Reflexionen des Genossen Fidel
DIE REDE VON HUGO CHÁVEZ
Im
Kapitol der Vereinigten Staaten hatte eine ungewöhnliche Zusammenkunft zwischen
einer Gruppe von Parlamentariern der faschistischen Rechten jenes Landes und
Führern der Oligarchie- und Putschisten-Rechten von Lateinamerika
stattgefunden. Dort wurde über den Sturz der Regierungen von Venezuela, Bolivien, Ecuador und Nicaragua
gesprochen.
Dies
ereignete sich wenige Tage vor dem Treffen der Verteidigungsminister der Länder
dieser Hemisphäre in Santa Cruz, Bolivien, wo Präsident Evo Morales am 22.
November in einer Rede seine energische Anklage vorbrachte.
Es
handelte sich jedoch nicht um eine verleumderische Medienkampagne – etwas in
der imperialistischen Politik Gewöhnliches -
sondern um eine konspirative Tätigkeit, die mit Sicherheit in Venezuela
zu einem unvermeidbaren Blutvergießen führen würde.
Aufgrund
meiner langjährigen Erfahrung hege ich keinerlei Zweifel darüber, was in Venezuela
geschehen würde, wenn Chávez ermordet würde. Es bräuchte nicht einmal von einem
vorgefassten Plan ausgegangen werden; ein Geistesgestörter wäre ausreichend,
oder ein Drogenabhängiger, bzw. die vom Rauschgifthandel in Lateinamerika
entfesselte Gewalt, um in Venezuela ein äußerst schwerwiegendes Problem zu
schaffen. Wenn man die Tatsache vom politischen Standpunkt aus analysiert, kann
man sagen, dass die Aktivitäten und Gewohnheiten der reaktionären Oligarchie,
die Besitzer mächtiger Pressemedien ist und von den Vereinigten Staaten
ermuntert und finanziert wird, unvermeidlich zu blutigen Auseinandersetzungen
auf den venezolanischen Straßen führen
würde, wie es klar Absicht der venezolanischen Opposition ist, die vor aller
Augen Hass und Gewalthandlungen sät.
Guillermo
Zuloaga – Eigentümer eines Fernsehkanals der Opposition zur Bolivarianischen
Revolution und Flüchtiger der venezolanischen Gerichtsbarkeit – ist einer der
Verschwörer, die an der Zusammenkunft mit Parlamentariern teilgenommen hat, die
von Connie Mack und Ileana Ros-Lehtinen – beide kubanischer Herkunft und
Batista-Anhänger - einberufen wurde. Letztere ist bei unserer Bevölkerung
aufgrund ihrer Ekel erregenden Haltung als Folge der Entführung von Elián
González und ihrer Weigerung, das Kind dem Vater zu übergeben, als „loba feroz“
(„grausame Wölfin“) bekannt. Die republikanische Abgeordnete ist ein Symbol des
Hasses und des Ressentiments gegen Kuba, Venezuela, Bolivien und die anderen
Länder der ALBA. Es ist fast vollkommen sicher, dass der Kongress der
Vereinigten Staaten sie zur Vorsitzenden des Außenpolitik-Ausschusses des
Repräsentantenhauses ernennen wird. Sie war Verteidigerin der Putschregierung
von Honduras, die von der Mehrheit der Länder Amerikas abgelehnt wurde.
Die
Bolivarianische Regierung von Venezuela stand vor einer schwerwiegenden und
provokatorischen Herausforderung. Es war ein wirklich heikles Thema. Ich fragte
mich, wie die Reaktion von Chávez aussehen würde. Die erste energische Antwort
erfolgte durch Evo Morales mit seiner glänzenden und tief empfundenen Rede, die
unsere Bevölkerung heute schon kennt. Vor zwei Tagen, am Dienstag dem 23.,
wurde angekündigt, dass Chávez das Thema in der Nationalversammlung anschneiden
würde.
Die
Veranstaltung wurde für 17:00 Uhr einberufen und begann fast haargenau um diese
Uhrzeit. Die dort gehaltenen Reden waren energisch und präzise. Alles lief in
kaum zwei Stunden und ein paar Minuten ab. Die Venezolaner hatten das Problem
sehr ernst genommen.
Chávez
begann, indem er die Namen zahlreicher anwesender Personen nannte, und nachdem
er mit der neuen Weltmeisterin in Karate (Kata) und über das Baseball-Spiel von
zwei professionellen Mannschaften gescherzt hatte, ging er nach und nach zum
Thema über:
„…ich
verspreche, dass ich mich heute wirklich kurz fassen werde. Es ist schon gesagt worden, ja, wie bitte?
Ich danke dem Abgeordneten Roy, - Danke Roy! - Roy Daza, für die Verlesung
dieses Dokuments, das nicht nur in Verteidigung von Venezuela abgefasst ist,
wie es hier schon gesagt worden ist, wie es Eva gesagt hat. Es ist so, dass wir
in Verteidigung der Heimat der Menschen auftreten, man könnte sogar sagen, in
Verteidigung der Möglichkeit für die Menschen.
Ich
habe ein paar Bücher mitgebracht […] dies ist schon ein bisschen abgenutzt, es ist
das selbe Exemplar, dass ich dort in den Vereinten Nationen hochgehoben habe:
Chomsky, Hegemony or survival - ich kann dieses
Buch nur empfehlen -: the imperialist
strategy of the United States (Hegemonie oder Überleben: die imperialistische
Strategie der Vereinigten Staaten), von Noam Chomsky. Eva hat es erwähnt und uns an diesen
bedeutenden Mann des kritischen Ideenguts, des schöpferischen Ideenguts, der
Philosophie, des Kampfes zum Guten der Menschheit erinnert.
Dies
hier ist die Fortsetzung davon: Failed
states: abuse of power and attack to democracy (Gescheiterte Staaten:
Machtmissbrauch und der Angriff auf die Demokratie). Hier stellt Chomsky
keine geringere These auf als die, dass der erste gescheiterte Staat auf dieser
Welt der US-amerikanische Staat ist, ein gescheiterter Staat, eine echte
Bedrohung für den gesamten Planeten, für die ganze Welt, für die menschliche
Gattung.“
„Das hier ist ein Teil des
Interviews, der Gespräche, wo Chomsky Überlegungen über Lateinamerika und über
Venezuela anstellt, sehr mutig, sehr objektiv und großzügig, wobei er unseren
revolutionären Prozess verteidigt, unser Volk verteidigt, unser Recht
verteidigt, unseren eigenen Weg zu gehen, das uns wie allen Völkern der Welt
zusteht und das wir ausüben. Das Yankee-Imperium hat uns dieses Recht
verleugnet und versucht, es abzuerkennen.
Im US-Kapitol
selbst – ich glaube er nennt es so -, direkt in Washington hielten Terroristen
ein Gipfeltreffen ab und nisteten sich dort ein. Ein Gipfel, eine „patota“
(Rüpelbande) - so würden die Argentinier sagen, wir Venezolaner sprechen ebenfalls
von „patota“ – eine echte Rüpelbande von Verbrechern, Betrügern, Terroristen,
Dieben und Übeltätern trafen sich dort, und außerdem mit den Avalen von
‘angesehenen’ Figuren des Establishment, die
nicht nur den Strömungen der Äußersten republikanischen Rechten angehörten,
sondern auch der demokratischen Partei, und lancierten – wie es hier schon
gesagt wurde, Eva und Roy in dem wunderbaren, von ihm verlesenen Dokument, ein
Staatsdokument, ein nationales Dokument – offen eine Drohung gegen Venezuela, gegen
die Länder der Bolivarianischen Allianz.
Wir
grüßen von hier aus Evo Morales, mutiger Genosse und Kamerad,
und das Volk von Bolivien!
Wir
grüßen von hier aus Rafael Correa, mutiger Genosse und Kamerad,
und das ecuadorianische Volk!
Wir
grüßen von hier aus Daniel Ortega, jenen Comandante und Präsidenten, mutigen
Genossen und Kameraden, und das Volk von Nicaragua!
Wir
grüßen von hier aus Fidel Castro, Raul
Castro und jenes mutige kubanische Volk!
Wir
grüßen von hier aus alle Völker der Karibik, Roosevelt Skerrit und das Volk von
Dominica, mutige Führungspersönlichkeiten; Saint Vincent und die Grenadinen;
Ralph Goncalves, Spencer, die Völker der ALBA, der Bolivarianischen Allianz, ihre
Regierungen, unsere Regierungen, und natürlich, von hier aus, unsere
Verpflichtung dem ungebändigten Volk von Venezuela gegenüber und unser Aufruf
an dasselbe zur Einheit und zur Fortführung des Kampfes für die Zukunft des
Vaterlandes und um die Unabhängigkeit, deren Originalurkunde – das hat schon
unsere Präsidentin Cilia gesagt – hier ist, die Originalurkunde von vor 200
Jahren.
Wir
stehen schon vor den Türen des Jahres 2011, bereiten wir uns von allen
Gesichtspunkten ausgehend darauf vor: geistig, politisch und moralisch, um die
200 Jahre jenes ersten Kongresses, jener ersten Verfassung, der ersten in
Lateinamerika, jene Geburt der Ersten Republik, die Geburt des venezolanischen
Vaterlandes festlich zu begehen! Noch viel mehr als der 5. Juli, ist es das
ganze Jahr 2011 und der Beginn des revolutionären Unabhängigkeitskrieges, der
zuerst unter dem Kommando von Miranda und später unter dem von Bolivar und von
jenen großen Männern und Frauen stand, die uns ein Vaterland gegeben haben.
Das
Dokument, das Roy Daza verlesen hat, zitierte einen Ausspruch von Bolivar in
einem Schreiben an den Makler Irving, einem US-amerikanischen Vertreter, der
hierher kam, um jene Schiffe zu reklamieren, die Bolivar und seine Truppen auf
dem Orinoco beschlagnahmt hatten, weil die Vereinigten Staaten ihm Waffen und
Proviant geschickt hatten.
Alles
das, was du dort anprangerst, ist nicht neu, Eva, absolut nicht neu, z.B. dass
sie Millionen Dollar schicken, logistische Unterstützung. Nein, es ist nicht
neu. Schon seit damals schickte die Regierung der Vereinigten Staaten Waffen
und Ausrüstungen für die imperialistischen Truppen von Spanien. Und das ist allseits
bekannt. So hat es teilweise jener gute kubanische Schriftsteller Francisco
Pividal in einem anderen Buch wiedergegeben, das ich ebenfalls immer empfehle: Bolívar, pensamiento precursor del
antimperialismo. (Bolivar, Vordenker des Antiimperialismus). Das liest sich in einem Zuge. Und es enthält
eine Menge von außerordentlichen Zitaten. Du hast schon eins aufgezeigt.
Aber
an einigen Stellen einiger dieser Briefe von Bolivar an Irving – ich glaube, es
war der letzte, den er ihm schickte -, als Irving schon beginnt, ihn mit der
Anwendung der Gewalt zu bedrohen, sagt Bolivar zu ihm Folgendes: Ich werde
nicht auf diese Provokation hereinfallen und nicht dieselbe Sprache wie Sie verwenden.
Ich möchte Ihnen nur sagen, Herr Irving, - das ist schriftlich festgehalten,
ich werde es umschreiben, denn die Idee, die Würde unseres Vaters Bolivar
behält die Oberhand, und ist das, was in diesem Saal voller Zauberkraft, voller
Symbole, voller Vaterland, voller Träume, voller Hoffnung und voller Würde von
Bedeutung ist -, so sagte Bolivar weiter: Sie müssen wissen, Herr Irving, dass
über die Hälfte oder die Hälfte – das war im Jahr 1819 und der Krieg auf Leben
und Tod fand schon knapp ein Jahrzehnt lang statt - bzw. knapp die Hälfte der Venezolaner und
Venezolanerinnen im Kampf gegen das spanische Imperium gefallen sind, und die
andere Hälfte, d.h. diejenigen, die wir hier übrig geblieben sind, begierig
darauf sind, denselben Weg zu beschreiten, wenn Venezuela zur Erreichung seiner
Unabhängigkeit , seiner Würde, der ganzen Welt die Stirn bieten müsste.
Das
war, das ist Bolivar, und hier sind wir, seine Söhne und Töchter, Maria,
genauso dazu bereit. Die Welt soll erfahren, dass wir genauso dazu bereit sind.
Wenn das Yankee-Imperium mit seiner gesamten Macht, die wir nicht
unterschätzen, nein, die man sehr ernst nehmen muss – wie Eva es uns gut
geraten hat -, uns anzugreifen, weiter anzugreifen und Venezuela offen
anzugreifen beschließt, um diese Revolution zu stoppen zu versuchen, dann
müssen Sie wissen, Herr Imperium und ihre Personifizierungen, dass wir hier bereit sind, dass wir hier
genauso bereit sind, alle für dieses Vaterland und seine Würde zu sterben!
Man
müsste sich fragen – wie es gestern ein guter Journalist bei einem Interview
tat – jener Gipfel von Terroristen, der in Washington zusammengekommen ist,
einige Venezolaner, Bolivianer, Völkermörder, -es wäre gut zu wissen, welche Reisepässe
diese Straftäter verwenden, wo sie ins Land eingereist sind, da einige von
ihnen im roten INTERPOL- Kode enthalten sind. Sie sind ohne jegliche
Schwierigkeiten dort angekommen, und sie kommen an und spazieren die Straßen
von Washington entlang, man macht ihnen liebenswürdige Empfänge. Deshalb hat Noam Chomsky Recht. Ich
wiederhole mit Noam Chomsky: Der
US-amerikanische Staat ist ein gescheiterter Staat, der über das Völkerrecht
hinweg handelt, der absolut nichts achtet, und sich außerdem berechtigt fühlt,
das zu tun, und der niemandem Rechenschaft ablegt. Er ist nicht nur für
Venezuela und die anderen Völker der Welt eine Gefahr, sondern für sein eigenes
Volk, ein Volk, das ständig von diesem antidemokratischen Staat angegriffen
wird.
Schauen Sie, dies hier ist nur eine knappe Zusammenfassung. Wikileaks, das
klingt Ihnen vertraut, nicht wahr?
Was wird jene Frau Abgeordnete sagen, jene Faschistin, die uns, d.h. Evo, Correa
und mich, flüchtige Verbrecher nennt? Eine Gesetzesflüchtige ist sie, ja, und
ein venezolanisches Gericht könnte sehr gut die Auslieferung dieser flüchtigen
Verbrecherin fordern, da sie Delikte begeht und gegen die Souveränität unseres
Landes konspiriert und viele Dinge mehr. Sie ist eine Gesetzesflüchtige. Sie
muss vor der Welt angezeigt werden und ebenso andere flüchtige Verbrecher.
Was werden jene Gesetzesflüchtige zum Beispiel hierüber sagen?“ „Leo:
‘Was wird das US-Parlament zu diesen Berichten sagen, zu diesen Dokumenten,
die geheim waren und jetzt auf dieser Website Wikileaks veröffentlicht wurden?
Was bedeutet wohl Wikileaks? Es ist so
wie Chávez Candanga.
Am 15. März 2010 hat Wiki Candanga einen Bericht des US-Verteidigungsministeriums
veröffentlicht, in dem das Durchsickern mehrerer Informationen bezüglich US-amerikanischer Interessen durch
diese Website behandelt und verschiedenen Wege vorgeschlagen wurden, diese
auszugrenzen: Video mit Ermordungen von Journalisten.’ Hier einige dieser Dokumente, die öffentlich
zugänglich sind. Es wäre abzuwarten, ob irgendeine Behörde in den Vereinigten
Staaten irgendeine Initiative bezüglich dieser Delikte, bzw. bezüglich dieser
angeblichen Delikte ergreift, nicht wahr - ich bin kein Richter, um das zu
bestimmen, - angebliche schwere Delikte, die von Bürgern ihres Landes begangen
wurden, von Zivilpersonen, von Militärangehörigen, von ihrer Regierung.
„Ich lese vor: ‘Am 5. April 2010 hat Wikileaks ein Video veröffentlicht, in
dem man sehen kann, wie US-Soldaten den Reporter von Reuters, Namir
Noor-Eldeen, seinen Assistenten und weitere 9 Personen ermorden. Man kann
deutlich sehen, dass keiner der Anwesenden auch nur Anzeichen macht, den
Apache-Hubschrauber angreifen zu wollen, aus dem auf sie geschossen wurde. Zwar
hat die Agentur Reuters mehrmals das Video angefordert, das wurde ihr aber
verweigert, bis Wikileaks dieses unveröffentlichte Video bekommen hat, das den
US-militärischen Apparat in Schach hält.’
Gut, dass in Schach halten ist metaphorisch
gemeint, nicht wahr, zumindest moralisch gesehen.
Erneut
die Frage, was werden die Vereinten Nationen dazu zu sagen haben? Was würde
passieren, wenn dies in irgendeinem der Länder der ALBA geschehen würde? Was
würde passieren? Was wird die OAS zu sagen haben? Was wird der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen zu sagen haben? Der Menschenrechtsrat? Was wird der von
beschämender Berühmtheit geprägte Internationale Gerichtshof für Menschenrechte
zu sagen haben? So dass wir die Janusköpfigkeit sehen können, mit dem dort die
Menschenrechte gemessen werden, die Achtung des Lebens, der Terrorismus und all
diese Phänomen.
Die
Kriegstagebücher aus Afghanistan, 25. Juli 2010, wurden auch veröffentlicht.
Aufzeichnungen des Irak-Krieges. Beachten Sie diesen Satz: ‘Am 22. Oktober 2010
- vor wenigen Tagen - hat Wikileaks auf seiner Website eine Zusammenfassung unter
der Bezeichnung Dokumente des
Irak-Krieges bekannt gegeben, die 391.831 aus dem Pentagon durchgesickerte
Dokumente über den Irak-Krieg und seine Besetzung im Zeitraum vom 1. Januar
2004 bis zum 31. Dezember 2009 enthält. Unter anderem werden hiermit die
systematische Anwendung der Folter sowie die Anzahl von 109.032 Toten in Irak enthüllt, von denen 63%, d.h.
61.081, Zivilpersonen waren, 23.984 'als Aufständische etikettierte Feinde' und
15.196 so genannte 'aus dem Gastgeber Land’ bezeichnete. Was für eine Art und
Weise, ein Land zu besuchen! ‘Und 3.771 tote 'Freunde', d.h. Angehörige der
Koalition. Die Dokumente enthüllen, dass während eines Zeitraums von 6 Jahren
jeden Tag durchschnittlich 31 Zivile umgekommen sind.’
Wer
untersucht das? Wer wird dafür verantwortlich gemacht? Ja, das ist das
Imperium. Das ist der gescheiterte US-Staat. Ich lese diesen Satz: ‘Diese
Dokumente, die chronologisch und unter Kategorien geordnet sind, beschreiben
tödliche Militäraktionen, die die US-Armee betreffen, einschließlich der Anzahl
von ermordeten, verletzten oder
verhafteten Personen als Ergebnis dieser Aktionen, sowie die genauen
geographischen Standorte jedes Ereignisses. Außerdem detaillieren sie die
darein verwickelten Militäreinheiten sowie die benutzten Waffen.’ Diese Details
reichen für eine Untersuchung aus.
Was
wird der US-Kongress dazu sagen? Dort
ist unser Botschafter in Washington.
Bist du noch der Botschafter dort?
Ja, du bist Botschafter. Soviel
wir hier wissen, hat man nichts gesagt, nicht wahr?
Hier
steht: ‘Die Mehrzahl der Tagebucheintragungen wurden von Soldaten und
Mitglieder des Nachrichtendienstes geschrieben, die die Berichte gehört hatten,
die per Rundfunk von der Kampffront übertragen wurden.
'Zivile
Opfer, die von den Koalitionskräften verursacht wurden. Gleichzeitig’, so steht hier, ‘ist eine große
Anzahl von Angriffen und Todesopfern ans Licht gekommen, die sich infolge der
von den Truppen gegen unbewaffnete Kraftfahrer abgegebenen Schüsse ergeben
haben - aus Angst davor, dass diese selbstmörderische Terroristen wären.
Ein
Bericht schildert, wie ein Kind ermordet und ein anderes verletzt wurde, als
das Auto, in dem sie reisten, von den Schüssen der Truppen getroffen
wurde. Als Entschädigung für diesen
Angriff sind den Familienangehörigen 100.000 Afghani für das umgekommene Kind
ausgezahlt worden, d.h. 1 600 Euro.’ Der Kapitalismus zahlt, 20.000
Afghani, d.h. 335 Euro, für das verletzte Kind und 10.000 Afghani, d.h. 167
Euro, für das Fahrzeug. Und das alles wird
in den Berichten von denen, die sie aufsetzen, als ‘kleine Tragödien’, ‘kleine Tragödien’
geführt. Das ist die große Bedrohung,
die größte Bedrohung, die heute der Planet erlebt.
Das
Yankee-Imperium ist zweifellos in eine Phase des politischen, wirtschaftlichen
und vor allem ethischen Verfalls eingetreten; aber, wer kann seine große
militärische Macht abstreiten? Wenn man diese Faktoren miteinander in
Verbindung bringt, verwandelt sich dieses, das mächtigste Imperium der
Erdgeschichte, in eine noch größere Bedrohung für unsere Völker. Was bleibt uns zu tun übrig? Es wurde auch bereits gesagt: Einheit, Einheit und mehr Einheit.
Dass
der US-Kongress ab Januar ein Kongress der Äußersten Rechten sein wird? Nun gut, das venezolanische Parlament soll ab
5. Januar ein Parlament der äußersten Linken sein.
Und
ich lasse einen Aufruf an die Abgeordneten ergehen, an die Frauen und Männer,
die vom Volk, von den Volks- und sozialen Bewegungen, von den Parteien der
Revolution, gewählt wurden, ihnen obliegt ab 5. Januar eine große
Verpflichtung.
Es ist wirklich noch nie da gewesen, und Eva erinnert uns daran. Wie kann
hier weiterhin erlaubt werden, wo wir diese Verfassung haben – die uns soviel
gekostet hat, wie viele Jahre des Kampfes, wie viel Schweiß, wie viel Blut, wie
viele Anstrengungen; hier ist es sehr deutlich festgelegt, auch dort, in der
ersten Verfassung, auf der ersten Unabhängigkeitsurkunde und in unserer erste
Verfassung, wir sind ein souveränes Land -, und wir Gefahr laufen, dass man uns
erneut ‘das einfältige Vaterland oder die einfältige Revolution’ nennt, oder
noch volkstümlicher ausgedrückt ‘die Idioten-Revolution’; wie kann es möglich
sein, dass wir erlauben, dass politische Parteien, NR-Organisationen,
Persönlichkeiten der Konterrevolution weiter mit Abermillionen USD aus dem
Yankee- Imperium finanziert werden und da umhergehen, und von der vollen
Freiheit Gebrauch machen, um unsere
Verfassung zu missbrauchen und zu verletzen und damit zu versuchen, das Land zu
destabilisieren? Ich bitte flehentlich
darum, ein sehr strenges Gesetz zu verabschieden, das so etwas vermeidet. Das
muss die Art und Weise sein, wie wir auf die Yankee-Aggression, auf die
imperiale Drohung antworten müssen, indem wir unsere Positionen radikalisieren,
absolut nicht nachlassen, Standpunkte anpassen, fester auftreten, die
revolutionäre Einheit konsolidieren. Wir brauchen nicht nur ein noch mehr nach
links orientiertes Parlament, noch radikaler nach links orientiert, wir
brauchen eine noch radikaler nach links orientierte Regierung, eine
Streitkraft, General Rangel - Oberbefehlshaber, wir werden Sie endlich am
Sonnabend, den 27. November, Tag der Luftwaffe befördern -, die sich noch
radikaler revolutionär zusammen mit dem Volk behauptet.
In
unseren zivilen und militärischen Reihen darf es keinen Platz für nicht
eindeutig definierte Tendenzen geben. Nein, eine einzige Linie: die Radikalisierung der Revolution! Und das müssen wir dieser groben,
staatenlosen Bourgeoisie zu spüren geben, sie muss das spüren. Diese venezolanische
Bourgeoisie, ohne Scham und ohne Vaterland, muss wissen, dass es nicht ohne
Folgen ist, wenn einer ihrer namhaftesten Vertreter vor keinem Geringeren als
dem Kongress des Imperiums erscheint, um gegen Venezuela zu wettern, und danach will er hier weiterhin
einen Fernsehsender haben. Und so in diesem Stil, so ungefähr! Die
venezolanische Bourgeoisie muss wissen, dass ihr die Aggression gegen das Volk
teuer zu stehen kommen wird, und sie darf nicht straflos umhergehen.
Ich
erinnere mich - und dort sind José Vicente Rangel, Maduro. Genosse, vielen Dank dafür, dass Sie uns
begleiten –, unter der Regierung von Betancourt wurden sogar ohne ein
vorheriges Verfahren oder vorheriger Urteilsformeln Abgeordnete der Linksparteien
verhaftet. Man hat sie ohne Beweise ins Gefängnis gebracht und ihnen die
parlamentarische Immunität entzogen.
In
wenigen Wochen wird eine Gruppe von rechtsextremen Abgeordneten diesen Saal
betreten. Nun gut, man muss sie daran
erinnern, dass es hier eine Verfassung gibt. Genauso wie hier sowohl die
Kommunistische Partei Venezuelas als auch viele andere Parteien für illegal
erklärt wurden, und vielen Abgeordneten auch ohne Beweise die parlamentarische
Immunität entzogen wurde, sind andere, wie der große Fabricio Ojeda, der auf seinen
Abgeordnetensitz verzichtet hat, in die
Berge gegangen, wo er sein Blut für die Revolution und für das Volk geopfert
hat. Ich stelle mir vor, das dieses ehrenwerte Parlament, unter
Berücksichtigung seiner mehrheitlichen Vertretung der Volkskräfte, nicht
akzeptieren wird, dass hier die ultrarechte Kraft erscheint und versucht,
die Verfassungsordnung umzustürzen. Ich
nehme an, dass der Staat, ich bin mir darüber sicher, dass der Staat alle
Mechanismen zur Verteidigung der Verfassung und der Gesetze gegenüber den
Aggressionen, die noch zu erwarten sind, in Gang setzen wird.
Also,
die Bedrohung... Wie haben sie die Veranstaltung der Terroristen genannt?
‘Bedrohung in den Anden’, nicht wahr?, Nicolás; Gefahr in den Anden, das klingt
wie der Titel eines Filmes, Gefahr in den Anden; Gefahr auf der Welt sollte man
besser hinweisen oder warnen, die Gefahr besteht weltweit.
Gerade
hat sich eine Situation dort auf der koreanischen Halbinsel ergeben. Als ich
nach hier abgereist bin, waren die Berichte noch konfus, so konfus wie die
Versenkung jenes Schiffes aus Südkorea, des Cheonan,
aber später ergaben sich Beweise darüber, dass dieses Schiff von den
Vereinigten Staaten versenkt wurde. Jetzt, auf einer kleinen Insel dieser
jahrelang vom Yankee-Imperium geteilten, besetzt gehaltenen, verwüsteten
Halbinsel, ereignet sich eine gespannte Situation: einige Bomben, einige Tote
und Verletzte.
Fidel
Castro warnt seit einigen Monaten vor den gefährlichen Risiken eines
Atomkrieges. Vor kurzem war ich dort, ein weiteres Mal, und er hat mir seine
Gedanken erklärt und dargelegt -selbstverständlich kennen wir ihn gut genug, es
gibt nichts Besseres, als miteinander zu sprechen - und er sagte mir: ‘Chávez, ein winzig kleiner Schuss in dieser
mit Massenvernichtungs- und Kernwaffenwaffen
angefüllten Region kann sich zu einem Krieg ausweiten, der zuerst konventionell
sein könnte...’; aber er ist davon überzeugt, dass dies direkt zu einem
Atomkrieg führen wird, der das Ende der
menschlichen Gattung kennzeichnen könnte.
Also es handelt sich nicht um die Gefahr in den Anden, ihr Washingtoner
Haifische; die Gefahr ist weltweit.
Hier, in Venezuela, wie Eva sagte, ist ein Licht angegangen, und in
Lateinamerika, ein anderes; ein weiteres ist angegangen und dann weitere. Wir können heute sagen - nicht Venezuela; nein -: Lateinamerika ist der Kontinent der Hoffnung
und das Yankee-Imperium kann die Türen der Hoffnung nicht schließen.
Wir,
Venezolaner und Venezolanerinnen, haben seit Jahrhunderten aus irgendeinem
Grund bzw. aus Gründen verschiedener Art immer in der Avantgarde dieser Kämpfe
gestanden.
Dort
sehe ich das Bildnis von Miranda, von Bolívar, da das von Martín Tovar y Tovar,
Carabobo, und alles das las Roy und er sagte es mit Leidenschaft: Das steht
hier in unseren Genen, in unserem Blut.
Er gab einen Ausspruch von Mao, dem großen Steuermann, annähernd
wieder.
Dieses
Imperium, dieser gescheiterte Staat, der die Vereinigten Staaten sind, wird am
Ende, trotz seiner unermesslichen Gewalt
und seiner Drohungen, ein riesiger Papier-Tiger sein, und wir sind gezwungen,
uns in echte Stahl-Tiger, kleine Stahl-Tiger zu verwandeln, unbesiegbar,
unbeugsam.
Frau
Präsidentin, ich versprach, mich kurz zu fassen. Ich sagte das am Anfang und
wiederhole es: Ich bin der Meinung, dass
alles, was hier zu sagen war, Eva Golinger, die tapfere Frau, und dieser
tapfere Kavalier, der Abgeordnete Roy Daza, gesagt haben und es wurde in diesem
Dokument aufgenommen, das, wie ich annehme, in allen vier Richtungen in
Venezuela und darüber hinaus in Lateinamerika zirkulieren wird.
Ich
bedanke mich für die Einladung zu dieser Veranstaltung; ich danke für diese
Geste und als Einer mehr schließe ich mich sozusagen diesem riesigen Bataillon
zur Verteidigung Venezuelas, in Verteidigung des venezolanischen Vaterlandes
an.
Wenn
man das Gemälde ansieht, dann scheint es mehr als ein Gemälde ein monumentales
Werk von Tovar y Tovar zu sein, man sieht hier die Infanterie; da die
Kavallerie. Suchen wir unsere
Inspiration dort: Infanterie, Bajonette aufsetzen, im Laufschritt! Kavallerie,
mit Galopp zur Verteidigung des bolivarianischen Vaterlandes, der
Bolivarianischen Allianz unserer Völker!“
„Nieder
mit dem Yankee-Imperium!”, rief er zum Schluss und ließ die ALBA, das Vaterland
und die Revolution hochleben.
Es
gibt nicht den geringsten Zweifel darüber, dass Chávez, ein Mann mit
militärischem Beruf, der mehr zur Einflussnahme durch Überzeugen und zum Dialog
als zur Gewalt neigt, nicht zögern wird zu vermeiden, dass die
pro-imperialistische und anti-patriotische Rechte betrogene Venezolaner gegen
die öffentliche Gewalt schleudert, um die Straßen von Venezuela mit Blut zu
beflecken.
In
Bolivien und in Venezuela hat die imperialistische Maffia eine dermaßen
eindeutige und energische Antwort erhalten, wie sie es sich vielleicht nicht
vorgestellt hatte.
Fidel
Castro Ruz
25.
November 2010
6:34
Uhr