Reflexionen des Genossen Fidel
DIE MENSCHENRECHTE, DER SPORT
UND DER FRIEDEN
Es hat meine Aufmerksamkeit erregt, dass keine meiner
Freundinnen, d.h. der Nachrichtenagenturen, am Samstag auch nur ein Wort über
die von der UNESCO zum Ausdruck gebrachte hohe Wertschätzung der Bildung in
Kuba gesagt hat, welche trotz der Aktionen der Vereinigten Staaten den von den
anderen Ländern der Region erreichten Stand übersteigt, als ob dies nichts mit
der Achtung der Menschenrechte zutun hätte.
Alle bestanden darauf, die Reflexion als
Schmähschrift gegen Europa zu bezeichnen. Eine Meldung der chinesischen Agentur
XINJUA legt das nicht so aus. Sie gibt die Argumente mit Genauigkeit wieder.
Ich habe um Internetservice gebeten, um das
Substantiv Schmähschrift[1] zu analysieren. Die Antwort: „Eine aufbrausende
und beleidigende Diskussion bzw. Schrift gegen eine Person bzw. Sache“[2].
Ich bitte um die Begriffsdefinition von Beleidigung.
Die Antwort: „Etwas, was ohne Berechtigung und zu Unrecht getan bzw. gesagt
wurde“[3].
War etwa die millionenfach wiederholte Behauptung,
dass in Kuba gefoltert wird und die Menschenrechte verletzt werden, keine
Verleumdung? Wir haben niemals jemanden gefoltert bzw. auf außergerichtlichen
Wegen des Lebens beraubt.
Wenn Europa unter dem Vorwand der Verteidigung jener
Rechte diplomatische Maßnahmen gegen Kuba trifft, warum werden diese Maßnahmen nicht
aufgrund des Völkermords von Bush in Irak und der Tausenden von Menschen, die
dort und an jeglichem Ort der Welt jahrelang ohne Gerichtsverhandlung
festgenommen und gefoltert wurden, gegen die Vereinigten Staaten angewandt?
Es ist sonderbar, dass ein spanisches Presseorgan,
das ohne Zweifel dem Sozialismus offen und diametral entgegengesetzt ist, die
Anerkennung der UNESCO für die Ergebnisse des Bildungssystems in Kuba erwähnt
und wörtlich meine folgende Behauptung einschließt: „Kein Land, in dem die
Menschenrechte systematisch verletzt werden, könnte einen so hohen
Kenntnisstand erreichen“.
Während ich diese Reflexion schreibe, d.h. um 15 Uhr,
sehe ich im Fernsehen das Fußballspiel zwischen Spanien und Italien. Es steht
Null zu Null nach einer Stunde Spielzeit. Der König von Spanien beobachtet
zufrieden das Duell. Es ist noch nicht zu Ende.
Ohne Zweifel sind beide sehr starke Teams. Das muss man anerkennen.
Ich bitte darum, im Fernsehen das Baseballspiel
zwischen der Olympiaauswahl von Kuba und einer starken Auswahl der
Universitäten der Vereinigten Staaten einzuschalten. Gestern Abend habe ich mir
den Boxausscheid zwischen den Olympiaauswahlteams von Kuba und Frankreich
angeschaut. Die Boxer, die dieses Land vertreten, sind ausgezeichnet, genau wie
die kubanischen Boxer. Unser Publikum, das sich gut in sportlichen Angelegenheiten
auskennt, ist unparteiisch, respektvoll und objektiv. Es war friedlich und es
wurden die Hymnen gespielt und die Flaggen gehisst, und das trotz der
Bestrebungen der Europäer und der Yankees, um kubanische Athleten zu bestechen
und zu kaufen.
Ich danke allen von mir erwähnten dafür, mir das
Material für diese Reflexion geliefert zu haben.
Vielleicht widme ich diese Zeit in den nächsten Tagen
anderen Tätigkeiten.
Fidel Castro
22. Juni 2008
16:20 Uhr