Reflexionen des Genossen Fidel
BUSH, DER KRIEG UND DER VERBISSENE
KAMPF UM EIN STÜCK LEBEN
In der “Bush im Himmel” betitelten
Reflexion, die von unserer Presse am 23. März veröffentlicht wurde, habe ich
behauptet, dass Bush während des Treffens des Atlantikpakts am 1., 2. und 3.
April in Bukarest, Hauptstadt von Rumänien, das Seinige machen würde.
In Europa finden zurzeit bedeutende
Ereignisse statt. Diese zu ignorieren bedeutet, ein Analphabet bezüglich des
jetzigen Dramas zu sein. Wenn der Leser ein bisschen Geduld aufbringt, wird er
auf einigen Blatt über die einem Informationsmeer entnommenen Nachrichten
verfügen, die zu verschiedenen Uhrzeiten und an verschiedenen Tagen mit
unterschiedlichen, sowohl vitalen als anderen Themen gemixt veröffentlicht wurden.
“Athen, den 3. April
(EFE):
“Die griechischen
Nationalisten rühmten sich des Sieges, den Eintritt von Makedonien in die NATO
verhindert zu haben, und zwar aufgrund des Streits zwischen Athen und Skopje über
die Beherrschung jenes Landes, der schon seit 17 Jahren seiner Lösung harrt.
Die griechische Presse
war an diesem Donnerstag bei ihrer Bewertung einstimmig, als sie das Veto gegen
den Eintritt von Makedonien in den Nordatlantikpakt als einen Erfolg bezeichnete,
das heute vom in Bukarest stattfindenden Gipfel dieses Militärpakts bestätigt
wurde.
Die Medien heben vor
allem den intensiven, von Washington ausgeübten Druck hervor, damit Makedonien in der NATO zugelassen
werden sollte und drücken nationalistischen Stolz aus, dass Athen diesem nicht
nachgegeben hat.
‘Bush´s Erpressung hat
nicht funktioniert’, betitelt heute die Athener Zeitung Avrianí. ‘Kostas Karamanlis,
wird durch das Veto gegen Bush´s Willen in die Geschichte Griechenlands
eingehen.’”
“Bukarest, den 4. April
(EFE):
“Das Weiße Haus hat
seine Zufriedenheit mit den auf dem Gipfel erreichten Ergebnissen zum Ausdruck gebracht, bei dem
die Verbündeten mehr Truppen für Afghanistan versprochen haben, dem von den
Vereinigten Staaten für den Osten Europas geplanten Raketenabwehrschild ihre
Unterstützung gegeben haben und versprachen, dass die Ukraine und Georgien in
der Zukunft Mitglieder des Atlantikpakts sein werden.”
“Tirana, den 3. April (EFE):
“Die albanische politische
Oberschicht hat heute mit Enthusiasmus die offizielle Einladung zur Integration
von Albanien in die NATO vernommen.
Die in einer außerordentlichen
Sitzung zusammengekommenen albanischen Parlamentsabgeordneten bezeichneten
diese als ‘historisch’ und hoben hervor, dass es das wichtigste Ereignis für
das Land seit der Ausrufung der Unabhängigkeit von Kosovo am 17. Februar und der
Schaffung des albanischen Staates im Jahr 1912 ist.
Die Parlamentsvorsitzende
Jozefina Topalli drückte allen Ländern den Dank aus, die den Eintritt von
Albanien in die NATO unterstützt haben, besonders dem US-Präsidenten George W.
Bush.
‘Die Einladung markiert das
Ende des politischen Übergangs und den ersten von Albanien in diesen letzten 17
Jahren der Demokratie unternommenen Schritt in Richtung euroatlantische
Integrationsprozesse’, erklärte Topalli.
Der Wirtschaftsminister Genc
Ruli behauptete, dass der Eintritt in die NATO größere Stabilität und
Sicherheit bedeutet und somit mehr ausländische Investitionen, die für die
wirtschaftliche Entwicklung eines der ärmsten Länder Europas so wichtig sind.
Die wichtigsten Straßen der
albanischen Hauptstadt wurden heute mit NATO-Flaggen und einheimischen Fahnen geschmückt.”
“Madrid, den 4. April (DPA):
“Isoliert vom Rest der Welt? Das
Bild eines José Luis Rodríguez Zapatero, der allein an der Seite von leeren
Stühlen am Tisch des NATO-Gipfels sitzt, während sich in seiner Nähe George W.
Bush und andere Regierungsoberhäupter lebhaft unterhalten, das war heute das
Foto der Titelseiten der wichtigsten spanischen Tageszeitungen und belebte die Debatte
über die Außenpolitik der spanischen sozialistischen Regierung.
Außer dem bekannten
Foto haben die Tageszeitungen und Funk- und Fernsehgespräche das Fehlen eines
Treffens zwischen Zapatero und Bush hervorgehoben, das die Moncloa beinahe als
eine Tatsache angekündigt hatte, nachdem der US-Präsident den Spanier angerufen
hatte, um ihn zu seinem Wahlsieg am 9. März zu gratulieren.
Die Beziehung zwischen Zapatero
und Bush war kalt und abweisend seitdem der Sozialist an die Macht gekommen
ist, da er unmittelbar im April 2004 die spanischen Truppen, circa 1 300 Mann,
aus dem Irak zurückgezogen hat.
Die Vereinigten Staaten
und Bush haben nie ihr Unbehagen darüber verborgen. Seit damals und bis zum heutigen Tag hat es nie
bilaterale Treffen zwischen Beiden gegeben.
Weder hat Bush seitdem offiziell
Spanien besucht, noch ist Zapatero im Weißen Haus gewesen. Das Gegenteil
geschah mit dem vorangegangenen spanischen Regierungspräsidenten, dem Konservativen
José María Aznar… er war eines der vier Gesichter eines anderen bekannten Fotos:
das des Azoren-Gipfels, bei dem Großbritannien und die Vereinigten Staaten die
Intervention des Irak ausheckten, die Spanien unterstützt hat.
Der Kontakt zwischen Bush
und Zapatero in Bukarest beschränkte sich auf ein ‘Hallo, meine Glückwünsche’
des US-Amerikaners an den Spanier, was die Presse als ‘das Treffen der drei
Worte’ ironisiert hat.”
“Bukarest, den 4. April
(ANSA):
“Bei seiner
Verabschiedung von den Nato-Gipfeln servierte der US-Präsident George W. Bush
seinem russischen Kollegen Vladimir Putin die protagonische Rolle auf einem silbernen
Tablett.
Der Abschied des Bewohners
des Weißen Hauses, der das Debüt seines französischen Amtskollegen Nicolás
Sarkozy und des britischen Premiers Gordon Brown kennzeichnete, wird Analysten
zufolge wegen seiner absurden Halsstarrigkeit, trotz der offensichtlichen
Opposition der anderen Mitglieder den unmittelbaren Eintritt von Georgien und
der Ukraine in den Pakt zu fordern, in Erinnerung bleiben.
Es war das ‘Alte
Europa’, angeführt von der französisch-deutschen Achse mit ihrer Kritik an dem
Krieg in Irak, welches das dem Präsident Bush erteilte trockene ‘Nein’ lenkte.
Das US-Oberhaupt
erschien ungewöhnlich nervös auf dem Treffen von Bukarest. Diplomatische
Quellen sprechen sogar von einem Streit in harten Worten mit seiner
Außenministerin Condoleezza Rice, die ihn davon zu überzeugen versuchte, eine ‘verlorene
Sache’ zumindest auf diesem Gipfel aufzugeben.
Die Nervosität von Bush
kam ebenfalls bei seiner jähen Unterbrechung der Pressekonferenz am Sommersitz
des rumänischen Präsidenten Traian Basescu zum Ausbruch, und zwar bei dem
Beantwortungsversuch durch den europäischen Staatschef von einer Frage darüber,
wie Washington jene Rumänen behandelt, die in die Vereinigten Staaten zu reisen
versuchen.
Die Irritation von Bush
wurde ebenfalls aufgrund der Länge der Sitzungen sichtbar, wo die 26
Staatschefs das Wort ergriffen. Der Präsident verließ die Debatte über
Afghanistan auf unpassende Weise, wobei er einige der Mitglieder seines Teams
und verschiedene Journalisten, die über seine Reise berichteten, zurückließ.
Bush reagierte
ebenfalls auf jähe Art und Weise auf einen Artikel der The New York Times, wo
die ‘Unsichtbarkeit’ des Chefs vom Weißen Haus in den Vereinigten Staaten in voller
Wahlkampagne und inmitten der Warnungen vor einer Wirtschaftsrezession erwähnt
wurde.
In Bukarest hatte Bush
einen einzigen Erfolg: die Unterstützung der NATO für seinen ‘Weltall-Schild’-Plan
im Hinblick auf sein morgiges Treffen mit Putin im Schwarzmeer-Strandbad
Sotschi.
Analysten zufolge wird
Bush die Möglichkeit haben, ein bisschen Ordnung in die konfliktreichen
Beziehungen zu Russland zu bringen, die sich auf dem tiefsten Niveau seit dem
Ende des ‘Kalten Krieges’ befinden.”
“Bukarest, den 4. April 2008
(AFP):
“In einer eigenartigen Geste
der Zusammenarbeit kam Russland am Freitag in Bukarest zu einer Übereinkunft
mit der NATO, damit der Atlantikpakt sein Gebiet zur Beförderung von nicht
militärischen Ausrüstungen zu seiner Mission in Afghanistan transportieren kann.
Die Vereinbarung über
Afghanistan war der einzige konkrete Schritt zwischen beiden Seiten auf dem am
Freitag im Parlamentspalast von Bukarest stattgefundenen Treffen NATO-Russland.
‘Nicht militärische
Ausrüstungen für die ISAF (International Security Asistance Force, für Afghanistan)
können durch russisches Gebiet transportiert werden’, sagte der Generalsekretär
der NATO, Jaap de Hoop Scheffer.
Die ISAF, seit 2003 unter
Führung der NATO, verfügt zurzeit über 47 000 Mann aus 39 Ländern.
Auf Ersuchen des militärischen
Oberkommandos um Verstärkung zur Bekämpfung des wilden Widerstands der Taliban
im Süden und Osten von Afghanistan haben die NATO-Länder Truppen angeboten, welche
die Streitkräfte ‘auf wesentliche Art und Weise’ verstärken werden.
Frankreich wird zum Beispiel
ein zusätzliches Bataillon von 700 Mann schicken, das im Osten des Landes seine
Stellungen einnehmen wird.
Im Zusammenhang der
zunehmenden Truppenstationierung und wachsenden Ausgaben sollte die mit Russland getroffene
Vereinbarung eine Kostenverminderung ermöglichen, da dies den Transport von
Inputs auf dem Schienenweg ermöglichen wird, die bis jetzt auf dem Luftweg nach
Afghanistan kamen.“
“Rogozin, russischer
Botschafter vor der NATO, hatte gesagt, dass die Schicksale von Russland und
der NATO in Afghanistan voneinander abhängig sind, da beide etwas zu verlieren
haben, wenn die Taliban wieder an die Macht kämen.”
“Bukarest, den 4. April 2008
(AFP):
“Wenn auch Präsident George W.
Bush behauptete, dass ‘der Kalte Krieg zu Ende ist’, so hat doch der Gipfel
zwischen der NATO und Russland in Bukarest diese Woche erneut gezeigt, dass die
ehemaligen Feinde weiterhin wegen fast allem aneinander geraten: Georgien und
die Ukraine, die Unabhängigkeit von Kosovo, der Raketenabwehrschild, Iran bzw.
das Abkommen über konventionelle Streitkräfte in Europa.
‘Die NATO kann nicht ihre
Sicherheit dadurch absichern, indem sie sich auf andere Länder ausweitet’, sagte
Putin den westlichen Führungskräften.
Die Rechnung ist klar: seit
dem Ende des Kalten Krieges ist die NATO von 16 auf 28 Mitglieder gewachsen, indem
sie fast den gesamten ehemaligen kommunistischen Block absorbiert hat ― Polen,
Ungarn, Tschechische Republik, Bulgarien, Rumänien, Slowakei und Slowenien ― und drei ehemalige
Sowjetrepubliken, Litauen, Lettland und Estland.
Inmitten dieser geopolitischen
Schlacht hat Putin am Donnerstag erreicht, dass die 26 Bündnispartner die
Erteilung der Eintrittskandidatur an Georgien und die Ukraine verschoben haben,
welche auf ihrem Weg in die NATO eine starke Unterstützung seitens Präsident
Bush hatten.
Aber dieser Teilerfolg von Putin
verbirgt nicht die Sorge, die für Russland die Tatsache bedeutet, dass die NATO
diesen ehemaligen Sowjetrepubliken versprochen hat, dass sie eines Tages in das
Bündnis eintreten werden.
‘Die Erklärung der NATO kommt
zu den Fragestellungen und der Besorgnis der russischen Seite bezüglich der von
der NATO eingeschlagenen Richtung und ihrer Entwicklung hinzu. Es ist ein
Bündnis, das sich - ohne Einschränkung des Rechts zur Anwendung der Gewalt - eine
globale Rolle beimisst’, erklärte der russische Verantwortliche.”
„Zagreb, den 4. April (EFE):
„Der
US-Präsident, George W. Bush, ist heute um 15:00 Uhr Ortszeit angekommen.
Das
ist der erste offizielle Besuch eines US-Staatschefs in Kroatien nach seiner
Unhabhängigkeit vom ehemaligen Jugoslawien.
Der
US-Präsident kam aus Bukarest, wo er am NATO-Gipfel teilgenommen hat auf dem
Kroatien und Albanien eine offizielle Einladung erhielten, in Bündnis
einzutreten.
Die
kroatischen Behörden verkündeten heute im Voraus, dass alles für den Besuch von
Bush vorbereitet ist. Derselbe stellt
bis jetzt die größte Herausforderung für die Sicherheitskräfte dieses Landes
dar.“
Während
diese Nachrichten aus dem Balkan, im Südosten von Europa, ankamen, wo
zahlreiche Länder sich um die „Ehre“ stritten, vom Wirtschafts- und
Finanz-System des Imperiums verschlungen zu werden, um ihre materiellen
Lebensbedingungen zu verbessern, welche überhaupt nicht denen der
unterentwickelten Welt ähnlich sind, verkündete eine Agenturmeldung von EFE vom
2. April Folgendes:
„Der
Präsident der Weltbank (WB), Robert Zoellick, hat heute zu einer koordinierten
globalen Aktion gegen die hohen Nahrungsmittelpreise gedrängt, die zusammen mit
der Verteuerung der Energie die Stabilität von 33 Ländern der Welt bedrohen.
Zoellick
erwähnte diese koordinierte Aktion als eine der vier unverzüglich notwendigen
Maßnahmen, um eine nachhaltige Globalisierung zu errichten und die Bedrohungen
der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise auf die Entwicklungsländer zu
vermindern.
Er
drängte auf ein globales Handelsabkommen im Rahmen der Doha-Verhandlungsrunde,
das ‚jetzt oder nie’ erreicht werden muss…
Er
forderte größere Transparenz im Rohstoffsektor in den Entwicklungsländern,
damit dies zum Wachstumsantrieb beiträgt.
Seine
Rede in einem Hotel der US-Hauptstadt findet kurz vor der Frühlingssitzung von
Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) statt, die die folgende Woche
in Washington inmitten einer großen weltweiten wirtschaftlichen Ungewissheit
stattfinden wird.
Damit
das möglich wird, muss solchen Problemen wie der hochgeschossenen Preisen von
Grundnahrungsmitteln begegnet werden, was, unter anderen Faktoren eine Folge
der Steigerung bei der Energie ist.
’Die Preise der Grundnahrungsmittel haben sich seit 2005 ca. 80
Prozent erhöht’, betonte Zoellick, der daran erinnerte, dass allein im letzten Monat
die Preise von Reis die höchsten der letzten 19 Jahre waren und die des Weizens
den Höchstkurs der letzten 28 Jahre
erreichten.
’Die Weltbank ist der Meinung, dass 33 Länder der Welt der
Möglichkeit eines sozialen oder politischen Unwohlseins wegen der hohen Preise
der Nahrungsmittel und der Energie gegenüberstellen’, bestätigt er.
Die demographischen Umstände, die Änderung der Ernährungsweise, die
Energie- und Biokraftstoffpreise, sowie der Klimawandel deuten an, dass die
sehr hohen und flatterhaften Preise der Nahrungsmittel in den kommenden Jahren
so bleiben werden’, sagte er.
Angesichts dieser Situation hat er darum gebeten, das er als ein
‚Neues Abkommen für eine globale Ernährungspolitik’ beschrieb, festzulegen, das
sich nicht nur auf den Hunger, die Unterernährung und den Zugang zu den
Nahrungsmitteln konzentrieren sollte, sondern auch auf andere Faktoren wie die
Verknüpfungen jener Preise mit der Energie oder dem Klimawandel.
’Die Ernährungspolitik muss die Aufmerksamkeit der höchsten politischen
Niveaus erregen, weil kein Land bzw. keine Gruppe jenen miteinander verbundenen Herausforderungen die Stirn
bieten kann’, sagte er abschließend."
Beide Institutionen, die Weltbank und der IWF, sind Bestandteil des
imperialistischen Systems.
Die
ersten Nachrichten der mit vielen Höhen und Tiefen versehenen Reise von Bush
nach Russland halten ihren Ursprung im Militärflugzeug selbst, das ihn zusammen
mit seinem zahlreichen Gefolge nach dem am Schwarzen Meer gelegenen Sotschi
brachte.
Mit
ihm reisten Reporter einiger westlicher Nachrichtenagenturen.
Eine
Meldung der Nachrichtenagentur AFP vom 4. April übermittelte:
„Präsident
George W. Bush informierte die Washington-Verbündeten der NATO, das er die
Absicht hat, im folgenden Jahr eine ‚bedeutende’ US-Truppen-Aufstockung in
Afghanistan durchzuführen, sagte am Freitag der Verteidigungsminister Robert
Gates.
Der
Präsident wies darauf hin, dass er hoffte, dass die Vereinigten Staaten in 2009
einen ‚bedeutenden zusätzlichen Truppenbeitrag’ machen werden, bestätigte er.
Gates
zeigte an, dass die Unterstützung der Initiative durch beide
US-Mehrheitsparteien ausreichend sei, um Bush zu erlauben, solch eine
Versprechung zu machen, obwohl er nicht mehr Präsident sein wird.“
Aus
Moskau informierte eine Agenturmeldung von EFE am 5. April:
„Der
US-Präsident George W. Bush ist heute in Sotschi angekommen, wo er Gespräche
mit seinem russischen Kollegen, Wladimir Putin und mit Dmitri Medwedew abhalten
wird, der am nächsten 7. Mai sein Amt als Staatschef von Russland übernimmt.
Die
letzte Sitzung von Bush und Putin… wird vollkommen auf Washingtons Plan
ausgerichtet sein, Bestandteile seines Raketenabwehrschildes in Osteuropa
aufzustellen, was gerade die Unterstützung der NATO bekommen hat, dem sich
Russland aber eindeutig widersetzt.
Die
Präsidenten von Russland und der Vereinigten Staaten haben auch vorgesehen,
morgen Sonntag ein Dokument anzunehmen, das einen ‚strategischer Rahmen’ setzt,
und als Leitfaden für die Beziehung ihrer Ländern unter der Regierung ihrer
jeweiligen Nachfolger dient.
'Das
Dokument muss ehrlich sein. Es gibt
Probleme, die man nicht auslassen kann’, sagte heute der außenpolitische
Berater des Kreml-Chefs, Sergej Prichodko, der von der russischen Agentur
Interfax zitiert wurde.
Er betonte,
dass zwischen Moskau und Washington wichtige Meinungsverschiedenheiten
bezüglich der Raketenabwehr fortbestehen, sowie bezüglich der Regelung zur
Reduktion der strategischen Waffen nach Ablauf des START-1-Vertrages und über
den unzulässigen Charakter der Militarisierung des Kosmos.
Unter
den Differenzen zeigte Prichodko ebenfalls die Positionen über die Erweiterung
der NATO auf, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und
Georgien.
Der
Besuch von Bush in Sotschi, die letzte Etappe seiner Reise durch Osteuropa,
wird weniger als 24 Stunden dauern.“
Die deutsche Nachrichtenagentur DPA
kommentierte am 5. April:
‚Reinen
Tisch machen’ und ‚Uhrenabgleich’: die
Präsidenten George W. Bush und Wladimir Putin gehen zu ihrem Treffen im Schwarzmeerkurort
Sotschi mit dem Ziel, den politischen Ballast der ihren Nachfolgern zu
hinterlassenden Erbschaft zu beseitigen.
Bush
selbst hat das Sommerhaus Putins als Szenarium seines letzten Treffens gewählt:
seine Eltern waren nach einem im Jahr 2003 stattgefundenen Privatbesuch der
Villa, die nach dem Tod von Stalin gebaut wurde, von ihr entzückt. Der Ort wird außerdem die Olympischen
Winterspiele des Jahres 2014 aufnehmen.
Bei
vielen ihrer 23 persönlichen Begegnungen riefen sich Putin und Bush gern in der
Öffentlichkeit Komplimente zu.
Aber
neben dieser persönlichen Sympathie gibt es genug Gründe für die politische
Reibung. Einer der hauptsächlichen davon
ist das umstrittene US-Projekt für die Aufstellung eines Raketenabwehrsystems
in der Tschechischen Republik und in Polen. ‘Wir werden sehen, ob wir einen
Wendepunkt im Streitgespräch erzielen können’, ließ Bush in Kiew mit Vorbehalt
wissen.
’Es
gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus. Alle Seiten sind an einer Übereinkunft
interessiert’, lautete die Prognose des Vizepräsidenten der russischen Akademie
für Sicherheit, Verteidigung und Rechtsordnung, General-Oberst Viktor Jessin.
Vor
dem letzten Bush-Putin-Treffen wurden aber auch wieder Erwartungen ganz anderer
Art laut: Die Präsidenten hätten vor, gemäß einem schon zu Zarenzeiten
ersonnenen Projekt, einen Verbindungsweg zwischen beiden Staaten über Alaska zu
vereinbaren, wurde gemutmaßt.
Die Medien
begannen darüber zu spekulieren, ob der reiche Gouverneur des Gebiets
Tschukotka, Roman Abramowitsch, kürzlich bei dem Maschinenbauer Herrenknecht
den weltgrößten Tunnelbohrer bestellte.
Ein
Kremlsprecher kommentierte das Gerücht um den 42 Milliarden Euro, (66
Milliarden Dollar), teuren und
Die
französische Nachrichtenagentur AFP drückte am 6. April aus:
„'Ich
bin besonnen optimistisch in Bezug auf eine definitive Vereinbarung. Ich glaube, dass es möglich ist’, erklärte
Putin.
Seinerseits
behauptete Bush, dass er mit dem gewählten russischen Präsidenten Dmitri
Medwedew eine persönliche Beziehung aufbauen will, die ermöglicht, dass ‘wir
beide an den gemeinsamen Problemen arbeiten können’…
Bush,
der am Donnerstag und Freitag am Gipfel der NATO in Bukarest teilgenommen hat,
ist in Sotschi durch die Unterstützung des Atlantischen Bündnisses zum
US-Projekt des Raketenabwehrschildes gestärkt angekommen.
Das
zukünftige US-System schließt eine Batterie von zehn Abfangraketen in Polen und einen hochmodernen Radar in der
Tschechischen Republik ein, die ungefähr 2012 im Dienst sein würden.“
Bush kehrte in die US-Hauptstadt zurück und
EFE hat noch einmal am 6. April in einer Meldung kommentiert:
„Der
Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush flog heute - mit vielen
ungelösten Aufgaben hinsichtlich seiner Beziehungen mit Russland noch vor sich,
wie er selbst zugegeben hat - nach Washington zurück.
Der
Gipfel Vereinigte Staaten–Russland wurde mit der Unterzeichnung eines
strategischen Rahmenabkommens abgeschlossen, das die Hauptrichtlinien der
bilateralen Beziehungen für die Zukunft in solchen Bereichen wie dem Kampf
gegen den Terrorismus oder der Wirtschaft festlegt.
Aber
das Dokument macht auch die tiefen Meinungsverschiedenheiten sichtbar, die
immer noch zwischen Washington und Moskau hinsichtlich des in Osteuropa von den
USA geplanten Raketenabwehrschildes bestehen bleiben, einer der dornigsten
Punkte der bilateralen Beziehungen in den letzten Monaten.
Putin
erklärte…, dass ‚der Teufel üblicherweise im Detail liegt. Es ist wichtig, dass die Experten entscheiden,
welche die Garantiemaßnahmen sein werden und wie sie durchgeführt werden.'
„Es bleibt auch die Diskussion über solche
Themen wie die Ausweitung der NATO in
Richtung Osten, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjet-Republiken Ukraine
und Georgien bestehen.
Als sie sich vor sieben Jahren trafen,
behauptete Bush über Putin, dass er ihm in die Augen geschaut hatte und so in
seiner Seele lesen konnte. Beide
Staatschefs haben eine gute persönliche Beziehung aufrechterhalten, trotz der
Verschlechterung ihrer Außenbeziehungen.
Zunächst
haben Bush und Medwedew ganz anders angefangen.
Während der US-Präsident Putin bei ihrem ersten Treffen mit einer
Umarmung empfangen hat, hat er seinem Nachfolger nur einen Händedruck gegeben.
Und wenn er ihm in die Augen geschaut und seine Seele gesehen hat, dann hat er
darüber nichts gesagt“, endete ironisch die Meldung.
Für
ein unermessliches Land wie Russland, ist Westeuropa nicht nur ein Zentrum der
eleganten Kultur, Kunst, Geschichte und Wissenschaften, gleichzeitig ist es ein
Produzent von berühmten Weinen, Gänsepastete, Käse aller erdenklichen Sorten
und anderer köstlicher und kostspieliger Erzeugnisse von Land und Stadt. Es ist auch ein Verbraucher von russischen
Erdöl und Gas, Gold, Nickel und von russischen Rohstoffe. Es ist ein Instrument für die Kapitalflucht
und den Braindrain, ein Verschwend der von in Ethanol umgewandelten
Nahrungsmitteln für ihre prächtigen und unbezahlbaren Autos. Das weiß die Welt.
Für
Russland ist Asien viel wichtiger als Europa, dessen internationale Handelsinstitutionen ihm über die Gruppe von Shanghai die Türen mehr
öffnen als die Welthandelsorganisation (WHO), in Bezug auf die Bush Putin
versprochen hat, die Aufnahme seines Landes zu unterstützen.
Wozu wollen die Vereinigten Staaten ihre
Raumstützpunkte, ihre Radare und die Abwurfplattformen in Europa und überall,
wenn nicht dazu, Russland zu bedrohen?
Offensichtlich
bedrohen die auf Russland gerichteten Waffen ebenfalls China und alle anderen
Länder ohne Ausnahme, um sie zu Verbündeten oder Feinden eines Imperiums mit
einem unhaltbaren wirtschaftlichen und politischen System zu machen.
Die
Vereinigten Staaten marschieren in Richtung eines Handelsprotektionismus, um
die Beschäftigungsrate jenes Landes zu halten, dessen Arbeiter nicht mit
mehreren Hundert Millionen Leuten konkurrieren können, die in der Dritten Welt
Qualitätskonsumgüter mit großen Opfern zu viel geringeren Kosten produzieren,
die die transnationalen Unternehmen dann auf der Suche nach Mehrwert vermarkten.
Inzwischen
erklärt Bush jene Ländern zu Terroristen, die er will.
Sogar
auf die Gefahr, weitläufig zu sein, habe ich entschieden, diese Reflexion nicht in zwei Teilen zu veröffentlichen.
Es
steht noch ein Aspekt aus, den ich, obgleich er nicht dieselbe Tragweite hat,
separat behandeln möchte. Da er eine konkrete Beziehung zu unserem Land
besitzt. Ich werde es zu einer anderen Gelegenheit tun.
Fidel
Castro Ruz
6.
April 2008
18:45
Uhr