgen der Gefahr erlitten, welche José Martí voraussah und verhindern wollte. Dieser
übermittelte in seinem bekannten nachgelassenen Brief an den mexikanischen
Freund, der an der Seite von Juárez kämpfte, eine Idee, die ich immer erneut
wiederholen werde: „Ich laufe schon jeden Tag Gefahr, mein Leben zu geben… um
rechtzeitig mit der Unabhängigkeit von Kuba zu verhindern, dass die Vereinigten
Staaten sich auf die Antillen ausbreiten und mit dieser verstärkten Macht über
unserer Länder von Amerika herfallen. Alles, was ich bis heute getan habe und
noch tun werde, geschieht mit diesem Ziel.”
Unserer
siegreichen Revolution kam es zu, gleichzeitig die Freundschaft von Allende und
den Hass von Trujillo auf sich zu ziehen. Dieser war ein ungeschliffener
Pinochet, der von den Vereinigten Staaten in der Karibik bewirkt worden war. Der
Tyrann war Ergebnis von einem der militärischen Eingriffe der Yankees auf der
Insel, die dieses Land, welches die erste spanische Kolonie war, mit Haiti
teilt.
Die
US-Marineinfanterie hatte diese Bruderrepublik interveniert, um die strategischen
und wirtschaftlichen Interessen ihres Landes abzusichern – es gab natürlich kein
Platt Amendment, um diese Aktion mit einem schwachen legalen Mantel zu
bedecken.
Im Jahr 1918
rekrutieren sie unter anderen diesen Abenteurer und ehrgeizigen Kreolen, Sohn
eines Kleinhändlers, trainierten ihn und mit 27 Jahren trat er in die nationale
Armee ein. Im Jahr 1921 nahm er an einem Weiterbildungskurs an der von der Besatzungsmacht des Landes
geschaffenen Militärakademie teil und nach Abschluss desselben wurde er als Garnisonschef
ernannt und bekam durch seine Verdienste vor den Interventionstruppen den Rang
eines Hauptmanns verliehen, ohne vorher den für diese Beförderung notwendigen
Grad eines Leutnant zu haben.
Bei Beendigung
der Besetzung durch die Yankees im Jahr 1924 war Trujillo als Instrument der
Vereinigten Staaten darauf vorbereitet, hohe Ämter im militärischen Bereich zu
bekleiden, die er für den klassischen Putsch und die typischen “demokratischen
Wahlen nutzte, die ihn 1930 zur Übernahme des Präsidentenamts führten. Der
Beginn seiner Regierungszeit fiel mit den Jahren der Großen Depression
zusammen, welche der Wirtschaft der Vereinigten Staaten harte Schläge
versetzte.
Kuba, das aufgrund der Handelsabkommen im
größten Maße abhängige und an Händen und Füßen gebundene Land, erlitt die
schlimmsten Folgen dieser Krise. Hinzu kamen noch der Flottenstützpunkt und das
erniedrigende und unnötige Platt Amendment, das ihnen das verfassungsmäßige
Recht verlieh, in unserer Nation zu intervenieren und so seine ruhmreiche
Geschichte in Stücke zu reißen.
Im Nachbarland
mit geringerer direkter wirtschaftlicher Abhängigkeit handhabte Trujillo, ein listiger
Mann voller Ambitionen, die Güter der dominikanischen Mittelklasse und
Oligarchie nach seinem Belieben. Die wichtigsten Zuckerfabriken und viele
andere Industriezweige wurden zu seinem persönlichen Eigentum. Dieser Kult der
privaten Aneignung verletzte nicht die kapitalistischen Konzepte des Imperiums.
„Gott
und Trujillo” verkündeten überall die Leuchtreklamen. Viele Städte, Alleen,
Straßen und Gebäude trugen seinen Namen oder den seiner nahen Angehörigen. Im
selben Jahr seines Amtsantritts als Präsident verursachte ein Hurrikan starke
Schäden in Santo Domingo, der Hauptstadt des Landes. Nachdem sie
wiederhergestellt war, taufte er sie auf seinen Namen und sie hieß offiziell Ciudad
Trujillo (Trujillo Stadt). Auf der Welt hat es niemals einen anderen Fall von
Personenkult solchen Ausmaßes gegeben.
Im Jahr 1937 richtete
er im Grenzgebiet ein großes Gemetzel unter den haitianischen Arbeitern an, die
seine Arbeitskräftereserve für die Landwirtschaft und den Bau darstellten.
Er war ein
sicherer Verbündeter der Vereinigten Staaten. Er nahm an der Gründung der
Vereinten Nationen teil und an der Schaffung der OAS im Jahr 1948. Am 15. Dezember
1952 reiste er nach Washington und trug dabei keinen geringeren zusätzlichen
Titel als den eines bevollmächtigten Botschafters vor der Organisation Amerikanischer
Staaten. Er verweilte in jenem Land dreieinhalb Monate. Am 2. Juli 1954 reiste
er an Bord eines Passagierdampfers nach Spanien. Dieser brachte ihn nach Vigo.
Franco, der schon Verbündeter des Imperiums war, empfing ihn in der Station
Nord von Madrid mit dem gesamten diplomatischen Korps.
Meine Beziehung
zur Dominikanischen Republik rührt von meiner Zeit als Universitätsstudent her.
Man hatte mich mit der Ernennung zum Vorsitzenden des Komitees für die
dominikanische Demokratie geehrt. Das schien kein wichtiges Amt zu sein, aber
aufgrund meines rebellischen Charakters nahm ich ihn ernst. Ohne dass man es
erwartet hatte, war die günstige Stunde gekommen. Die im Exil lebenden Dominikaner
veranlassten in Kuba eine Expeditionstruppe. Ich nahm an ihr teil, als ich mein
zweites Studienjahr noch nicht beendet hatte. Ich war damals 21 Jahre alt.
Zu anderen
Anlässen habe ich schon erzählt, was damals geschehen ist. Nach der misslungenen Expedition von Cayo
Confites, gehörte ich nicht zu den über eintausend Gefangenen, die in das
Militärcamp von Columbia gebracht wurden, Inhaftierung, die zum Hungerstreik
von Juan Bosch führte. Sie waren vom Armeechef von Kuba, General Pérez Dámera, verbannt
worden, der dafür, dass er die Expedition abfing, eine Geldsumme von Trujillo
erhielt. Er erledigte das, als diese sich der Windward-Passage näherte.
Eine Fregatte
der kubanischen Marine, die mit ihren Kanonen den Bug unseres voran fahrenden
Schiffes anvisierte, gab den Befehl zur Rückkehr und zum Anlegen im Hafen von Antilla.
Ich sprang zusammen mit drei weiteren Expeditionsteilnehmern am Eingang zur
Bucht von Nipe ins Meer. Wir waren vier bewaffnete Männer.
Ich habe Juan Bosch, prominenter dominikanischer
Volksführer, in Cayo Confites kennen gelernt, wo wir trainierten, und ich
konnte mich viel mit ihm unterhalten. Er war nicht der Leiter der Expedition,
aber die Persönlichkeit mit dem größten Ansehen unter den Dominikanern, die von
einigen der wichtigsten Leitern der Bewegung und von den kubanischen Anführern,
die über wichtige und gut bezahlte offizielle Beziehungen verfügten, ignoriert
wurde. Wie hätte ich mir damals das denken können, was ich heute schreibe!
Als elf Jahre
später unser Kampf in der Sierra Maestra kurz davor stand, den Sieg zu
erringen, erteilte Trujillo Batista einen Kredit an Waffen und Munitionen, die
Mitte 1958 mit Flugzeugen gebracht wurden. Er bot ihm außerdem an, dreitausend
dominikanische Soldaten auf dem Luftwege zu befördern und später eine
gleichgroße Truppe, die im Osten landen würde.
Am ersten
Januar 1959 wurde die Batista-Tyrannei durch die schlagkräftigen Angriffe der
Rebellenarmee und den revolutionären Generalstreik besiegt. Der repressive
Staat fiel auf der gesamten Insel total zusammen. Batista floh in die
Dominikanische Republik. Zusammen mit ihm reisten solche unheilvollen Figuren
des Regimes wie der bekannte Scherge Lutgardo Martín Pérez, sein 25jähriger
Sohn Roberto Martín Pérez Rodríguez und eine Gruppe der wichtigsten Militärchefs
seiner besiegten Armee.
Trujillo empfing
Batista herzlich und brachte ihn in der offiziellen Residenz für illustre Gäste
unter. Später schickte er ihn in ein Luxushotel. Ihm machte das Beispiel der
Kubanischen Revolution Sorgen und er entwarf die Idee, die Konterrevolution zu
organisieren und sie mit der Legion del Caribe zu unterstützen, die über 25 000
Soldaten der dominikanischen Republik verfügen würde. Hierfür zählte er mit den
hohen Befehlshabern der ehemaligen Batista-Armee und der wahrscheinlichen Hilfe
der mehreren zehntausend Mitglieder von dessen drei Waffengattungen und der
Polizei.
Die Regierung
der Vereinigten Staaten, der diese Pläne bekannt waren, schickte einen
CIA-Offizier nach Santo Domingo, um eine Unterredung mit Trujillo zu führen und
eine Einschätzung der Pläne gegen Kuba vorzunehmen. Mitte Februar 1959 hatte er
ein Treffen mit John Abbes García, Geheimdienstchef der Dominikanischen
Republik. Er empfiehlt ihm Agenten zu schicken, die jene Elemente in den
eigenen Reihen der siegreichen Revolution rekrutieren sollen, die nicht mit dieser übereinstimmen. Er teilte ihm
nicht mit, dass die Vereinigten Staaten über William Alexander Morgan Ruderth
verfügten, einen US-Bürger und CIA-Agent, der in die Truppe der Segundo Frente (Zweite
Front) des Escambray infiltriert war, wo er den Grad eines Comandante (entspricht
einem Oberst; war außer dem Comandante en Jefe höchster Grad in der
Rebellenarmee) erhielt und einer der wichtigsten Befehlshaber war.
Die Entwicklung
dieser Ereignisse, die eine faszinierende Geschichte darstellen, ist in Büchern
von hohen kubanischen Beamten des Geheim- und Sicherheitsdienstes - Zeugnisse
von Truppenchefs der Rebellenarmee, die an den Geschehnissen teilhatten, Autobiografien,
offizielle Erklärungen jener Zeit - sowie von einheimischen und ausländischen
Journalisten enthalten, die man unmöglich in dieser Reflexion alle nennen kann.
Es wird
außerdem ein Buch zur Herausgabe vorbereitet, das von einem Genossen geschrieben
wurde, der mit 17 Jahren in die Milizen eintrat, wo er aufgrund seiner guten
Haltung und geistigen Bewegtheit zur Leibwache des Premierministers und Comandante
en Jefe wurde, wo er Stenografie erlernte und dann Aufzeichnungen bei den
Gesprächen führte und Zeugnisse von hunderten der Teilnehmer an den von ihm
erzählten Geschehnissen aufzeichnete. Es handelt sich um ein Kapitel der
Geschichte der Revolution, das bei weitem noch nicht abgeschlossen ist.
Wie anzunehmen
ist, wurden wir, d.h. die wichtigsten Revolutionsführer, ständig über die Informationen
in Kenntnis gesetzt, die über die feindlichen Pläne eintrafen. Wir fassten den Gedanken, der von den Yankees,
von Batista und von Trujillo gestarteten Konterrevolution einen harten Schlag
zu versetzen.
Als die Waffen für
die ersten Angriffe schon von Florida aus auf dem Meereswege befördert wurden
und die im Komplott Verschwörten und ihre Chefs sich unter rigoroser Kontrolle
befanden, wurde eine erfolgreiche Konterrevolution im bergigen Gebiet des
Escambray und in Trinidad, das über eine Rollbahn verfügte, simuliert. Der
Verwaltungskreis dieser kleinen und freundlichen Stadt wurde isoliert und die
revolutionäre politische Arbeit verstärkt.
Trujillo war
begeistert. Eine als Bauern verkleidete Kompanie der Rebellenarmee schrie auf der Rollbahn: „Es lebe
Trujillo! Nieder mit Fidel!” und alles
dies wurde der Führung in der Dominikanischen Republik mitgeteilt. Diese hatte
über Fallschirme einen umfangreichen Park geschickt. Alles lief gut.
Am 13. August
kam ein Flugzeug mit dem Sonderbeauftragten von Trujillo an: Luis del Pozo Jiménez, Sohn desjenigen, der
unter Batista Bürgermeisters der Hauptstadt und eine prominente Figur des
Regimes war. Er zeigte auf einer Landkarte die Positionen an, die von der
dominikanischen Luftstreitkraft bombardiert werden sollten, und hinterfragte
die Anzahl der Legionäre, die für die erste Etappe notwendig seien.
Zusammen mit
ihm kam ein weiterer wichtiger Gesandter, Roberto Martín Pérez Rodríguez, der,
wie schon erwähnt, zusammen mit seinem Vater Batista bei seiner Flucht in die
Dominikanische Republik an jenem ersten Januar begleitete. In seiner Begleitung
befanden sich weitere Befehlshaber der Söldner, die schon zum Bleiben gekommen
waren. Das Flugzeug sollte zurückkehren. Seine Besetzung war dieselbe, die
Batista bei seiner Flucht befördert hatte.
Ich befand mich
zusammen mit Camilo Cienfuegos und anderen Comandantes der Rebellenarmee in der
Nähe der Landebahn. Der Befehlshaber des kubanischen Militärpersonals, das die geschickten Waffen
und Funkgeräte entlud, war der Meinung, dass er die Besatzung des Flugzeugs
festnehmen sollte. Als er dies ausführte, bekommt das ein Kopilot mit, schießt
auf sie und es kommt zu einer allgemeinen Schießerei. Die Gesandten von
Trujillo und die anderen Befehlshaber der Söldner wurden verhaftet. Es gab
Verluste.
An jenem selben
Abend besuchte ich die Verletzten beider Seiten. Der Plan konnte nicht weiter
ausgeführt werden. Bis dahin waren alle Nachrichtenübermittlungen zwischen
Trujillo und der Konterrevolution im Escambray über Kurzwelle erfolgt. Der
offizielle Sender von Trujillo sendete siegreiche Berichte, ähnlich denen, die
man über Radio Swan und Miami in den Tagen der Schweinebucht zu hören bekam. Wir
haben niemals die öffentlichen Sender in Kuba dazu verwendet, um falsche
offizielle Berichte zu verbreiten.
Das Spiel hätte
auch nach der Einnahme des Flugzeugs und der Festnahme von Luis del Pozo Jiménez
und Roberto Martín Pérez Rodríguez fortgesetzt werden können, indem man einen
mechanischen Schaden am Flugzeug simulierte, das zurückkehren sollte, aber nur
um den Preis, die Bevölkerung zu täuschen und zu verwirren, die schon durch die
aus dem Escambray kommenden Nachrichten
und öffentlich aus Trujillo Stadt verbreiteten angeblichen Siege der Konterrevolution beunruhigt war.
An jenem 13. August 1959
wurde ich 33 Jahre alt, ich befand mich in der Blüte meines Lebens und meiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten.
Es handelte sich um einen wichtigen
revolutionären Sieg, aber gleichzeitig um ein Zeichen der noch vor uns
stehenden Zeiten und ein erbärmliches Geschenk, dass mir Rafael Leónidas
Trujillo zu meinem Geburtstag machte. Zwanzig Monate danach mussten wir den
Angriff in der Schweinebucht abweisen, der Gewalt und dem Blutvergießen im
Escambray, an den Meeresufern, in Städten und auf dem Land des gesamten Landes
die Stirn bieten. Das war die von den Vereinigten Staaten angeführte
Konterrevolution.
In jenem Land hätte man Roberto Martín
Pérez Rodríguez und Luis del Pozo Jiménez als Söldner im Dienste einer
feindlichen Macht standrechtlich erschossen. Die Revolutionären Gerichte haben
sie zu Gefängnishaft verurteilt und haben ihnen kein Haar gekrümmt. Wie endete Martín
Pérez? Er emigrierte auf legalem Wege in die Vereinigten Staaten. Jetzt ist er Vorkämpfer
der kubanisch-amerikanischen Terroristen-Mafia, die den republikanischen
Präsidentschaftskandidaten McCain
unterstützt.
Ein
angesehener kanadischer Journalist und Forscher, Jean-Guy Allard, beschreibt die
terroristische Laufbahn von Roberto Martín Pérez Rodríguez wie folgt:
„…tatsächlich hat sich ‘Macho’
Martín Pérez”
(so nennt er ihn) “schon in jungen Jahren der Polizei von Batista angeschlossen
und erreichte wegen seiner einzigartigen Verdienste kraft der Misshandlungen
der Gefangenen in den letzten Monaten des blutrünstigen Regimes den Rang eines Unteroffiziers.
„Vater und Sohn standen
Batista so nahe, dass sie am ersten Januar 1959 anstelle nach Miami zu fliehen,
dem Diktator in seine Zufluchtstätte in die Dominikanische Republik folgten.
„…als er am 29. Mai 1987
freigelassen wurde… schloss er sich 1989 der Kubanisch-Amerikanische
Nationalstiftung (Cuban-American National Foundation CANF) an, die von dem CIA
unter der Regierung von Ronald Reagan geschaffen wurde.“
„Bald leitete er den von
jener Organisation gebildeten paramilitärischen Ausschuss, der u. a. die
Finanzierung der terroristischen Gruppe Alpha 66 und weiterer
Extremistengrüppchen, die gegen Kuba vorgehen, absichert.“
„…Martín Pérez Rodríguez
nahm an der Organisation einer ganzen Reihe von gescheiterten Versuchen zur
Ermordung des Präsidenten von Kuba bei verschiedenen Iberoamerikanischen
Gipfeln teil.“
„Im Jahr 1994, anlässlich
von Fidels Teilnahme am 4. Gipfel in Cartagena de Indias in Kolumbien… erwarb
er ein Gewehr Barrett Kaliber 50 und Sprengstoffe, die von Miami nach Kolumbien… im Flugzeug
transportiert wurden!“
„…bereitet er zusammen
mit Jiménez Escobedo und Eugenio Llameras ein Komplott im Hinblick auf den 5.
Iberoamerikanischen Gipfel von 1995 vor. Im selben Jahr bereitet er erneut denselben
Plan für den Gipfel der Blockfreien Staaten vor, der ebenfalls in Cartagena de Indias in Kolumbien stattfand.“
„Im Jahr 1997, auf Isla Margarita in Venezuela, zum 7. Iberoamerikanischen
Gipfel der Staats- und Regierungschefs, baute Posada eine weitere Verschwörung mit
der direkten Hilfe von Martín Pérez Rodríguez und anderen Führungsmitgliedern
der CANF auf...”
„…war er Unterzeichner
der Erklärung zur Unterstützung des Terrorismus gegen Kuba, welche die Stiftung
am 11. August veröffentlichte… Roberto Martín Pérez, Feliciano Foyo und Horacio
García gehören zu den Individuen, die Posada bei seinem Interview für die New York Times im Jahre 1997 öffentlich
als ‘Finanzexperten’ seiner terroristischen
Aktivitäten kennzeichnete.”
„…übernahm er die
Schirmherrschaft für eine Ausstellung der Bilder von Bosch und Posada, der intellektuellen Autoren
der Sabotage an dem kubanischen Zivilflugzeug im Jahr 1976, bei der 73 Personen
starben.“
„Im Jahr 1998
verwirklichte der große Verteidiger der ‘politischen Häftlinge’ eine seiner
schmutzigsten Heldentaten: zusammen mit anderen Anführern der Mafia von Miami… führte
er den neuen FBI-Chef, den überaus bestechlichen Héctor Pesquera dazu, die
Festnahme von fünf Kubanern durchzuführen, die in die Reihen der
terroristischen Organisationen eingeschleust waren.”
„…ist seine unfehlbare
Freundschaft mit Guillermo Novo Sampoll
bekannt, dem Mörder des chilenischen Regierungsbeamten Orlando Letelier…”
„Der republikanische
Kandidat muss darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sein 73jähriger Günstling
der Erste war, der behauptet hat, dass er am Tag seines erträumten Sieges über
die kubanische Revolution einen Bulldozer vom Kap San Antonio bis zur Landzunge
von Punta de Maisí durchfahren würde, um die jetzige Bevölkerung der Insel zu
beseitigen, die schuldig ist, auf die eine oder andere Art und Weise mit der
Revolution in Verbindung zu stehen.“
„…zu einer anderen
Gelegenheit hat er auf die Befragung hin, ob nicht die Gefahr bestehe, bei
einem Attentat gegen kubanische Führungskräfte Unschuldige umzubringen,
erklärt, dass ihm sogar egal sei, wenn ‘der
Pabst sterben würde’”.
Die historische Wahrheit
erinnert uns daran, dass der Vater von John McCain den Amphibienangriff, die Invasion
und die Besetzung der Dominikanischen Republik im Jahr 1965 kommandierte, um
die nationalistischen Kräfte unter Führung von Francisco Caamaño zu bekämpfen,
einem weiteren großen Patrioten jener Nation, den ich sehr gut kennen gelernt habe
und der immer Vertrauen in Kuba hatte.
Ich widme diese
Reflexion mit historischem Ansatz unseren lieben Journalisten, da sie mit dem
8. Kongress des Journalistenverbandes von Kuba zusammenfällt. Bei ihnen fühle
ich mich wie im Familienkreis. Wie gerne hätte ich die Techniken ihres Berufs
studiert!
Der Journalistenverband
von Kuba (UPEC) war so großzügig ein Buch herauszugeben, das sie Fidel periodista (Fidel als Journalist) betitelten,
dessen Lancierung morgen Nachmittag stattfinden wird. Sie haben mir ein
Exemplar zugeschickt, das mehrere Artikel von vor mehr als 50 Jahren
beinhaltet, die in Untergrund-Organen oder der offiziellen Presse erschienen. Das
Vorwort ist von Guillermo Cabrera Álvarez und die Auswahl, Einleitung und
Bemerkungen sind von Ana Núñez Machín.
Guillermo Cabrera habe
ich seit meinen ersten Kontakten mit ihm den Beinamen “Das Genie” gegeben. Das
war der Eindruck, den ich über jene wunderbare Person hatte, die leider im
vergangenen Jahr verstorben ist. Er wurde vor längerer Zeit in unserer
angesehenen Herz- und Gefäßklinik der Stadt Santa Clara am Herzen operiert,
Zentrum, welches von der Revolution geschaffen wurde.
Ich habe einige der
Artikel erneut gelesen, die in Alerta,
Bohemia und
Ich habe jene Artikel
aufgrund der Notwendigkeit zur Ideenübermittlung geschrieben. Das tat ich aus
reinem revolutionärem Instinkt. Ein Prinzip habe ich immer angewandt: die Worte
sollen einfach sein und die Konzepte für die Massen verständlich. Jetzt habe
ich mehr Erfahrung, aber weniger Kraft, es fällt mir schwerer, dies zu tun. Das
Kenntnisniveau unserer Bevölkerung ist mit der Revolution jetzt viel höher, die
Aufgabe ist schwieriger.
Vom revolutionären
Standpunkt aus gesehen sind die Meinungsverschiedenheiten nicht wichtig; was
wichtig ist, ist die Ehrlichkeit der Meinungsäußerung. Aus den Widersprüchen
wird die Wahrheit hervorgehen. Vielleicht wäre es nützlich, sich ein anderes
Mal die Mühe zu machen, um einige
Bemerkungen zur Angelegenheit zu machen.
Gestern erfolgte ein
wichtiges Geschehnis, das Hauptthema in den nächsten Tagen sein wird: die
Befreiung von Ingrid Betancourt und einer Gruppe von Personen, die sich in der
Gewalt der FARC befanden. FARC, das sind die Anfangsbuchstaben in spanischer
Sprache der Organisation Revolutionäre
Streitkräfte Kolumbiens.
Am 10. Januar des
laufenden Jahres hat unser Botschafter in Venezuela, Germán Sánchez, auf Antrag
der Regierungen von Venezuela und Kolumbien an der Übergabe von Clara Rojas an
das Internationale Rote Kreuz teilgenommen. Diese war Kandidatin für die
Vizepräsidentschaft von Kolumbien gewesen, als Ingrid Betancourt das
Präsidentenamt anstrebte, und war am el 23. Februar 2002 entführt worden. Consuelo
González, Mitglied des Repräsentantenhauses, die am 10. September 2001 entführt
worden war, wurde gemeinsam mit ihr befreit.
So öffnete sich ein
Friedenskapitel für Kolumbien, ein Prozess, den Kuba seit über 20 Jahren als
das Günstigste für die Einheit und Befreiung der Völker unserer Länder von
Amerika unterstützt. Wobei unter den heutigen vielschichtigen und besonderen Umständen
neue Wege eingeschlagen werden, besonders nach dem Untergang der UdSSR zu
Beginn der 90er Jahre, - den ich hier nicht analysieren werde - die
viel anders als die von Kuba, Nikaragua und anderen Ländern in den Jahrzehnten
der 50er, 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts sind.
Die Bombardierung eines
Lagers auf ekuadorianischem Gebiet in den frühen Morgenstunden des ersten März
- wo kolumbianische Guerilleros und junge Besucher verschiedener Nationalitäten
schliefen - und das unter Verwendung von Yankee-Technologie, mit Besetzung des
Territoriums, Gnadenschüssen für die Verletzten und Entführung von Leichen als
Teil des terroristischen Plans der Regierung der Vereinigten Staaten, hat die
Welt abstoßend gefunden.
Am 7. März fand das
Treffen der Gruppe von Río in der Dominikanischen Republik statt, wo die Tat energisch
verurteilt wurde, während die Regierung der Vereinigten Staaten sie
applaudierte.
Manuel Marulanda, Bauer
und kämpferischer Kommunist, wichtigster Chef jener Guerilla, die vor fast
einem halben Jahrhundert geschaffen wurde, lebte noch. Er verstarb am 26.
desselben Monats.
Ingrid Betancourt, geschwächt
und krank, sowie andere Gefangene mit prekärem Gesundheitszustand, würden kaum
noch länger aushalten können.
Aus einem elementaren
Gefühl der Menschlichkeit heraus freuten wir uns über die Nachricht, dass Ingrid
Betancourt, drei US-Bürger und andere Gefangene befreit worden waren. Es hätten
nie Zivile entführt werden, bzw. die Militärs unter den Bedingungen des
Dschungels als Gefangene gehalten werden sollen. Das waren objektiv gesehen
grausame Taten. Keinerlei revolutionäre Absicht konnte dies rechtfertigen. Zum
gegebenen Augenblick wird es notwendig sein, tiefgründig die subjektiven
Faktoren zu untersuchen.
Wir haben unseren
revolutionären Krieg in Kuba gewonnen, indem wir die Gefangenen unmittelbar und
ohne Bedingungen freigelassen haben. Wir übergaben die bei jedem der Kämpfe
gefangen genommenen Soldaten und Offiziere dem Internationalen Roten Kreuz und
haben nur ihre Waffen behalten. Kein Soldat ergibt sich, wenn ihn der Tod
erwartet bzw. eine grausame Behandlung.
Wir haben mit Sorge
beobachtet, wie der Imperialismus versucht, die Geschehnisse von Kolumbien dazu
auszunutzen, um seine schrecklichen Verbrechen des Genozids an anderen Völkern
zu vertuschen und zu rechtfertigen, die Aufmerksamkeit der internationalen
Öffentlichkeit von seinen Interventionsplänen in Venezuela und Bolivien
abzulenken und außerdem von der Anwesenheit der 4. Flotte zur Unterstützung jener
politischen Linie, die beabsichtigt, die Unabhängigkeit der anderen Länder südlich
der Vereinigten Staaten vollkommen zu beseitigen und sich deren natürlicher
Ressourcen zu bemächtigen. Das sind Beispiele, die alle unsere Journalisten belehren
sollten. Die Wahrheit bewegt sich in unserer Gegenwart auf stürmischen Meeren,
wo die Massenmedien sich in Händen derjenigen befinden, die das Überleben der
menschlichen Gattung mit ihren riesigen wirtschaftlichen, technologischen und
militärischen Ressourcen bedrohen. Das ist die Herausforderung für die
kubanischen Journalisten!
Fidel Castro Ruz
3. Juli 2008
16:26 Uhr